„Aidacosma“zieht die Blicke auf sich
Neuer Ozeanriese der Meyer-Werft erreicht Nordsee schneller als erwartet
Papenburg – Das neu gebaute Kreuzfahrtschiff „Aidacosma“hat die Überführung von der Meyer-Werft auf der Ems zur Nordsee problemlos gemeistert. Der Ozeanriese legte am Samstag die rund 40 Kilometer auf dem schmalen Fluss bis zum Emssperrwerk bei Gandersum sogar etwas schneller als geplant zurück, wie ein Werftsprecher in Papenburg sagte. Der Wasserstand sei gut gewesen und der Wind nach zuvor stürmischen Tagen abgeflaut. Am Sonntag lag die „Aidacosma“im niederländischen Eeemshaven.
Das 337 Meter lange Schiff hatte am frühen Samstagmorgen in Papenburg seine
Schleppfahrt begonnen. Bei der Reise über die Ems wurde die „Aidacosma“– wie immer bei diesen spektakulären Überführungen – rückwärts geschleppt, weil sie so besser manövriert werden kann.
Zahlreiche Schaulustige
Schaulustige versammelten sich noch in der Dunkelheit am Deich, um den bunt erleuchteten Ozeanriesen zu bestaunen. Die Überführungen locken immer viele Schiffsfans an. Umweltschützer kritisieren aber, das Anstauen der Ems schade dem Fluss und seinen Ufern.
Anfang November soll die „Aidacosma“auf eine erste Probefahrt auf der Nordsee Richtung Norwegen gehen.
Letzte Arbeiten an dem Schiff sollen in Bremerhaven stattfinden, bevor es Ende des Jahres der Reederei übergeben werden soll.
„Wir sind sehr glücklich, dass unser neues Kreuzfahrtschiff
seine erste Fahrt auf der Ems erfolgreich gemeistert hat“, teilte Hansjörg Kunze, Sprecher der Reederei Aida Cruises, mit. „Wir sind uns sicher, dass wir mit der „Aidacosma“einen hervorragenden
Zuwachs für unsere Flotte erhalten werden.“Es ist der zweite vollständig mit Flüssiggas betriebene Neubau von Aida Cruises. Flüssiggas gilt als umweltfreundlicherer Antrieb als Diesel oder Schweröl.
Bautempo gedrosselt
Für die Meyer-Werft war es die zweite Überführung in diesem Jahr. Deutschlands größter Schiffbaubetrieb hat sein Bautempo drosseln müssen, weil im weitgehenden Stillstand der Kreuzfahrtindustrie wegen der Pandemie neue Schiffe kaum gefragt sind. Die Krise hat auch einige Hundert Arbeitsplätze gekostet.
2022 soll die Papenburger Werft unter anderem die „Disney Wish“fertigstellen.