„Fair Play“– Jury: Originell, spannend
Nominiert: Kerstin Gulden
Oldenburg/lr – In „Fair Play“geht es um einen Wettbewerb, eine Schule und eine gewagte Idee: Was, wenn jede Umweltsünde auf den eigenen SocialMedia-Accounts sichtbar wäre? Würde man sich zusammenreißen? Für drei Monate nach den Sommerferien heißt das erklärte Ziel: die Welt retten, wenigstens ein bisschen. Aber jede und jeder hat auch einen persönlichen Grund mitzumachen: Status, Geld, Rache, Liebe.
Die Fair-Play-Four, wie die Gründer des Projektes „Fair Play“genannt werden, wollten eigentlich nur einen Schulwettbewerb gewinnen und ein Problem in Angriff nehmen: den Klimawandel. Die Idee: Gemeinsam den ökologischen Fußabdruck jedes einzelnen senken. Mit einer App, die die Umweltsünden sammelt und für alle Spielerinnen und Spieler frei sichtbar in Form eines Umweltkontos bei den SocialMedia-Profilen anzeigt. Rutscht dieses Konto in den roten Bereich, verbraucht man zu viel und muss sich zügeln, um das Gemeinschaftskonto, in dem alle Fair Player zusammengefasst werden, im grünen Bereich zu halten. Das Ziel: nach Ablauf von drei Monaten das Gemeinschaftskonto im grünen Bereich erreichen, was bedeuten würde, die Klimaziele zusammen erreicht zu haben. Doch ihr Experiment artet aus und nimmt unerwartete Züge an. Denn jeder und jede verfolgt insgeheim andere Pläne und nutzt das Projekt aus, um diese zu erreichen.
Aus der sozialen Kontrolle von Fair Play resultiert sozialer Druck und gipfelt in Mobbing denen gegenüber, die sich Fair Play nicht anschließen wollen. „Fair Play ist ein origineller und äußerst spannender Jugendroman, der sich mit einem neuartigen Lösungsansatz der Klimakrise beschäftigt“, sagt die Jury dazu. Er spiegelt wider, womit die Jugend heutzutage ringt: der Umweltkrise und dem zunehmenden Einfluss von Social Media. „Kerstin Gulden kreiert lebendige und selbstständige Figuren, alle mit eigenen, anderen Motivationen und unterschiedlichen Charakterentwicklungen. Die Protagonisten durchleben Konflikte und Situationen, wie sie auf alle Jugendlichen zutreffen, wodurch sie ihnen näher kommen und realer wirken“, heißt es. Eine Geschichte über Vertrauen, Solidarität und Freundschaft, die ihre Zielgruppe erreicht.