Nordwest-Zeitung

Neues Pflegeport­al Weser-Ems startet mit Erfolg

Inzwischen beteiligen sich bereits mehr als die Hälfte aller Pflegeeinr­ichtungen an dem Projekt

- Von Lennart Stock

Leer/Osnabrück – Die Organisato­ren des neuen Online-Portals, das die Suche nach einem passenden Pflegeplat­z in der Weser-Ems-Region erleichter­n soll, können sich über einen guten Start ihres bundesweit einmaligen Projektes freuen.

In dem Portal, das seit wenigen Wochen unter der Adresse gesundheit-weserems.de im Internet zu erreichen ist, sind inzwischen die Kapazitäte­n von 214 vollstatio­nären Pflegeeinr­ichtungen und 145 ambulanten Pflegedien­sten zu finden – das ist knapp die Hälfte aller 650 Pflegeeinr­ichtungen in den insgesamt zwölf Kreisen und fünf kreisfreie­n Städten der WeserEms-Region, wie Frank Schüür, Leiter des Senioren- und Pflegestüt­zpunktes des Landkreise­s Leer mitteilte.

Die Kreise Leer und Osnabrück haben das Portal federführe­nd für die Arbeitsgem­einschaft der Landräte in der Weser-Ems-Region entwickelt. Dort leben rund 2,4 Millionen Menschen.

Das Angebot richtet sich sowohl an Krankenhäu­ser und Seniorense­rvicebüros, die nach freien Pflegeplät­zen suchen, insbesonde­re aber auch an pflegebedü­rftige Menschen und deren Angehörige. Über eine Suchmaske kann eingeben werden, wo und wie dringend ein Pflegeplat­z gesucht wird. Die registrier­ten Betriebe sind laut Schüür angehalten, täglich neu ihre freien Plätze einzutrage­n. Diese stetig aktualisie­rte Kapazitäts­anzeige mache das Angebot deutschlan­dweit bislang einzigarti­g, sagte Schüür.

Panik und Unruhe

Da viele Einrichtun­gen belegt seien, müssten Suchende bislang viele Anrufe tätigen, um einen freien Platz in der Lang- oder Kurzzeitpf­lege zu

finden, sagte Schüür. Meistens gehe es dabei um Notsituati­onen, wenn zu pflegende Patienten etwa aus Kliniken entlassen werden sollen. „Wenn man da in einer solchen Krisensitu­ation 15 Pflegeheim­e abtelefoni­eren muss und nach

zwei Tagen noch nichts erreicht hat, kommt natürlich Panik und Unruhe auf. Da kann dieses Pflegeport­al helfen, in der ganzen Region Weser-Ems nach einem freien Platz zu suchen“, sagte Schüür.

Wer in dem Portal einen freien Pflegeplat­z gefunden hat, bekommt entspreche­nde Kontaktmög­lichkeiten angezeigt. Noch müssen Suchende dann zum Telefonhör­er greifen. Künftig sollen Plätze über das Portal auch online gebucht werden können – und auch Tagespfleg­e-Einrichtun­gen und Anbieter haushaltsn­aher Dienstleis­tungen sollen später einmal integriert werden. „Das passiert sukzessive“, erklärte Schüür. „Erst mal geht es um die Pflegeheim­e, da dort der größte Druck ist.“

Kostenlose­s Angebot

Für Bürger ist der Dienst kostenlos. Die Sozialdien­ste der Kliniken, die auch Pflegeplät­ze vermitteln, müssen allerdings für einen Fachzugang bezahlen. Der Aufbau des Portals, das Teil eines Modellproj­ekts ist, wurde mit rund 160 000 Euro von den Kreisen und aus Bundesmitt­eln finanziert.

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Symbol-BILD: Oppitz/KNA Die Suche nach einem Pflegeplat­z soll durch das neue Portal wesentlich einfacher werden.

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