Neu und alt an der Auguststraße
Ärztezentrum soll am Ende des Jahres eröffnet werden
Oldenburg – Das Gerüst vor der Fassade an der Auguststraße ist abmontiert, die Bäckereifiliale von Müller-Egerer wird eingerichtet, das Parkhaus steht schon seit einigen Monaten zur Verfügung: Zwischen dem Evangelischen Krankenhaus und der JadeHochschule zieht Leben in einen Neubau ein, der über viele Jahre hinweg die Öffentlichkeit, Politik und Stadtverwaltung beschäftigte. Gegen den Abriss der ehemaligen Remise der Artilleriekaserne, die bis Anfang 2012 als Gerätehaus für die Berufsfeuerwehr genutzt worden war, hatte sich vor allem in der Nachbarschaft Widerstand formiert.
Leerstand seit 2012
Die Berufsfeuerwehr hatte das Gebäude an der Auguststraße seit 1949 als Halle für die Lösch- und Rettungsfahrzeuge genutzt. Sie zog dann Anfang 2012 von der Auguststraße an die Ibo-Koch-Straße in Bürgerfelde. Seitdem standen Wagenremise und die dajekt. neben unter Denkmalschutz stehende Feuerwache, die nicht abgerissen wurde, leer.
Das neue Ärztehaus ist mit Staffelgeschoss 17,5 Meter, die ehemalige Wagenremise war 11,2 Meter hoch. Das zwischen Neubau und alter Wache Mitte März eröffnete Parkhaus hat 365 Stellplätze. Es wird seit seiner Eröffnung immer stärker genutzt, freute sich Tobias Willenborg, stellvertretender Leiter Facility Management im Evangelischen Krankenhaus.
Keine Begrünung geplant
Eine Begrünung der grauen Fassade sei nicht geplant, erklärte er auf Nachfrage unserer Redaktion. Das Parkhaus werde vom August Carrée bewirtschaftet und stehe der Öffentlichkeit zur Verfügung – also auch der Nachbarschaft oder Besuchern der JadeHochschule bzw. Kunden der Innenstadtgeschäfte.
22 Millionen Euro investiert das Krankenhaus in das ProEs gehört mit 1300 Angestellten zu den großen Arbeitgebern in der Stadt.
Historisierender Nachbau
Die Backsteinfassade des Neubaus erinnert stark an die ehemalige Feuerwache, die im August 2019 abgerissen worden war. Der historisierende Nachbau verursacht Mehrkosten in Höhe von etwa 910 000 Euro.
Auf dem 3500 Quadratmeter großen Grundstück werden neun Praxen untergebracht. Die Einfahrt zur Parkgarage erfolgt über die Auguststraße, um die Anwohner der Zeughausstraße vor Emissionen zu schützen. Das Krankenhaus war durch einen im Jahr 2003 mit der Stadt geschlossenen städtebaulichen Vertrag verpflichtet worden, Parkplätze zu schaffen.
Eröffnet werden soll der Neubau-Komplex Ende des Jahres, so Willenborg abschließend. Die Arbeiten lägen trotz der Corona-Pandemie, die zu einigen Verzögerungen geführt habe, wieder im Zeitplan.