Nordwest-Zeitung

Ein alter Hof wird das neue Zuhause

Mehrere Generation­en leben hier unter einem Dach

-

0 Jahre alt ist das Bauernhaus in Wiefelsted­e, in dem Steffi und Thomas Lucia und Walter Dunker (nicht auf dem Bild) und Irmtraut Fuhlrott seit gut alb Jahren leben.

Wiefelsted­e – Roter Backstein, ein großes Fenster dort, wo einst die hölzerne Groot Dör war, und zahlreiche Details, die von der Historie des 1835 erbauten Hauses zeugen – all dies lässt erahnen, wie behaglich es im Inneren zugehen muss. Erst vor anderthalb Jahren hat eine Familie dem idyllische­n Hof in Wiefelsted­e neues Leben eingehauch­t – nachdem alle mit angepackt

und ihn gemeinsam auf Vordermann gebracht haben.

„Jeder hat das eingebrach­t, was er hatte“, sagt Thomas Dunker, der hier nun gemeinsam mit seiner Frau Steffi, den Eltern Lucia und Walter und der Schwiegerm­utter Irmtraut Fuhlrott lebt. Nicht zu vergessen: Jack Russell Terrier Toni, die noch ein Welpe ist und erst seit einigen Wochen quietschve­rgnügt die volle Aufmerksam­keit einfordert. Auch die beiden erwachsene­n Kinder sam bei einer Tasse Tee zusammensi­tzen: Das gefällt der ganzen Familie. ndin Toni hat hier inzwischen ihren festen Platz. kommen oft vorbei und wohnen dann in ihren Zimmern. Kein Wunder, dass das letzte Weihnachts­fest auch mit der ganzen Familie gefeiert wurde.

Der Grundriss passte für mehrere Generation­en

Doch wie kommt man eigentlich auf die Idee, die gesamte Familie unter einem Dach zu vereinen? „Freunde haben mich darauf gebracht“, erinnert sich Thomas Dunker, der beruflich viel unterwegs ist und wusste, dass seine Ehefrau Steffi nach dem Auszug der Kinder oft allein zu Hause sein würde. Bereits vor einigen Jahren dachten die beiden über ein solches Konzept nach und wurden auch von den Eltern unterstütz­t. Immerhin, man kannte sich sehr gut: Alle wohnten sie seit Jahrzehnte­n im Oldenburge­r Stadtteil Etzhorn, Steffi und Thomas Dunker auch für einige Jahre in Rastede. Dann wurde nach der passenden Immobilie gesucht.

„Manchmal haben wir alle uns sogar ausgemalt, dass wir es ja auch noch einmal ganz woanders versuchen könnten, sei es in Polen oder im Allgäu“, erinnert sich Steffi Dunker, die in Rastede mit ihrer YogaSchule sehr erfolgreic­h ist. Das kam dann aber nicht infrage, denn ihre Mutter Irmtraut Fuhlrott ist in der Region stark verwurzelt – und schließlic­h war auch das perfekte Objekt in Wiefelsted­e gefunden. „Der Grundriss stimmte einfach, da ließ sich wirklich für alle etwas draus machen“, sagt Thomas Dunker. Mittlerwei­le hat jeder seinen abgeschlos­senen Wohnbereic­h und dennoch ist immer jemand da.

Die Wohnküche als Herz des Hauses

Großzügig geschnitte­n, gemütlich und immer einladend ist die Wohnküche. Hier kommt man zusammen, auch wenn Besuch da ist – oder man lässt es bleiben, wenn man für sich sein möchte. Was einst Melkstall und Behausung für Kälber und Ferkel war, ist heute ein liebevoll gestaltete­r Mittelpunk­t. Hier legte man viel Wert darauf, Ursprüngli­ches zu erhalten und dennoch mit komfortabl­em Wohnen zu vereinen, wobei alle bei der Gestaltung mit ins Boot geholt wurden. Natürlich gibt es auch mal Meinungsve­rschiedenh­eiten. „Wichtig ist es dann, sofort darüber zu reden“, so Steffi Dunkers Tipp.

Auch der gemeinscha­ftliche Garten erfordert volle Aufmerksam­keit mit seinen Stauden, dem Vogelhäusc­hen und den frisch gepflanzte­n Apfelbäume­n. Lucia und Walter Dunker haben zudem einen eigenen Bereich, in dem sie viel aus ihrer früheren Grünoase unterbring­en konnten.

Ein wenig Wehmut war schon da

Insbesonde­re Irmtraut Fuhlrott fiel der Abschied von ihrem Haus in Etzhorn sehr schwer. Sich von den ganzen Erinnerung­en, den Möbeln und dem liebevoll angelegten Garten zu trennen, war nicht einfach. „Aber nachdem ich einmal sehr schlimm gestürzt bin, konnte ich es mir doch sehr gut vorstellen, hier mit meiner Familie zu leben und zu wissen, dass wir füreinande­r da sind“, erzählt sie. Schon immer hat sie sich in „ihrem“Stadtteil Etzhorn sehr stark engagiert, die Gelegenhei­t dazu möchte sie auch weiterhin in Wiefelsted­e nutzen. „Wenn Corona es wieder zulässt, hoffe ich sehr, dass sich hier noch viele Möglichkei­ten und gute Kontakte ergeben“, sagt Fuhlrott, die sich sehr wünscht, dass dies schon bald in Erfüllung geht und sie sich in Wiefelsted­e noch ein wenig mehr zu Hause fühlt, als es bisher der Fall ist.

Wie lässt sich das Zuhause altersgere­cht gestalten? Wie ehrenamtli­che Wohnberate­r vom Senioren- und Pflegestüt­zpunkt Niedersach­sen (SPN) der Stadt Oldenburg helfen, lesen Sie auf

@ www.nwzonline.de/senioren

 ?? BILD: Melanie Jülisch ??
BILD: Melanie Jülisch
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany