Wachstum in China lässt nach
Aussichten trüben sich aktuell zunehmend ein
68,70 495,40 818,00 91,70 82,48 30,50
6,20 42,86 121,30
37,54 20,92 37,61 87,20 56,36 192,34 46,62 78,20 72,65 52,10 81,95 + 4,41% + 3,29% + 3,26% + 2,55% + 1,88% + 1,80% + 1,70% + 1,61% + 1,42% + 1,27%
– 7,02% – 4,11% – 3,37% – 3,29% – 3,18% – 2,65% – 2,25% – 2,09% – 2,07% – 2,03%
Peking – Der Aufschwung der chinesischen Wirtschaft verliert deutlich an Fahrt. Wie das Pekinger Statistikamt am Montag mitteilte, wuchs die zweitgrößte Volkswirtschaft im dritten Quartal nur noch um 4,9 Prozent im Vorjahresvergleich.
Nach einem Rekordzuwachs von 18,3 Prozent im ersten und 7,9 Prozent im zweiten Quartal ist es der bisher schwächste Wert in diesem Jahr. Im Zeitraum von Januar bis September lag das Wachstum damit zusammengerechnet immerhin noch bei 9,8 Prozent – von einer niedrigen, Corona-geprägten Vorjahresbasis aus.
Auswirkungen
Chinas Wirtschaft hatte nach überwundener CoronaPandemie zunächst eine kräftige Erholung hingelegt. Das brachte auch Impulse für die Weltwirtschaft und auch für Deutschland. Für viele Unternehmen, wie VW, ist China der wichtigste Absatzmarkt.
Zuletzt warnten Ökonomen jedoch vor einer ganzen Reihe von Belastungsfaktoren, die sich negativ auf die chinesische Wirtschaft und damit auch auf die Geschäfte deutscher Unternehmen vor Ort auswirken könnten. Als Risiko wurden so etwa die Energieknappheit im Land genannt, die Industriebetriebe in den vergangenen Wochen bereits dazu zwang, ihre Produktion zu drosseln.
„Das eigentlich robuste Wirtschaftswachstum Chinas wird durch den aktuellen Energiemangel, Probleme in den globalen Lieferketten und Rohstoffengpässe herausgefordert“, kommentierte Jens Hildebrandt, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer in China (AHK), die Wachstumsdaten.
Deutschen Unternehmen werde es so erschwert, eine Vorhersage über die künftige Geschäftsentwicklung zu machen.
Auch Europäer stöhnen
Ein Sprecher des Pekinger Statistikamtes versuchte am Montag, Sorgen über die wirtschaftlichen Folgen der Energie-Krise zu zerstreuen. Die Behörden hätten Maßnahmen ergriffen, um die Stromversorgung sicherzustellen und die Strompreise stabil zu halten.
Auch in China tätige europäische Unternehmen leiden zunehmend unter den Rationierungen und den deswegen angeordneten Stilllegungen von Betrieben. Die Probleme dürften sich mit der bevorstehenden winterlichen Heizperiode verschärfen und „mindestens bis März“andauern, warnte der Vorsitzende der EU-Handelskammer in China, Jörg Wuttke. „Wir stecken in einem Marathon, nicht in einem Sprint.“EU-Unternehmen beklagten „chaotische Zustände“.