Über Europa zurück zum Liga-Glück
Baskets empfangen heute in der Champions League Istanbul – Am Freitag kommt Hamburg
Oldenburg – Dass 5000 Zuschauer in die große EWE-Arena strömten, um den Basketball-Klassiker gegen Alba Berlin zu sehen, war eine der wenigen erfreulichen Nachrichten für die EWE Baskets Oldenburg am Sonntagabend. Dank der 2G-Regel und dem attraktiven Gegner spielte der Bundesligist vor ausverkauftem Haus. Die sehnlich herbeigewünschte Wende konnten aber weder die lautstarken Baskets-Anhänger noch Zugang Cameron Clark (12 Punkte) herbeiführen.
An diesem Dienstag können die Oldenburger gegen Besiktas Istanbul (20 Uhr, große Arena) den Liga-Alltag aber erst einmal hinter sich lassen und sich voll auf die Champions League konzentrieren, bevor an diesem Freitag (20.30 Uhr) die Hamburg Towers zu Gast sind.
Defensive Schwächen
Nach dem 74:92 (43:38) gegen den amtierenden deutschen Meister finden sich die Baskets mit drei Niederlagen und 2:6 Punkten auf Platz 14 wieder und steuern aktuell eher dem Tabellenkeller als den Playoff-Plätzen entgegen. „Die (Alba Berlin, Anm. d. Red.) haben uns an den Brettern dominiert und wir hatten nicht die nötige Initiative, um dagegenzuhalten", konstatierte Oldenburgs Topscorer Martin Breunig (16 Punkte/9 Rebounds) im Anschluss an die Partie. Das Rebound-Duell entschieden die Gäste mit 39:36 für sich. Dazu war die Feldwurfquote mit nur 42 Prozent zu schwach. Im dritten Viertel gaben die Baskets die Partie aus der Hand – mit 11:28 verloren die Gastgeber diesen Abschnitt einzeln betrachtet. Defensiv wie auch offensiv befindet sich das Team weiterhin in der Findungsphase.
Denn trotz aller Athletik und jugendlicher Spritzigkeit erlaubt das Team von Coach Mladen Drijencic seinen Gegnern 85 Punkte im Schnitt, selber erzielen die Baskets aber nur 80,5 Zähler pro Partie. Von der Scoring-Maschine (91,3 Punkte im Schnitt) der vergangenen Saison ist (noch) wenig zu sehen. Dazu haben die Oldenburger unter den Brettern das Nachsehen. Der Erstligist holte bisher 32,5 Rebounds im Schnitt, die Konkurrenz aber 35 zweite Bälle. Ein Grund, warum die Baskets Clark verpflichtet haben. Der 30-jährige Power Forward soll den Oldenburgern in diesem Bereich künftig mehr Stabilität verleihen.
Europa als Brustlöser
Während Oldenburg in der Bundesliga aktuell also kleine Brötchen backt, sieht es auf europäischer Bühne deutlich besser aus. In der Champions League feierten die Baskets vor gut zwei Wochen einen überzeugenden Auftakterfolg über das litauische Spitzenteam Rytas Vilnius (76:72). An diesem Dienstag wartet in Besiktas Istanbul nun also ein ähnlich anspruchsvolles Kaliber. „Istanbul ist ein individuell hochkarätig zusammengestelltes Team, das noch nicht zu einem guten Teamspiel gefunden hat, sondern sich auf individuelle Lösungen verlässt. Wir müssen im jeweiligen direkten Duell körperlich bestehen“, fordert Drijencic vor der Partie, bei der laut Clubangaben bis zu 3000 Zuschauer erwartet werden.
Mit einem weiteren Erfolg auf internationalem Parkett würde sich Oldenburg nicht nur eine gute Ausgangsposition in der Gruppe H erarbeiten, sondern kann auch mit gelöster Brust in das Nord-Duell mit Hamburg (Platz 10) am Freitag gehen, um sich so das Bundesliga-Glück über den Europapokal zurückzuholen.