So düster kann Blockbuster-Kino sein
Sci-Fi-Epos „Dune“liefert denkwürdiges Erlebnis – Heißester Oscar-Anwärter bisher
Los Angeles – Es ist nicht immer leicht, große Filmprojekte mit mehreren Hundert Millionen Euro Kosten, namhaften Hollywood-Stars und reichlich Oscar-Power auf die große Leinwand zu bringen. Häufig sorgen äußere Umstände für Probleme. Der kanadische Regisseur Denis Villeneuve zeigt hingegen mit seinem neuesten Film „Dune“wie gut das Kino im Jahr 2021 sein kann. Denn sein Sci-Fi-Epos überzeugt auf ganzer Linie.
„Dune“spielt im Jahr 10191 und handelt von den Machtkämpfen zweier großer AdelsFamilien. Die Atreidis-Familie erhält vom Imperator den Auftrag, den Wüstenplaneten Arrakis zu besetzen. Dort sollen sie den Spice-Anbau kontrollieren. Spice dient als Treibstoff für Raumschiffe. Paul Atreidis (Timothée Chalamet) ist der Sohn des Herzogs. Er hat immer wieder Visionen, die seine Ängste widerspiegeln. Die großen Widersacher sind die Harkonnen. Diese Familie war vorher auf dem Wüstenplaneten und wurde abgezogen. Scheinbar haben sie aus einem ganz bestimmten Grund einen Rückzug gemacht. So viel zum Plot.
Starke Optik, starker Ton
Betrachtet man „Dune“aus der Sicht eines Filmkritikers, dann ist es eine eindeutige Geschichte: Schwachstellen gibt es nicht wirklich. Es ist erstaunlich so einen nahezu perfekten Kinofilm zu sehen.
„Dune“ist für das Kino gemacht. Die atemberaubenden Bilder des Wüstenplaneten, die Spielchen mit der Sonne und dem Sand sowie die Oscar-verdächtige Ausstattung machen „Dune“zu einem Hingucker. Gerade die Kostüme stechen heraus mit ihrer dunklen und sehr funktionalen Benutzung. Auch die Raumschiffe sorgen für neue Attraktionen in der Sci-FiWelt.
Neben der Optik sind auch der Ton und die Musik sehr gut. Gerade in „Dune“spielt die Geräuschkulisse eine wichtige Rolle. Umso beeindruckender ist das Sounddesign. Die Explosionen, die Flugszenen, die Sandverwehungen: Alles ist spürbar. Und zusätzlich zeigt der deutsche Filmkomponist Hans Zimmer („Inception“) mal wieder, warum er bereits elfmal für einen Oscar nominiert wurde. Zimmer gibt dem Sci-Fi-Spektakel eine denkwürdige musikalische Untermalung, die nie übertreibt und für eine emotionale Wucht sorgt. Genau in den richtigen Momenten treibt sie den Zuschauer voran. So soll es sein.
Stars trumpfen auf
Auch die große Riege von Darstellern ist bemerkenswert. Javier Bardem, Josh Brolin, Rebecca Ferguson, Timothée Chalamet, Jason Momoa, Oscar Isaac, Dave Bautista und Stellan Skarsgård gehören zum Cast. Jeder von ihnen überzeugt in seiner Rolle, was nicht selbstverständlich ist.
Der dickste Pluspunkt geht jedoch an die Regie von Denis Villeneuve. Der Kanadier, der zuvor mit „Blade Runner 2049“seine Ambitionen im Sci-Fi-Genre untermauerte, vollendet sein Herzensprojekt.
Dabei behält er stets den Überblick und gibt seinen Figuren genügend Raum, sich zu entfalten. Auch hat er die Courage, dem Blockbuster-Kino eine düstere Note zu geben. Diesen neuen Anstrich kann das in Einheitsbrei getränkte BigBusiness auch gerne vertragen. Insgesamt gehört „Dune“zu den Filmen des Jahres.