Warum Anfang auf Füllkrug setzt
Werder Bremen tritt Sonntag beim Kellerkind SV Sandhausen an
Bremen – Erst 0:3 beim ExClub verloren, dann der Wirbel um die Suspendierung von Niclas Füllkrug: Die vergangenen Tage waren auch für Werder Bremens Trainer Markus Anfang alles andere als normal. „Es war sicherlich eine ein bisschen andere Woche als die Wochen vorher“, sagte der 47Jährige am Freitag. Vor dem Spiel beim Kellerkind SV Sandhausen an diesem Sonntag (13.30 Uhr) ist der Coach froh, dass der Ärger mit dem Stürmer (zumindest offiziell) beigelegt wurde und Füllkrug wieder Teil des Teams ist.
„Es war sicherlich keine leichte Geschichte, das zu entscheiden. Aber ich bin wie gesagt glücklich darüber, dass wir es so entschieden haben“, sagte Anfang, der sich nach eigenen Angaben für den Spieler eingesetzt habe.
Füllkrug war nach der 0:3Niederlage der Bremer am vergangenen Sonntag bei Darmstadt 98 in der Kabine mit Bremens Leiter Profifußball Clemens Fritz aneinandergeraten. Es folgten eine Freistellung des 28-Jährigen vom Training bis einschließlich Mittwoch und eine Geldstrafe. „Niclas war sehr einsichtig“, sagte Fritz, der gemeinsam mit anderen Bremer Verantwortlichen mit Füllkrug gesprochen hatte. „Er weiß, dass er einen Fehler gemacht hat und eine Grenze überschritten hat, die nicht überschritten werden sollte.“
Anfang ist nach eigenen Angaben von den Qualitäten des früheren Spielers von Hannover 96 überzeugt. „Ich finde ihn wichtig. Ich finde ihn gut. Ich finde, dass er uns helfen kann“, sagte er: „Wir glauben an ihn, und wir glauben an seine Qualität.“Sein persönliches Verhältnis zum Angreifer sei – anders als teilweise kolportiert – intakt. „Das habe ich auch vernommen, dass es da Differenzen gegeben hat zwischen Niclas und mir“, sagte Anfang: „Aber ich brauche nichts auszuräumen.“
Auch ohne die Diskussionen um Füllkrug hat Anfang derzeit viel Arbeit. 0:3, 3:0 und 0:3 lauteten die Ergebnisse aus Bremer Sicht zuletzt. Nach dem enttäuschenden Darmstadt-Spiel habe er viel mit der Mannschaft gesprochen, sagte Anfang. Ein zentrales Thema dabei: Der Mut zur Offensive. „Ich glaube, dass wir die Qualität haben, nach vorne Fußball zu spielen“, sagte er. In Sandhausen könnte dabei auch wieder Leonardo Bittencourt helfen. Der 27-Jährige kam nach längerer Verletzungspause in dieser Spielzeit erst zu einem Kurzeinsatz, wird aber immer fitter.