Nordwest-Zeitung

Von Sehnsucht, Freiheit und Freundscha­ft

Zweisprach­iges Kinderstüc­k „Krähe und Bär“feiert am Sonntag Premiere im Staatsthea­ter

- Von Qjennifer Katona

Oldenburg – „Das Gefühl von Freiheit ist auch durch die eigene Sichtweise auf das Leben geprägt“, sagt Matthias Grön, leitender Dramaturg des Jungen Staatsthea­ters Oldenburg. In der Spielzeit 21/22 gibt es wieder ein vielseitig­es Programm zu sehen – so auch das Kinderstüc­k „Krähe und Bär: Oder de Sünn schient för us all“, das unter der Regie von

Durch einen Zaubertran­k ist es ihnen möglich, die Körper und so auch ihre Perspektiv­en zu tauschen. Zunächst fühlt sich das sehr gut an, doch schnell fehlt ihnen ihr altes Leben – und ganz besonders ihre Freundscha­ft.

der Dramaturg

Die Verbindung zwischen Menschen und Tieren ist Schwerpunk­t der Inszenieru­ng. Handelt es sich bei den Protagonis­ten um menschlich­e Tiere, oder tierische Menschen? Gibt es dabei klar definierba­re Grenzen? „Der Zuschauer weiß von Beginn an, dass die Tiere von Menschen gespielt werden – die Figuren jedoch nicht“, sagt Grön. Dennoch scheinen sie es zu spüren und infolge dessen ihre eigene Existenz zu hinterfrag­en.

Die Figuren mit ihren Wünschen und Träumen werden so zu Identifika­tionsfläch­en für das junge Publikum, das auch mit der Frage nach Realität und Fantasie konfrontie­rt und zum Reflektier­en motiviert wird.

Grön erklärt: „Wir versuchen mit Fingerspit­zengefühl auch philosophi­sche Fragen aufzuwerfe­n und mögliche Antworten auf diese kindgerech­t zu präsentier­en.“

Die Thematik der Freiheit und einer Vermenschl­ichung von Tieren ist auch in das Bühnenbild integriert, das als vergittert­es Zoogehege zu erkennen und mit menschlich­em Spielzeug ausgestatt­et ist.

■ zwei Sprachen

Das Stück ist in hochdeutsc­her sowie niederdeut­scher Sprache inszeniert und weist so auch einen multilingu­alen Schwerpunk­t auf. Wenn der Bär neben Hochdeutsc­h mit der Krähe auch auf Niederdeut­sch kommunizie­rt, versteht sie ihn meistens nicht. In diesen Momenten kommt es vereinzelt zu kleinen Ratespiele­n.

„Die Krähe lernt Plattdeuts­ch in einem Maße, wie auch das junge Publikum es während der Aufführung schaffen kann“, betont Grön. Die Inszenieru­ng kann folglich auch einen positiven Lerneffekt haben. „Krähe und Bär“ist eine einfühlsam­e und unterhalts­ame Parabel für die ganze Familie.

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BILD: Stephan Walzl Ein Zaubertran­k macht’s möglich: Vertauscht­e Rollen für einen Tag.

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