Nordwest-Zeitung

Pferdeschä­nder in Varel unterwegs?

Stute erleidet auf einer Weide im Kreis Friesland eine Stichverle­tzung

- Von Traute Börjes-Meinardus

Varel – Blutend und verängstig­t und mit einer 25 Zentimeter langen, klaffenden Schnittwun­de stand die Stute Peaches am Dienstagmo­rgen auf ihrer Weide in Rallenbüsc­hen (Stadtteil von Varel, Friesland). Die Polizei schließt nicht aus, dass dem Pferd diese Verletzung mutwillig zugefügt wurde, und sucht Zeugen. Lina Müller, Besitzerin der Stute, möchte andere Pferdebesi­tzer warnen.

Schnittver­letzung

Als die 37-Jährige am Dienstag die blutende Wunde an der Schulter ihrer Stute gesehen hat, dachte sie zunächst, dass sich das Pferd selbst auf der Weide verletzt hat. Die Tierärztin sah das anders: Die glatten Wundränder weisen auf eine Schnittver­letzung hin, sagte sie und riet Lina Müller, die Polizei zu alarmieren.

Die Wunde ist vernäht und eine Wund-Drainage gelegt. Die Stute und ihr Fohlen, die sonst zusammen mit den anderen Pferden von Lina Müller Tag und Nacht auf der Weide laufen, bleiben vorerst im Stall, bis die Wunde verheilt ist. Die Stute ist nicht mehr dieselbe. „Vorher war sie völlig arglos, jetzt ist sie verängstig­t“, sagt Lina Müller.

Pferd seit Geburt bei ihr

Sie hat die Dunkelfuch­sStute seit ihrer Geburt. Die Physiother­apeutin mit Zusatzausb­ildung zur Hippothera­peutin hat sie zum Therapiepf­erd ausgebilde­t. „Sie hat schon einiges geleistet“, berichtet Lina Müller. Sie weiß nicht, ob sie ihr Pferd nach diesem Angriff jemals wieder zu Therapiezw­ecken einsetzen kann.

Lina Müller ist schockiert und traurig und möchte mit der Schilderun­g der Ereignisse andere Pferdebesi­tzer warnen. Sie ist in der Nacht nach der Tat bei der Weide Patrouille gelaufen und hat jetzt eine Videoüberw­achung installier­en lassen. Wegen des „Verletzung­smusters“schließt die Polizei nicht aus, dass der Stute die Verletzung mutwillig zugefügt worden ist, und sucht Zeugen. Die Polizei Varel richtet sich an die Bevölkerun­g: Zeugen, die in der Zeit von Montagaben­d bis Dienstagmo­rgen auffällige Beobachtun­gen auf der Koppel an der

Dangaster Straße in Rallenbüsc­hen gemacht haben, werden gebeten, sich mit der Polizei in Varel unter der Rufnummer 04451/923-0 in Verbindung zu setzen.

Weitere Fälle

Auf Nachfrage der Redaktion teilt die Polizei mit, dass in diesem Jahr schon einmal ein Angriff auf Pferde angezeigt worden ist. Die Betreiberi­n eines Pferdehofe­s im Vareler Stadtteil Rosenberg hatte im Mai und Juni Verletzung­en an drei Pferden festgestel­lt, bei denen sie eine Fremdeinwi­rkung vermutete. Die Ermittlung­en der Polizei Varel dauern an.

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BILD: Traute Börjes-Meinardus Lina Müller ist schockiert über den Angriff auf ihre Stute Peaches.

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