Perfekte Kulisse für Seitensprünge
Niederdeutsche Bühne Brake startet mit Komödie „Anna, dat Goldstück“am 29. Oktober
Brake – In einem satten Türkisblau leuchtet die Rückwand des angedeuteten Wohnzimmers und stimmt schon rein visuell auf das Gute-LauneSpiel ein: Mit „Anna, dat Goldstück“öffnet die Niederdeutsche Bühne in Brake nach langer Corona-Pause wieder ihre Türen. Premiere wird am Freitag, 29. Oktober, um 19 Uhr im Berufsbildungszentrum (BBZ) an der Gerd-Köster-Straße 4 gefeiert. Zehn Termine stehen fest, bei hohen Besuchszahlen prüft die Bühne, ob sie weitere Vorstellungen anbietet. Eintrittskarten gibt es im Internet, an den Vorverkaufsstellen Tabak Wege (Bahnhofstraße 19) und Buchhandlung Gollenstede (Breite Straße 8 und Famila-Center) sowie an einer Abendkasse.
Dynamisches Lustspiel
Ein Sofa, eine Bar und zwei Wohnzimmertüren versprechen eine hohe Dynamik der Komödie von Marc Camoletti in der niederdeutschen Fassung von Hans Pfeiffer: Eine perfekte Kulisse für die komödiantische Vereitelung von Liebschaften. Denn Anna, die Haushälterin (gespielt von Dagmar Heeren-Schenk), versucht zu verhindern, dass sich die vermeintlich abwesenden Herrschaften Bernhard und Claudia über den Weg laufen, die das Haus für ihre jeweiligen Seitensprünge nutzen wollen.
Anfang September konnte unter Sicherheitsvorkehrungen mit der Planung des Stückes begonnen werden. Gerade für Theaterleute sei es ungewohnt, sich nicht umarmen zu dürfen oder die Darstellerinnen und Darsteller zu trös
ten, wenn es noch nicht richtig läuft, verriet Manuela Schöler, Leiterin für Öffentlichkeitsarbeit an der Niederdeutschen Bühne.
Ihre langjährige Bekannte Gudrun Oeltjen-Hinrichs ist Regisseurin des Stücks: Alle seien froh, dass das Theater wieder starte, betonte sie. Nicht das erste Mal führe sie Regie in Brake, arbeite aber erst jetzt so eng mit Schöler zusammen. Bewusst hätten sie sich nach der ernsten Corona-Zeit für eine Komödie entschieden.
Eintritt nur mit 2G
Sicherheitshalber sei das aktuelle Stück mit nur fünf Personen geplant und es gebe nur zwei oder drei engere Szenen. Das Organisationsteam werde beim Einlass die Einhaltung der Hygienemaßnahmen kontrollieren. Alle Aufführungen unterliegen der 2G–Regel: Nur Geimpfte und Genesene mit Nachweis und Registrierung per Luca-App oder Kontaktzettel dürfen das Gebäude betreten.
In Ausnahmefällen ist ein ärztliches Attest und ein tagesaktueller Negativ-Test vorzuweisen. Dafür sei es erlaubt, im Gebäude die Mund-NasenBedeckung abzunehmen. Es sei schöner, wenn man sich eine Abendveranstaltung einmal wieder ohne Maske anschauen könne, meinte Bühnenleiter Jens A. Rose. Auch auf Abstandshalter in den Sitzreihen könne unter diesen Vorkehrungen verzichtet werden und auch der Ausschank von Getränken sei wieder möglich.
Soziales Miteinander
Alle Schauspielerinnen und Schauspieler würden ehrenamtlich und unter einem enormen Organisationsaufwand arbeiten, erzählte Oeltjen-Hinrichs. Zwischen den Darstellern auf der Bühne und der Crew hinter den Kulissen gebe es keine Hierarchien, es sei ein tolles Zusammenspiel. Die Regisseurin lobte generationsübergreifende Projekte wie das Weihnachtsmärchen mit Amateur-Schauspielern „von 7 bis 77“, das nach über 50 Jahren Spielzeit in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal ausfallen müsse.
Corona habe fast zwei Jahre des kulturellen und sozialen Miteinanders gestohlen, stellte auch Schöler fest. Beide wünschten sich, dass viele Theaterbegeisterte wiederkommen.