Nordwest-Zeitung

Anliegen werden „generell sehr ernst“genommen

GSG und Johanniter-Unfall-Hilfe äußern sich zu Kritik der Interessen­gemeinscha­ft

- Von Chelsy Haß

Neben dem Hauseingan­g des Alten Postwegs 3 weist ein Schild fälschlich­erweise darauf hin, dass sich der Zugang zum Haus an der Klingenber­gstraße befindet.

Oldenburg – Mit den Leistungen der GSG und der Johanniter-Unfall-Hilfe sind Bewohner des betreuten Wohnens am Alten Postweg in Oldenburg unzufriede­n. Demnach seien Küchen und Gemeinscha­ftsräume versproche­n worden, die es nicht gibt.

Die GSG gibt zu: „Es ist richtig, dass in unserem ursprüngli­chen Prospekt zum Objekt Küchen aufgeführt waren (...). Hierbei handelte es sich bedauerlic­herweise um einen internen Fehler. Aufgrund der stark gestiegene­n Bau- und Grundstück­skosten sollte auf den Einbau verzichtet werden, um den monatliche­n Mietzins nicht weiter zu erhöhen.“Das sei allen Mietenden vor Verund bei Besichtigu­ng des Objektes mitgeteilt worden. „Der unplanmäßi­ge Einbau von Küchen hätte folglich die Mieten daher weiter erhöht“, sagt Jens Freymuth von der GSG Oldenburg.

Mehr Raum aus Kulanz

Im Haus betrage die gemeinscha­ftlich genutzte Fläche pro Wohneinhei­t 25,67 Quadratmet­er. Dabei handle es sich nicht nur um den Gemeinscha­ftsraum, sondern auch um „weitere gemeinscha­ftliche Flächen, wie Flure und ein behinderte­ngerechtes WC“, teilt die GSG mit. Diese Flächen seien mit der NettoWohnu­ngsmiete abgegolten. „Eine Vergrößeru­ng des Gemeinscha­ftsraumes würde

Die Wohnanlage am Alten Postweg wurde erst im Frühjahr 2020 fertiggest­ellt und bezogen.

demnach logischerw­eise eine Erhöhung der Kaltmieten nach sich ziehen“, heißt es. Sobald jedoch eine Wohnung frei werde, wolle die GSG „den

Mietenden aus Kulanz einen größeren Gemeinscha­ftsraum ohne Anpassung der Miete zur Verfügung stellen“.

„Überrascht“zeigt sich die

Johanniter-Unfall-Hilfe. Denn die vertraglic­h festgelegt­e Betreuungs­zeit betrage zehn Stunden in der Woche. „Nachweisli­ch verbringt unsere Betreuungs­kraft deutlich mehr als die vertraglic­h zugesicher­ten zehn Wochenstun­den in der Anlage und ist zudem ganztägig mobil zu erreichen“, sagt Stefan Greiber von den Johanniter­n. Er könne sich vorstellen, dass es ein „Wahrnehmun­gsproblem“gebe, da nicht jeder Bewohner zu jeder Zeit mitbekomme, in welcher Wohnung die Johanniter-Mitbewohne­r sich aufhalten.

Zusätzlich­e Angebote

Auch versuche man – trotz einer erschwerte­n Lage durch die Corona-Pandemie – zutragssch­luss sätzliche Angebote zu machen. So seien ein Grillabend, ein Zwiebelkuc­henessen und ein Busausflug organisier­t worden.

Gemeinsam mit der Johanniter-Unfall-Hilfe betreibe die GSG im Oldenburge­r Stadtgebie­t mehrere Einrichtun­gen des Betreuten Wohnens. „Nach unserem Kenntnisst­and fühlt sich ein signifikan­ter Teil der Mietenden in dem Objekt sehr wohl und ist auch mit der Leistung der Johanniter sehr zufrieden“, schreibt Freymuth. Die jeweiligen Ansprechpa­rtner seien namentlich aufgeführt und stünden zur Verfügung. Man nehme die Anliegen von „Mietenden generell sehr ernst“und versuche in jedem Fall Lösungen zu finden.

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BILD: Chelsy Haß

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