Am Ende schweigt doch der OTB
Oldenburger verlieren packendes Derby gegen VSG Ammerland mit 2:3
Oldenburg – Volle Ränge, fünf Sätze, spannende Ballwechsel und strittige Schiedsrichterentscheidungen – das lang ersehnte Regionalliga-Derby zwischen Oldenburger TB und VSG Ammerland bot eigentlich alles, was den VolleyballSport so packend macht. Am Ende musste sich der gastgebende Turnerbund vor 250 unter 2G-Regeln in die Haarenesch-Halle gekommenen Fans 2:3 geschlagen geben.
■ Die Unzufriedenheit
„Natürlich freue ich mich zunächst über den Derby-Erfolg. Dennoch bin ich nicht zufrieden mit unserer Leistung und dass wir im vierten Satz nachlassen“, sagte VSG-Trainer Torsten Busch, dessen Team nun mit fünf Punkten nach zwei Spielen auf Platz zwei vor dem OTB (4 Zähler) steht und am 31. Oktober zu Hause auf Primus Lintorf (6) trifft. Die Oldenburger sind am 30. Oktober ebenfalls daheim gegen Lüneburg II (3) gefordert.
■ Der Vollgas-Volleyball
An diesem Sonntag wurden die Gäste zunächst vom Vollgas-Volleyball des OTB überrollt. „Wir konnten im ersten Satz alles abrufen, was wir zuletzt trainierten“, meinte Trainer Jörg Johanning, dessen Team mit mutigen Angriffen und Aufschlägen ein 25:13 erzwang: „Leider konnten wir danach nicht anknüpfen und verlieren den Faden.“
■ Die Standpauke
Nach einer Standpauke von Busch wendete sich das Blatt komplett: Die favorisierte VSG zeigte jetzt eine starke Blockabwehr und clevere Spielzüge, gegen die dem OTB die Mittel fehlten (14:25). In einem dritten Durchgang auf Augenhöhe schnupperte der OTB am Ende durch starke Aktionen von Mittelblocker Robin Remmers an der erneuten Satzführung doch Angreifer Thomas Adelmann führte die Ammerländer zum 25:23.
■ Die Geschenke
„Eigentlich haben wir das Spiel nun in der Hand“, ärgerte sich Busch und ergänzte mit Blick auf die hergeschenkte Führung im vierten Satz: „Wir geben dann einfach nach, sind uns zu sicher – und es fehlt an Konsequenz.“Angeführt vom starken Mittelblocker Thadeus Volk und Angreifer Yannik Ahr drehte der OTB wieder auf und machte letztlich aus einem 22:23 noch ein 25:23.
■ Die Nerven
Im Tiebreak behielten die VSGer aber die Nerven und spielten ihre Erfahrung aus, vor allem einer. „Ohne Thomas verlieren wir heute“, stellte Busch fest: „Er hat sich heute nicht nur super gesteigert, sondern hat vor allem auch aus schwierigen Situationen immer gepunktet.“Adelmann, der in der Annahme nicht mehr zu bezwingen war, verwandelte auch heikle Zuspiele seines Kapitäns, dem zum wertvollsten Spieler des Duells bestimmten Arne Tyedmers. „In der Summe haben sie verdient gewonnen“, zollte Johanning den Ammerländern Respekt: „Aber wir sind dran und ein super junges Team.“