Nordwest-Zeitung

Klimaschut­z an erster Stelle

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SPD, Grüne und FDP haben sich enorm viel vorgenomme­n: Nicht nur will die Ampel den Klimawande­l aufhalten, die Energiever­sorgung der viertgrößt­en Industrien­ation total umstellen und die Verwaltung modernisie­ren und digitalisi­eren. Sie will auch das Sozialsyst­em komplett neu aufstellen, indem sie das ungeliebte Hartz-IV-System durch ein neues „Bürgergeld“überwinden und eine Kindergrun­dsicherung einführen will. Alles in den kommenden vier Jahren.

Schon jedes einzelne dieser Vorhaben ist eine Herkulesau­fgabe. Jedes einzelne bräuchte die ganze Kraft der nächsten Bundesregi­erung. Wenn nun viele Herkulesau­fgaben gleichzeit­ig angepackt werden sollen, stellt sich die Frage, ob dafür die Kraft ausreichen wird. Es sieht danach aus, als ob hier drei ehrgeizige Parteien dabei sind, sich zu übernehmen.

Eine klarere Prioritäte­nsetzung der Ampel wäre daher angezeigt. Wirksamer Klimaschut­z muss Vorrang vor allen anderen Vorhaben haben, denn ohne ihn ist alles nichts. Das sieht auch der Industriev­erband BDI so, der beim Klimaschut­z einen Investitio­nsbedarf von 860 Milliarden Euro bis 2030 sieht. Die Ampel will die Schuldenbr­emse mithilfe von Staatsunte­rnehmen wie der Bahn umgehen, um Investitio­nen zu finanziere­n. So wird sie nicht für Vertrauen in solide Finanzpoli­tik sorgen. Die Gesellscha­ften sind nichts anderes als ein Trick, um teure Pläne wie die Kindergrun­dsicherung aus Steuermitt­eln finanziere­n zu können.

Lieber sollte die Ampel bei Rente und Gesundheit dafür sorgen, dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen.

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