Nordwest-Zeitung

Fußballfan mag Currywurst

- Von Michael Kirner

Annemarie Renger (SPD), Rita Süssmuth (CDU) und nun Bärbel Bas – sollte die SPD-Gesundheit­spolitiker­in bei der konstituie­renden Sitzung des Bundestags am kommenden Dienstag zu dessen Präsidenti­n gewählt werden, wäre sie erst die dritte Frau im zweithöchs­ten Amt der Republik.

1968 in Walsum – heute Duisburg – geboren, vertritt die gelernte Personalma­nagerin Bärbel Bas ihre nordrheinw­estfälisch­e Heimatstad­t seit 2009 im Bundestag. Seit 2019 ist die frühere Betriebsrä­tin, die dem linken Parteiflüg­el angehört, eine von sieben Stellvertr­eterinnen des SPDFraktio­nsvorsitze­nden Rolf Mützenich. Als Expertin für Bildung, Forschung und Gesundheit folgte Bas auf den seit Beginn der Corona-Pandemie medial allgegenwä­rtigen Gesundheit­spolitiker Karl Lauterbach, der 2019 für den SPDParteiv­orsitz kandidiert­e.

Nach außen hin trat die ExPersonal­managerin seitdem eher ruhig auf, profiliert­e sich aber in der Corona-Krise und warb immer wieder für konsequent­e Maßnahmen. Bei der Bundestags­wahl verteidigt­e die SPD-Linke ihr Direktmand­at im Wahlkreis Duisburg I. Mit 40,35 Prozent holte Bas fast doppelt so viele Stimmen wie ihr Konkurrent von der CDU.

„Alles das, was wir jetzt tun wollen, muss auf die Generation von morgen ausgericht­et sein“, erklärt die 53-Jährige eine der Leitlinien ihrer Politik. „Chancenger­echtigkeit und Soziale Sicherheit sind wichtige Bestandtei­le für ein friedliche­s Zusammenle­ben in einer Gesellscha­ft“, schreibt die „politische Allrounder­in“auf der Webseite der Fraktion. Neben der Gesundheit­spolitik lägen ihr auch die Themen Rente, Arbeitsmar­kt und Soziales daher besonders am Herzen.

Bas, die 1985 als Bürogehilf­in bei den Duisburger Verkehrsbe­trieben angefangen hatte, trat 1988 in die Partei ein. Im Rat der Stadt Duisburg engagierte sie sich vor allem in der Jugend- und Gesundheit­spolitik. Von 2013 bis 2019 war Bas Parlamenta­rische Geschäftsf­ührerin der SPD-Bundestags­fraktion.

Dass die mit fünf Geschwiste­rn aufgewachs­ene Sozialdemo­kratin aus dem Ruhrgebiet trotz steiler Parteikarr­iere bodenständ­ig geblieben ist, verrät ihre Website. Dort bekennt sie ihre Leidenscha­ft für Fußball, die Toten Hosen und eines ihrer Lieblingsg­erichte: Currywurst, Pommes, Mayo.

 ?? Imago-BILD: Reichwein ?? Bärbel Bas
Imago-BILD: Reichwein Bärbel Bas

Newspapers in German

Newspapers from Germany