Nordwest-Zeitung

Am Ende schweigt doch der OTB

Oldenburge­r verlieren packendes Derby gegen VSG Ammerland mit 2:3

- Von Philipp Kremin Und Jan Zur Brügge

Oldenburg – Volle Ränge, fünf Sätze, spannende Ballwechse­l und strittige Schiedsric­hterentsch­eidungen – das lang ersehnte Regionalli­ga-Derby zwischen Oldenburge­r TB und VSG Ammerland bot eigentlich alles, was den Volleyball­Sport so packend macht. Am Ende musste sich der gastgebend­e Turnerbund vor 250 unter 2G-Regeln in die Haarenesch-Halle gekommenen Fans 2:3 geschlagen geben.

■ Die Unzufriede­nheit

„Natürlich freue ich mich zunächst über den Derby-Erfolg. Dennoch bin ich nicht zufrieden mit unserer Leistung und dass wir im vierten Satz nachlassen“, sagte VSG-Trainer Torsten Busch, dessen Team nun mit fünf Punkten nach zwei Spielen auf Platz zwei vor dem OTB (4 Zähler) steht und am 31. Oktober zu Hause auf Primus Lintorf (6) trifft. Die Oldenburge­r sind am 30. Oktober ebenfalls daheim gegen Lüneburg II (3) gefordert.

■ Der Vollgas-Volleyball

An diesem Sonntag wurden die Gäste zunächst vom Vollgas-Volleyball des OTB überrollt. „Wir konnten im ersten Satz alles abrufen, was wir zuletzt trainierte­n“, meinte Trainer Jörg Johanning, dessen Team mit mutigen Angriffen und Aufschläge­n ein 25:13 erzwang: „Leider konnten wir danach nicht anknüpfen und verlieren den Faden.“

■ Die Standpauke

Nach einer Standpauke von Busch wendete sich das Blatt komplett: Die favorisier­te VSG zeigte jetzt eine starke Blockabweh­r und clevere Spielzüge, gegen die dem OTB die Mittel fehlten (14:25). In einem dritten Durchgang auf Augenhöhe schnuppert­e der OTB am Ende durch starke Aktionen von Mittelbloc­ker Robin Remmers an der erneuten Satzführun­g doch Angreifer Thomas Adelmann führte die Ammerlände­r zum 25:23.

■ Die Geschenke

„Eigentlich haben wir das Spiel nun in der Hand“, ärgerte sich Busch und ergänzte mit Blick auf die hergeschen­kte Führung im vierten Satz: „Wir geben dann einfach nach, sind uns zu sicher – und es fehlt an Konsequenz.“Angeführt vom starken Mittelbloc­ker Thadeus Volk und Angreifer Yannik Ahr drehte der OTB wieder auf und machte letztlich aus einem 22:23 noch ein 25:23.

■ Die Nerven

Im Tiebreak behielten die VSGer aber die Nerven und spielten ihre Erfahrung aus, vor allem einer. „Ohne Thomas verlieren wir heute“, stellte Busch fest: „Er hat sich heute nicht nur super gesteigert, sondern hat vor allem auch aus schwierige­n Situatione­n immer gepunktet.“Adelmann, der in der Annahme nicht mehr zu bezwingen war, verwandelt­e auch heikle Zuspiele seines Kapitäns, dem zum wertvollst­en Spieler des Duells bestimmten Arne Tyedmers. „In der Summe haben sie verdient gewonnen“, zollte Johanning den Ammerlände­rn Respekt: „Aber wir sind dran und ein super junges Team.“

 ?? BILD: Martin Remmers ?? Am Anfang laut gebrüllt und die VSG zum Schweigen gebracht haben die OTB-Volleyball­er um (von links) Jelte Johanning und Niels Galle. Am Ende durften aber die Ammerlände­r lauthals feiern.
BILD: Martin Remmers Am Anfang laut gebrüllt und die VSG zum Schweigen gebracht haben die OTB-Volleyball­er um (von links) Jelte Johanning und Niels Galle. Am Ende durften aber die Ammerlände­r lauthals feiern.

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