Nordwest-Zeitung

Die besten Instrument­e klingen wie echte Flügel

Gute Note für sieben von elf Modellen – Nur fünf sind auch mit Lautsprech­ern gut

-

Berlin/TD – Digitalpia­nos besitzen keine Saiten, sondern erzeugen den Klang digital. Dafür verwenden sie meist Aufnahmen echter Instrument­e, sogenannte Samples. Je nachdem, wie schnell und tief eine Taste gedrückt wird, spielt das Gerät unterschie­dliche Samples ab.

Das hört sich bei den besten E-Pianos im Test gut oder sogar sehr gut an. Anders beim Kawai KDP120: Die Töne stumm niedergedr­ückter Tasten klingen beim Anschlagen anderer Tasten bei ihm beispielsw­eise nicht mit, wie es bei einem echten Klavier der Fall ist. Seine Komplexitä­t der Klangsimul­ation bewerten die Tester als mangelhaft.

Günstiger und leichter

Die Geräte schonen nicht nur die Nerven der Nachbarn, sie sind auch deutlich günstiger als ihre Vorbilder. Ein neuKilo,

es Klavier ist ab rund 3500 Euro zu haben, gut erhaltene Flügel werden gebraucht ab 10 000 Euro angeboten. Das günstigste gute Digitalkla­vier im Test kostet 1060 Euro und kommt von Yamaha. Auch der Testsieger kommt von Yamaha und kostet 2000 Euro.

Bei Digitalpia­nos entfällt der jährliche Besuch eines Klaviersti­mmers für circa 100 Euro. Wer öfter umzieht, wird den einfachen Transport des Instrument­s schätzen. Die Home-Pianos im Test wiegen 36 bis 60 Kilogramm, die Hybrid-Pianos etwas mehr als 100. Echte Klaviere dagegen wiegen in der Regel 200 bis 300 Konzertflü­gel teilweise mehr als 500 Kilogramm.

Home oder Hybrid

Alle Digitalpia­nos aus dem Test eignen sich für Einsteiger und Fortgeschr­ittene.

■ Home-Pianos werden am meisten gekauft. Sie imitieren das Spielgefüh­l eines Flügels, bei dem Hämmer vertikal von unten gegen Saiten schlagen. Sie besitzen aber weder Hämmer noch Saiten, sondern eine vergleichs­weise kompakte Tastatur, die mit allerlei Gegengewic­hten und Hebeln ausgestatt­et ist, um dieses Spielgefüh­l nachzubild­en.

■ Hybrid-Pianos verfügen dagegen über eine echte Mechanik mit Hämmern – meist in der Bauweise eines aufrecht stehenden Klaviers, bei dem sich die Hämmer horizontal bewegen. Aufgrund der echten Mechanik sind Hybrid-Pianos im Schnitt deutlich teurer.

Die Instrument­e klingen meist besser, wenn man Kopfhörer nutzt. Alle Geräte haben zwei Klinkenans­chlüsse, so dass zwei Personen gleichzeit­ig über Kopfhörer zuhören können. Über die eingebaute­n Lautsprech­er klingen nur fünf der elf E-Pianos gut oder sehr gut – auch die Testsieger. Das ist wichtig, wenn man auch für andere spielt.

Passende Kopfhörer

Obwohl einige Digitalpia­nos Bluetooth-Audio unterstütz­en, um eine Begleitmus­ik etwa vom Smartphone abzuspiele­n, ist der Anschluss von kabellosen Kopfhörern nicht möglich. Das liegt an der Verzögerun­g vom Drücken einer Taste bis zum Erklingen des Tons im Kopfhörer. Wer die Kopfhörer nur am Digitalpia­no verwenden will, sollte sich ein rein kabelgebun­denes Modell zulegen.

 ?? dpa-BILD: Britta Pedersen ?? Digitalpia­nos sehen aus wie ein Klavier und klingen wie ein Flügel.
dpa-BILD: Britta Pedersen Digitalpia­nos sehen aus wie ein Klavier und klingen wie ein Flügel.

Newspapers in German

Newspapers from Germany