Bei VfB-Sieg gibt’s auch Misstöne
Oldenburg – Die Tabellenführung ausgebaut, den vierten Sieg im vierten Heimspiel gefeiert, noch immer ungeschlagen und nach zuletzt zwei Remis in Serie schnell zurück in die Erfolgsspur gefunden: Es gab genügend Gründe, warum der VfB Oldenburg nach dem 3:1 (2:0)-Sieg gegen den FC Oberneuland ausgelassen feiern konnte. Dass sich dennoch einige Misstöne beim Spitzenreiter der Süd-Staffel der Regionalliga Nord fanden, zeigt, wie gehoben die Ansprüche bei den Fußballern im Höhenflug geworden sind.
Die Kritik
„Das war einfach nicht konsequent genug, was wir heute gezeigt haben. Wer eine Spitzenmannschaft sein will, der muss auch solche Gegner viel mehr unter Druck setzen“, sagte etwa Abwehrchef Marcel Appiah und auch Torschütze Marten Schmidt fand kritische Worte: „Das Gegentor war überflüssig. Gegen solch tief stehende Gegner müssen wir mehr tun und uns mehr Torchancen herausspielen.“Und Trainer Dario Fossi resümierte: „Wir müssen gegen solche Gegner nicht so kompliziert spielen. Das Ergebnis hätte höher ausfallen müssen.“
Die Dominanz
Die nur 1174 Zuschauer im Marschwegstadion sahen bei herbstlichem Sonnenschein einen von Beginn an überlegenen VfB. Bereits in der 13. Minute jubelten die Fans erstmals, als Schmidt einen Pass von Maik Lukowicz zur Führung eindrückte. Der VfB dominierte, scheiterte aber immer wieder am Defensiv-Bollwerk der Gäste, die nun mit zehn Punkten das neue Schlusslicht der Liga sind. In der 38. Minute wurde das VfB-Anrennen durch das 2:0 von Lukowicz belohnt. Nach einem schnell ausgespielten Angriff war die FCOAbwehr überfordert und der Ball zappelte im Netz.
„Das war schon sehr destruktiv, was Oberneuland geboten hat“, sagte VfB-Trainer Fossi: „Es war nicht einfach, gegen einen Gegner ins Spiel zu kommen, dem nicht anzumerken war, dass er überhaupt gewillt war, hier Punkte mitzunehmen.“Bis zum Halbzeitpfiff hätte der VfB das Ergebnis noch höher schrauben können, doch der starke Jonas Horsch im Tor der Gäste verhinderte in der 41. und 43. Minute mit guten Paraden mögliche Tore von Ayodele Adetula und Max Wegner. Auch als Wegner nach der Pause abzog, war der Keeper zur Stelle (47.).
Die schnelle Antwort
Einer der wenigen Konter des FCO sorgte zwei Minuten später nach Abstimmungsproblemen in der VfB-Abwehr für den überraschenden Gegentreffer. Torschütze war Alessio Arambasic (49.). Die Antwort des Tabellenführers ließ jedoch nur zwei Minuten auf sich warten. Lukowicz zog aus spitzem Winkel ab zum 3:1 und traf damit zur Vorentscheidung.
Der große Ärger
In der Folge gab es keine sportlichen Höhepunkte mehr, sondern mehrmals Ärger. Oberneulands Ebrima Jobe wurde in der 62. Minute wegen einer Tätlichkeit vom Platz gestellt. Im Zuge dessen kam es zu rassistischen Beleidigungen von den VfB-Rängen, die die Oberneuländer Bank hörte. Schiedsrichter Carsten Wessel pfiff die Partie erst wieder an, nachdem der Stadionsprecher eine deutliche Ansage getätigt und die Ablehnung des VfB gegenüber solchen Äußerungen betont hatte. Das Spiel beruhigte sich – der VfB musste aber noch die Rote Karte wegen groben Foulspiels für Diyar Saka hinnehmen (90.).
VfB: Boevink – Engel, Appiah, Deichmann, Knystock – Zietarski (68. Kaissis), Wegner (68. Ifeadigo), Siala, Adetula, Schmidt (86. Niehues), Lukowicz (77. Saka).