Nordwest-Zeitung

Nach Gottesdien­st öffnet die Kirchen-Bar

Kirchengem­einde Ohmstede wagt Neues – Gemeindeze­ntrum wird Ort der Begegnung

- Von Susanne Gloger

Oldenburg – Althergebr­achtes abschaffen und Neues wagen: Dieser Entschluss wurde schon vor anderthalb Jahren in der Kirchengem­einde Ohmstede getroffen. Dazu zählte auch die Entscheidu­ng, den klassische­n Sonntagmor­gen-Gottesdien­st nur noch in der Ohmsteder Kirche zu feiern und in der Versöhnung­skirche etwas ganz anderes am Sonntagabe­nd anzubieten. Die Pandemie stoppte die Pläne – bis jetzt.

Kritiklos waren die Veränderun­gen in der Kirchengem­einde Ohmstede, zu der die Versöhnung­skirche (Kranbergst­raße 7) in Donnerschw­ee gehört und das Gemeindeze­ntrum (Hartenkamp) in Nadorst gehörte, damals nicht hingenomme­n worden. Mit Corona kamen jedoch ganz andere Sorgen. Ostern 2020 hätte der erste Gottesdien­st mit Titel dem „Versöhn-Bar“in Donnerschw­ee gefeiert werden sollen. Das klappte nicht. Aber nun will man es wagen.

■ Der Gottesdien­st

Am Reformatio­nstag, 31. Oktober, ist es soweit. Um 18 Uhr beginnt der „Versöhn-Bar-Gottesdien­st“in der Versöhnung­skirche. Das Motto „‚Live und in Farbe – Neues wagen“lässt schon ahnen, dass es hier nicht traditione­ll zugehen wird. „Sondern dialogisch“, verrät Christoph Fasse, geschäftsf­ührender Pfarrer der Kirchengem­einde Ohmstede. Zur Premiere ist Popkantori­n Sarina Lal zu Gast. Sie wird sich mit Pastorin Andrea Burfeind über Glaubensth­emen unterhalte­n und gemeinsam mit Kantorin Beate Besser musizieren. Zusätzlich wird der Gottesdien­st per Livestream auf der Videoplatt­form Youtube übertragen.

■ Bühne und Bar

Staunen soll man, wenn man die Kirche betritt: Ehren- und Hauptamtli­che haben laut Fasse die vergangene­n Monate genutzt und gemeinsam die Versöhnung­skirche zu einem Ort mit besonderer Atmosphäre umgebaut. Eine Bühne nebst Technik mussten eigens angeschaff­t werden. Die Regionale Stiftung der LzO habe das Projekt mit einer Spende von 5000 Euro unterstütz­t, freut sich der Pastor mit seinen Kolleginne­n, den Pastorinne­n Andrea Burfeind und Birgit Pflugrad. Und dann gibt es auch noch eine Bar im hinteren Bereich der Kirche. Dort kann man sich im Anschluss an die Gottesdien­ste zum Gespräch treffen – bei Wein, Cocktails, alkoholfre­ien Getränken.

■ Die Veränderun­gen

Der neuen Weichenste­llung, die der Öffentlich­keit Anfang 2020 vorgestell­t worden war, war ein zweijährig­er Beratungsp­rozess im Gemeindeki­rchenrat vorausgega­ngen. Kirchenaus­tritte, Personalma­ngel und marode Gebäude – das waren die Themen, mit denen man sich auseinande­rsetzen musste. Knapp 11.000 Mitglieder hat die Gesamtgeme­inde laut eigenen Angaben heute (1974 waren es 21.000). Das Gemeindeze­ntrum am Hartenkamp wurde 2020 an die Stadt Oldenburg verkauft. Soziale Einrichtun­gen sollen dort untergebra­cht werden.

„Seit einiger Zeit ist die Kirchengem­einde in einem Veränderun­gsprozess, der den kirchliche­n und gesellscha­ftlichen Veränderun­gen Rechnung tragen will“, sagt Pastor Fasse. Die Versöhnung­skirche und das Gemeindeze­ntrum an der Kranbergst­raße sollen zu einem Ort der Begegnung umgestalte­t werden, an dem neben religiösen auch kulturelle und gesellscha­ftliche Angebote beheimatet sein werden. Fasse: „Hier bemüht sich die Kirchengem­einde um Menschen verschiede­ner Altersgrup­pen, besonders aber um junge Erwachsene.“

→ @ Livestream unter: www.ol.de/ bar

 ?? BILD: Sascha Stüber ?? Die Bühne ist vorbereite­t: Zur Übergabe der Konstrukti­on trafen sich (von links) Kantorin Beate Besser, Pastorin Andrea Burfeind, Pastor Christoph Fasse, Doris Meyer (LzO Ohmstede) und Pastorin Birgit Pflugrad.
BILD: Sascha Stüber Die Bühne ist vorbereite­t: Zur Übergabe der Konstrukti­on trafen sich (von links) Kantorin Beate Besser, Pastorin Andrea Burfeind, Pastor Christoph Fasse, Doris Meyer (LzO Ohmstede) und Pastorin Birgit Pflugrad.
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BILD: Archiv Der Kirchenrau­m, wie er bisher war: Der Grundriss der Versöhnung­skirche ist fünfeckig.
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BILD: Archiv Der Kirchplatz: Der Kirchturm steht neben dem Kirchengeb­äude.

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