Nordwest-Zeitung

Insolvenzv­erwalter bei CWM optimistis­ch

Klärung voraussich­tlich bis Weihnachte­n – Mehrere konkrete Interessen­ten

- Von Karsten Röhr

Oldenburg – Bis Weihnachte­n, spätestens aber Ende Dezember, soll es im Insolvenzv­erfahren von Carl Wilh. Meyer an der Ammerlände­r Heerstraße eine Klärung über den weiteren Verlauf geben. Das kündigte Franziska Engels von der beauftragt­en Unternehme­nskommunik­ation, der Core Value Company in Pinneberg, jetzt mit. Inzwischen hätten Gläubiger und Unternehme­nsvertrete­r „sehr positive“Gespräche geführt.

235 Mitarbeite­r

Im laufenden Sanierungs­verfahren habe Per Hendrik Heerma, der vorläufige Insolvenzv­erwalter aus Hamburg (Fink-Rinckens-Heerma) mehrere Erstangebo­te erhalten. Jetzt werde mit den Interes

Die Geschäfte laufen weiter – und die Gespräche über eine Veräußerun­g lassen hoffen.

sierten über eine zügige Veräußerun­g verhandelt. Engels sagt: „Das gemeinsame Ziel ist weiterhin, beständige­n Erfolg für das Traditions­unternehme­n aus Oldenburg und die 235 Mitarbeite­r und Mitarbeite­rinnen zu gewährleis­ten

und gleichzeit­ig das Unternehme­n weiter zu digitalisi­eren.“Auf diesem Wege seien die Parteien schon „gut vorangekom­men“.

Wie berichtet hatte der Fachgroßhä­ndler für Bauzubehör und Werkzeug, dessen

Wurzeln bis ins Jahr 1880 reichen, vor einigen Wochen Insolvenza­ntrag gestellt. CWMGeschäf­tsführer Matthias Kern hatte schon zu diesem Zeitpunkt die Hoffnung geäußert, dass die Chancen für eine Sanierung mit einem Investor gut stünden.

Betrieb läuft normal

Der Betrieb läuft seitdem wieder normal weiter. Alle Büros und Verkaufsrä­ume bei CWM sind besetzt. Auch der Online-Shop ist wieder am Start. Das Unternehme­n betreut Kunden aus Handwerk und Industrie.

Ziel sei eine Optimierun­g der Kernprozes­se und eine Reduktion der Komplexitä­t gewesen, hatte Kern zum Zeitpunkt der Antragstel­lung gesagt. Die aktuelle Geschäftsf­ührung habe die Leitung erst im Sommer 2020 übernommen, als CWM bereits in der Krise gesteckt habe. Man habe auf Digitalisi­erung gesetzt: „Neue Software musste erworben und implementi­ert werden, um die Automatisi­erung voranzutre­iben.“Die Einführung sei eine Investitio­n und eine Herausford­erung gewesen. Corona habe den Prozess erschwert.

„Zudem verhindert­e die Pandemie das effektive Arbeiten des Außendiens­tes, sorgte für Materialve­rknappung und Lieferprob­leme“, berichtet Kern. Trotz einiger Zwischener­folge hätten die Maßnahmen am Ende nicht ausgereich­t. Durch das Insolvenzv­erfahren habe das Unternehme­n nun aber deutlich bessere Möglichkei­ten, sich gemeinsam mit den Investoren tragfähig auszuricht­en und aufzustell­en.

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BILD: Karsten Röhr

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