„Immenhuus“-Projekt kritisch beleuchtet
Die Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg stellen sich den Fragen aus der Zuhörerschaft
Oldenburg/Dötlingen – Nach mehreren Kritikpunkten war es am Ende des Abends Ulrike Hollmann aus dem Dötlinger Bauamt, die versöhnliche Schlussworte fand: „Ja, es ist eine sensible Ecke. Aber es ist ein lohnenswertes Projekt.“Es ging um das „Immenhuus“-Projekt auf dem Gelände des ehemaligen Honighofs in Dötlingen. Am Dienstagabend ist es im Tabkenhof vorgestellt worden. War die Resonanz mit 15 Besucherinnen und Besuchern nicht besonders groß, wurde doch viel diskutiert.
„Massiver Eingriff“
Der Verwalter des TabkenHofs Fabian Ebelt ist zugleich der Verpächter der Ex-Fischerhütte im Landschaftsschutzgebiet, in der einst der Honighof stand. Dem ehemaligen Pächter Fred Klockgether fehlte die Genehmigung, um eine Imkerei mit Informationspark zu eröffnen. Dem Honighof drohte zunächst der Abriss.
Dass die Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg (GWO) nun dort neun bis zwölf Arbeits- und Qualifizierungsplätze für Menschen mit Beeinträchtigung schaffen wollen, sorgte für Nachfragen. So monierte die stellvertretende Bürgermeisterin Anke Spille, dass das Projekt noch nicht im Rat vorgestellt worden war. GWO-Geschäftsführer Gerhard Wessels beteuerte, dass „langwierige Gespräche“geführt worden seien. Auch Ulrike Hollmann sagte, dass es „gute Gespräche“gegeben habe. Wessels gestand aber ein: Es habe einen Austausch zu wenig gegeben. Er bot an, das Projekt dem Rat vorzustellen.
Folkhard Steenken von der Nabu-Ortsgruppe zeigte Bedenken: „Es ist ein massiver Eingriff in Natur und Landschaft.“Durch Fußgänger, Radfahrer und Kanufahrer sei es an sich schon ein belastetes Gebiet. Diese Bedenken teilte der stellvertretende Bürgermeister Eckehard nicht: Ein großer Menschenauflauf sei dort sowieso nicht genehmigt, merkte er dazu an. Wenn das Projekt so umgesetzt werde wie geplant, sehe sie eher eine Bereicherung als eine Gefahr für das Landschaftsschutzgebiet, ergänzte eine Zuhörerin.
Hügel unangetastet
Verwundert zeigten sich Zuhörer darüber, dass beim geplanten Anbau kein begrüntes Flachdach erlaubt sei. Klaus Westrich, der für die Gebäudeentwicklung verantwortlich zeichnet, erklärte die Vorgabe: Und die laute, dass sich das Dach ins Ortsbild einfügen müsse. Auf Nachfrage erklärte er, dass der Hügel, an dem der Anbau entlang gebaut würde, „wenn es irgend geht“, unangetastet bleibe. Gerhard Wessels erklärte zudem, dass nicht geplant sei, die Zuwegung zu asphaltieren. Da die Menschen gemeinsam zur Arbeitsstätte gebracht werden würden, würde die Zuwegung nicht so hoch frequentiert.
Nach 90 Minuten endete der Infoabend. Wann das „Immenhuus“stehen wird, konnte Wessels noch nicht sagen. Dass kritische Fragen aufgrund der Vorgeschichte im Raum stehen, sei verständlich, meinte Hautau: „Wollen wir hoffen, dass es sich zum Positiven entwickelt.“