Stadtmuseum erhält Aufzeichnungen
Theaterprojekt abgeschlossen – Neue Online-Dokumentation abrufbar
Oldenburg – Es ist nur ein kleiner schwarzer USB-Stick – aber der hat es in sich. Denn auf dem unscheinbar wirkenden Gerät befinden sich die digitalisierten Interview-Mitschnitte von 25 Personen, die im Rahmen des Theaterprojektes „Der Schatz von Bloherfel.de“ihre Geschichten zu dem gleichnamigen Stadtteil im Oldenburger Westen erzählt haben.
Mit der Übergabe dieser Mitschnitte an das Oldenburger Stadtmuseum findet das äußerst erfolgreich gelaufene Projekt jetzt sein offizielles Ende. Was aber nicht bedeutet, dass der „Schatz von Bloherfel.de“komplett von den sprichwörtlichen Bildflächen verschwinden wird. „Das Projekt soll ein Beispiel für unsere Arbeit in den Stadtteilen sein, die wir in Zukunft intensivieren wollen“, sagt Franziska Boegehold-Gude, Sammlungsleiterin des Museums. Darüber hinaus seien die Aufnahmen Zeitzeugendokumente, die für das Museum eine besondere Bedeutung haben. „Es sind nicht ausschließlich Objekte, die uns interessieren. Wir sammeln auch Geschichten über Oldenburg, um als Stadtmuseum einen guten Eindruck des Lebens in dieser Stadt vermitteln zu können“, erklärt Boegehold-Gude.
Große Nachfrage
Das Theaterprojekt selbst wurde – trotz Corona-Pandemie – im Juni fast 30 Mal aufgeführt. „Die Ticket-Nachfrage war riesig. Eigentlich sollte es nur 16 Aufführungen geben. Die waren aber schon bei der Premiere fast komplett ausverkauft. Deshalb haben wir dann noch eine Reihe von Zusatzterminen nachgelegt. Am Ende waren alle Vorstellungen ausgebucht“, freut sich der verantwortliche Regisseur Michael Uhl und nutzte die Chance, sich bei allen Förderern auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene zu bedanken.
„Einen besonderen Stellenwert bei der Realisierung hätten aber vor allem die Projektpartner gehabt. Allesamt Vereine, Gruppen und Organisationen aus Bloherfelde. „Diese Partner waren die Türöffner für unsere Arbeit uns haben vielfältige Begegnungen der
Im Stadtteil unterwegs: Teilnehmer in zwei Gruppen bei der Premiere von „Der Schatz von Bloherfel.de“.
Menschen des Stadtteils ermöglicht. Und genau darum ging es uns, denn die Menschen und ihre Geschichten sind der Schatz, den es zu heben galt“, sagt Uhl.
Pionierarbeit
„Wir haben in den 1,5 Jahren, in denen wir am Projekt gearbeitet haben, etwas wirklich Besonderes geschaffen. Auch wenn am Ende alles anders gelaufen ist, als ursprünglich geplant“, freut sich auch Paul Behrens, Vorsitzender des veranstaltenden Bürgervereins Bloherfelde. Denn durch die häufig wechselnden Corona-Kontaktbeschränkungen mussten sowohl die Recherchearbeiten wie auch die Aufführungen unter besonderen Einschränkungen laufen.
„Corona hat uns über neue Formate in der Kultur nachdenken lassen. Dieses Projekt hat dabei Pionierarbeit geleistet und gezeigt, dass man auch unter schwierigen Bedingungen viel erreichen kann“, lobte die Oldenburger Landtagsabgeordnete