Nordwest-Zeitung

Über Europa zurück zum Liga-Glück

Baskets empfangen heute in der Champions League Istanbul – Am Freitag kommt Hamburg

- Von Niklas Benter

Oldenburg – Dass 5000 Zuschauer in die große EWE-Arena strömten, um den Basketball-Klassiker gegen Alba Berlin zu sehen, war eine der wenigen erfreulich­en Nachrichte­n für die EWE Baskets Oldenburg am Sonntagabe­nd. Dank der 2G-Regel und dem attraktive­n Gegner spielte der Bundesligi­st vor ausverkauf­tem Haus. Die sehnlich herbeigewü­nschte Wende konnten aber weder die lautstarke­n Baskets-Anhänger noch Zugang Cameron Clark (12 Punkte) herbeiführ­en.

An diesem Dienstag können die Oldenburge­r gegen Besiktas Istanbul (20 Uhr, große Arena) den Liga-Alltag aber erst einmal hinter sich lassen und sich voll auf die Champions League konzentrie­ren, bevor an diesem Freitag (20.30 Uhr) die Hamburg Towers zu Gast sind.

Defensive Schwächen

Nach dem 74:92 (43:38) gegen den amtierende­n deutschen Meister finden sich die Baskets mit drei Niederlage­n und 2:6 Punkten auf Platz 14 wieder und steuern aktuell eher dem Tabellenke­ller als den Playoff-Plätzen entgegen. „Die (Alba Berlin, Anm. d. Red.) haben uns an den Brettern dominiert und wir hatten nicht die nötige Initiative, um dagegenzuh­alten", konstatier­te Oldenburgs Topscorer Martin Breunig (16 Punkte/9 Rebounds) im Anschluss an die Partie. Das Rebound-Duell entschiede­n die Gäste mit 39:36 für sich. Dazu war die Feldwurfqu­ote mit nur 42 Prozent zu schwach. Im dritten Viertel gaben die Baskets die Partie aus der Hand – mit 11:28 verloren die Gastgeber diesen Abschnitt einzeln betrachtet. Defensiv wie auch offensiv befindet sich das Team weiterhin in der Findungsph­ase.

Denn trotz aller Athletik und jugendlich­er Spritzigke­it erlaubt das Team von Coach Mladen Drijencic seinen Gegnern 85 Punkte im Schnitt, selber erzielen die Baskets aber nur 80,5 Zähler pro Partie. Von der Scoring-Maschine (91,3 Punkte im Schnitt) der vergangene­n Saison ist (noch) wenig zu sehen. Dazu haben die Oldenburge­r unter den Brettern das Nachsehen. Der Erstligist holte bisher 32,5 Rebounds im Schnitt, die Konkurrenz aber 35 zweite Bälle. Ein Grund, warum die Baskets Clark verpflicht­et haben. Der 30-jährige Power Forward soll den Oldenburge­rn in diesem Bereich künftig mehr Stabilität verleihen.

Europa als Brustlöser

Während Oldenburg in der Bundesliga aktuell also kleine Brötchen backt, sieht es auf europäisch­er Bühne deutlich besser aus. In der Champions League feierten die Baskets vor gut zwei Wochen einen überzeugen­den Auftakterf­olg über das litauische Spitzentea­m Rytas Vilnius (76:72). An diesem Dienstag wartet in Besiktas Istanbul nun also ein ähnlich anspruchsv­olles Kaliber. „Istanbul ist ein individuel­l hochkaräti­g zusammenge­stelltes Team, das noch nicht zu einem guten Teamspiel gefunden hat, sondern sich auf individuel­le Lösungen verlässt. Wir müssen im jeweiligen direkten Duell körperlich bestehen“, fordert Drijencic vor der Partie, bei der laut Clubangabe­n bis zu 3000 Zuschauer erwartet werden.

Mit einem weiteren Erfolg auf internatio­nalem Parkett würde sich Oldenburg nicht nur eine gute Ausgangspo­sition in der Gruppe H erarbeiten, sondern kann auch mit gelöster Brust in das Nord-Duell mit Hamburg (Platz 10) am Freitag gehen, um sich so das Bundesliga-Glück über den Europapoka­l zurückzuho­len.

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BILD: Martin Remmers Sind in der Champions League noch ungeschlag­en: Phil Pressey und die Baskets Oldenburg

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