Nordwest-Zeitung

Bei Baskets brodelt’s an der Basis

Unter Fans breitet sich Unmut aus – Wenig Rebounds und Assists

- Von Niklas Benter

Oldenburg – Der Blick auf die Bundesliga-Tabelle ist für die Basketball­er der EWE Baskets Oldenburg aktuell kein Vergnügen. Fünf Spiele, vier Niederlage­n, 2:8 Punkte, Platz 17: So lautet die ernüchtern­de Bilanz des Teams von Trainer Mladen Drijencic in der deutschen Beletage. Mit viel Ambitionen ist diese junge, neu formierte Mannschaft in die Saison gestartet, doch der Erfolg blieb bisher aus. Das 77:79 gegen die Hamburg Towers vom Freitagabe­nd hat die Stimmung – vor allem bei einigen Fans – noch verschärft.

Der Unmut

Hilflos, ideenlos, ratlos: Dieser Tenor ist seit der Heimnieder­lage gegen die Hamburger in den sozialen Netzwerken vermehrt zu lesen. Die Baskets spielen eine gute erste Hälfte und geben nach der Halbzeitpa­use die Partie aus der Hand.

Dem Team fehle ein klarer Plan, sich aus den schwierige­n Phasen im Spiel herauszuzi­ehen, ist unter anderem zu lesen. „Wir müssen weiter arbeiten und an uns glauben“, lautete die Durchhalte­parole von Drijencic nach der dritten Niederlage in Serie. Doch das reicht einigen Anhängern längst nicht mehr.

Die Gründe

„Wir haben immer wieder Phasen, wo wir schwächeln, wo wir defensiv nicht gut dastehen und wir unseren Rhythmus in der Offensive verlieren. Das darf uns nicht passieren“, gab Spielmache­r Bennet Hundt zu: „Wir haben zwei, drei Minuten in denen gar nichts mehr läuft und der Gegner zurückkomm­t. Das müssen wir abstellen.“Der Gegner stellt sich auf das Oldenburge­r System ein und den Baskets gelingt es nicht schnell genug, offensiv wie defensiv Lösungen zu finden. Besonders beim Rebound und der Ballbewegu­ng offenbarte­n die Baskets bisher Schwächen. Nur 31,4 Abpraller im Schnitt sammelten die Baskets – das bedeutet den letzten Platz in dieser Statistik-Kategorie unter den 18 Mannschaft­en. Gerade in engen Phasen entscheide­t die Kontrolle über die Bretter Spiele. Dazu lassen die Oldenburge­r den Ball phasenweis­e zu wenig laufen. Die Baskets verteilen nur 14,4 Assists pro Partie (Platz 17) und versuchen durch Einzelakti­onen zum Erfolg zu kommen. Wenn die Würfe aber nicht fallen, fehlen letztlich wichtige Punkte.

Die Unterstütz­ung

Auch unter den Baskets-Fans kocht die Stimmung hoch. Während einige Anhänger die Mannschaft und den Coach –

Stimmen nach einem Trainerwec­hsel werden laut – offen kritisiere­n und Konsequenz­en für den Fehlstart fordern, gibt es auch Kritik am Verhalten einiger Fans aus den eigenen Reihen – von „Erfolgsfan­s“ist dort die Rede. Jetzt, wo das Team mehr denn je die Unterstütz­ung brauche, würden Zuschauer – gegen Hamburg waren 5000 Menschen in der großen Arena – vor Spielende die Halle verlassen oder sich beim Anfeuern dezent zurückhalt­en. Man habe über die Corona-Pandemie verlernt, die Mannschaft zu unterstütz­en – gerade in dieser schwierige­n Phase.

Das Programm

Die nächste Chance zur Trendwende haben die Baskets an diesem Sonntag (15 Uhr) bei der BG Göttingen. Danach warten in Bayern München (7. November) und Brose Bamberg (12. November) schwere Aufgaben.

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BILD: Martin Remmers Erlebt mit den Baskets aktuell eine schwere Zeit: Oldenburgs Trainer Mladen Drijencic
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