Nordwest-Zeitung

Bei VfB-Sieg gibt’s auch Misstöne

- Von Wolfgang Wittig Und Lars Blancke

Oldenburg – Die Tabellenfü­hrung ausgebaut, den vierten Sieg im vierten Heimspiel gefeiert, noch immer ungeschlag­en und nach zuletzt zwei Remis in Serie schnell zurück in die Erfolgsspu­r gefunden: Es gab genügend Gründe, warum der VfB Oldenburg nach dem 3:1 (2:0)-Sieg gegen den FC Oberneulan­d ausgelasse­n feiern konnte. Dass sich dennoch einige Misstöne beim Spitzenrei­ter der Süd-Staffel der Regionalli­ga Nord fanden, zeigt, wie gehoben die Ansprüche bei den Fußballern im Höhenflug geworden sind.

Die Kritik

„Das war einfach nicht konsequent genug, was wir heute gezeigt haben. Wer eine Spitzenman­nschaft sein will, der muss auch solche Gegner viel mehr unter Druck setzen“, sagte etwa Abwehrchef Marcel Appiah und auch Torschütze Marten Schmidt fand kritische Worte: „Das Gegentor war überflüssi­g. Gegen solch tief stehende Gegner müssen wir mehr tun und uns mehr Torchancen herausspie­len.“Und Trainer Dario Fossi resümierte: „Wir müssen gegen solche Gegner nicht so komplizier­t spielen. Das Ergebnis hätte höher ausfallen müssen.“

Die Dominanz

Die nur 1174 Zuschauer im Marschwegs­tadion sahen bei herbstlich­em Sonnensche­in einen von Beginn an überlegene­n VfB. Bereits in der 13. Minute jubelten die Fans erstmals, als Schmidt einen Pass von Maik Lukowicz zur Führung eindrückte. Der VfB dominierte, scheiterte aber immer wieder am Defensiv-Bollwerk der Gäste, die nun mit zehn Punkten das neue Schlusslic­ht der Liga sind. In der 38. Minute wurde das VfB-Anrennen durch das 2:0 von Lukowicz belohnt. Nach einem schnell ausgespiel­ten Angriff war die FCOAbwehr überforder­t und der Ball zappelte im Netz.

„Das war schon sehr destruktiv, was Oberneulan­d geboten hat“, sagte VfB-Trainer Fossi: „Es war nicht einfach, gegen einen Gegner ins Spiel zu kommen, dem nicht anzumerken war, dass er überhaupt gewillt war, hier Punkte mitzunehme­n.“Bis zum Halbzeitpf­iff hätte der VfB das Ergebnis noch höher schrauben können, doch der starke Jonas Horsch im Tor der Gäste verhindert­e in der 41. und 43. Minute mit guten Paraden mögliche Tore von Ayodele Adetula und Max Wegner. Auch als Wegner nach der Pause abzog, war der Keeper zur Stelle (47.).

Die schnelle Antwort

Einer der wenigen Konter des FCO sorgte zwei Minuten später nach Abstimmung­sproblemen in der VfB-Abwehr für den überrasche­nden Gegentreff­er. Torschütze war Alessio Arambasic (49.). Die Antwort des Tabellenfü­hrers ließ jedoch nur zwei Minuten auf sich warten. Lukowicz zog aus spitzem Winkel ab zum 3:1 und traf damit zur Vorentsche­idung.

Der große Ärger

In der Folge gab es keine sportliche­n Höhepunkte mehr, sondern mehrmals Ärger. Oberneulan­ds Ebrima Jobe wurde in der 62. Minute wegen einer Tätlichkei­t vom Platz gestellt. Im Zuge dessen kam es zu rassistisc­hen Beleidigun­gen von den VfB-Rängen, die die Oberneulän­der Bank hörte. Schiedsric­hter Carsten Wessel pfiff die Partie erst wieder an, nachdem der Stadionspr­echer eine deutliche Ansage getätigt und die Ablehnung des VfB gegenüber solchen Äußerungen betont hatte. Das Spiel beruhigte sich – der VfB musste aber noch die Rote Karte wegen groben Foulspiels für Diyar Saka hinnehmen (90.).

VfB: Boevink – Engel, Appiah, Deichmann, Knystock – Zietarski (68. Kaissis), Wegner (68. Ifeadigo), Siala, Adetula, Schmidt (86. Niehues), Lukowicz (77. Saka).

 ?? BILD: Piet Meyer ?? Jubel der VfB-Sieger: Dennis Engel (links) feiert den zweifachen Torschütze­n Maik Lukowicz.
BILD: Piet Meyer Jubel der VfB-Sieger: Dennis Engel (links) feiert den zweifachen Torschütze­n Maik Lukowicz.
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