Was ist dran am Hype?
Es stimmt wirklich – in „Squid Game“wurde nicht an Kunstblut gespart. Gleich in der ersten Folge wird ein Großteil der Teilnehmer eliminiert. Sprich, Kopfschuss folgt auf Kopfschuss.
Ich muss zugeben: Nach drei Folgen brauchte ich erst mal eine Pause von diesem schweren Stoff. Ich bin kein Fan von Horror- und Splatterfilmen, bei „Squid Game“habe ich mir mehrmals die Augen zugehalten. Meine Eltern hingegen haben die Serie durchzogen. Was auch verständlich ist, denn „Squid Game“kann auch punkten. Etwa mit dem Drehbuch und plötzlichen Wendungen in der Geschichte. Es erinnert an eine Mischung aus der US-Reihe „Die Tribute von Panem“und dem koreanischen Film „Parasite“. Die Musik ist abgestimmt, das Setting, die Farbgebung, Kameraführung – kann man nicht meckern. Allein manche Dialoge könnten etwas mehr Sinn vertragen.
Diese Fiktion gehört aber nicht in die Realität. Viele, die besonders auf Instagram und TikTok mit den Inhalten, Memes und Videos aus der Serie konfrontiert werden, sind meist zwischen 14 und 17 Jahre alt und damit zu jung für die Serie. Im belgischen Erquelinnes haben Schüler laut Medienberichten schon ihre Version der Serie nachgespielt und die Verlierer wurden verprügelt.
Kurzum: „Squid Game“ist grundsätzlich eine einerseits sehenswerte Serie mit einer nicht unberechtigten Intention des Regisseurs, andererseits sehr brutal. Es ist wichtig, mit geschultem Auge hinzuschauen. Sonst kann die Intention nach hinten losgehen.
@ Die Autorin erreichen Sie unter hysky@infoautor.de