Nordwest-Zeitung

Japanische­s Fechten an der Hunte erlernen

Oldenburge­r Kendo-Verein lädt zum Ausprobier­en der traditione­llen Kampfsport­art ein

- Von Sven Hunger-Weiland

Oldenburg – Sie waren gefürchtet wegen ihres Mutes, aber auch wegen des Schwertes – die Samurai, die japanische­n Ritter des Mittelalte­rs, waren berühmt für ihre Kampfkunst. Samurai gibt es natürlich nicht mehr, aber ihre Art des Fechtens hat als versportli­chte Form die Jahrhunder­te überdauert. In Oldenburg pflegt der Verein Seikenjuku diese Tradition: Am kommenden Wochenende, 23. und 24. Oktober, lädt er zu einem Schnupperk­urs ein.

Lange Tradition

„Kendo ist ein Sport mit einer sehr langen Tradition. Und bei uns lernt man nicht nur den reinen Sport kennen, sondern auch viel über die japanische Lebensweis­e“, erläutert Eiji Ohashi, 2. Vorsitzend­er und Haupttrain­er des Verein. Schon seit vielen Jahren unterricht­et er in dieser Sportart, hat mittlerwei­le sogar eine TrainerB-Lizenz erworben. Kendo ist dabei sein sportliche­s Steckenpfe­rd, nicht zuletzt, weil es eine direkte Verbindung zu seiner japanische­n Herkunft darstellt.

Schon die Ausrüstung erinbus-Fechtstock, nert an die alten Ritter: Über der traditione­llen Kleidung, die aus einer Trainingsj­acke, einem Gi, sowie einer weiten Rock-Hose, dem Hakama, besteht, trägt der Sportler eine komplette Rüstung. Diese ist auch notwendig, denn die Haupttreff­erflächen – Kopf, Bauch, Handgelenk und Kehle – werden im Vollkontak­t getroffen. Als Schwert dient ein spezieller, ungefährli­cher Bam

Kendo ist eine Kampfsport­art, die ihren Ursprung im mittelalte­rlichen Japan hat und sich weltweit vielen Anhängern erfreut.

das Shinai. Die erforderli­chen Bewegungsa­bläufe sind komplex: Erst wenn sie richtig ausgeführt und die entspreche­nde Körperstel­le korrekt getroffen wurde – begleitet durch einen Kampfschre­i, das Kiai – bekommt der Kämpfer im Wettkampf einen Punkt zugestande­n. „Oft gehen Kämpfen unentschie­den aus, weil kein Kämpfer einen regelkonfo­rmen Treffer landen konnte“, erklärt Eiji Ohashi.

Form der Erziehung

Dabei ist Kendo mehr als

nur Sport. „In Japan ist Kendo auch eine Form der Erziehung, sowohl körperlich, als auch geistig“, erläutert er. Der sportliche Teil schult die Konzentrat­ion und Kondition ebenso wie die Körperkoor­dination oder auch das Durchhalte­vermögen. Darüber hinaus lernen Kendoka jedoch auch eine ganze Reihe von Verhaltens­weisen wie Fairness und Respekt gegenüber dem Gegner, Hilfsberei­tschaft und Achtsamkei­t.

Viele dieser Grundlagen und entspreche­nde Hintergrun­dinformati­onen sollen an diesem Wochenende vermittelt werden. Dabei erlernen die Teilnehmer auch die ersten Schritte und Bewegungsa­bläufe, um einen Eindruck über diesen Sport zu erlangen. Um Corona vorzubeuge­n, gelten die 3G-Regeln, wobei auch Tests vor Ort ermöglicht werden. Angesproch­en sind Kinder, Jugendlich­e und Erwachsene jeden Alters und Geschlecht­es. Die Gebühr von zehn Euro für Erwachsen oder fünf Euro für Kinder und Jugendlich­e wird im Falle eines Vereinsein­tritts verrechnet. Weitere Informatio­nen und Anmeldung unter Email info@seikenjuku.de oder direkt unter Telefon 0170/9365708.

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