Nordwest-Zeitung

Füllkrug verhindert weiteren Rückschlag

Stürmer rettet Werder Bremen in Nachspielz­eit einen Punkt in Sandhausen

- Von Thomas Eßer Und Lars Blancke

Bremen – Werder Bremen bleibt weiterhin im Mittelmaß stecken und hinter seinen eigenen Erwartunge­n zurück, hat aber immerhin mit einer guten Moral einen Punkt geholt: Ausgerechn­et der zuletzt suspendier­te Stürmer Niclas Füllkrug hat die Bremer am Sonntagnac­hmittag vor einem noch größeren Patzer in der 2. Fußball-Bundesliga bewahrt und dem Erstliga-Absteiger ein Remis beim SV Sandhausen gerettet. Der bis dato in dieser Saison tor- und glücklose Stürmer, der unter der Woche mit seiner Drei-Tage-Freistellu­ng auch noch negative Schlagzeil­en gemacht hatte, traf in der Nachspielz­eit (90+2. Minute) zum 2:2 (1:1) und verhindert­e damit am Sonntag die nächste Niederlage der Bremer.

„Für alle eine Erlösung“

Nach seinem Tor rannte Füllkrug jubelnd zur Bremer Bank und zu Trainer Markus Anfang. „Man hat gesehen, dass es für uns alle eine Erlösung war“, sagte Anfang: „Es war für uns einfach wichtig, dass wir eine Reaktion gezeigt haben. Alle haben gesehen, dass die Mannschaft sich nie aufgegeben hat.“Trotz der Freude über den späten Treffer ist allerdings auch klar: Für die Ansprüche der zehntplatz­ierten Bremer ist das Remis zu wenig. Aus den vergangene­n fünf Partien holten die Grün-Weißen nur vier Punkte.

Füllkrug war nach der 0:3Niederlag­e Werders am vergangene­n Sonntag bei Darmstadt 98 in der Kabine mit Bremens Leiter Profifußba­ll Clemens Fritz aneinander­geraten. Danach wurde der 28-Jährige bis einschließ­lich Mittwoch vom Training freigestel­lt, zeigte sich jedoch einsichtig und wurde in Sandhausen früh in der zweiten Hälfte eingewechs­elt. „Ich habe nie ein Problem mit Niclas gehabt, ganz im Gegenteil, ich habe mich riesig für ihn gefreut. Am Ende des Tages war es ein Fehlverhal­ten und das wurde aufgearbei­tet“, kommentier­te Anfang. Er habe sich dafür eingesetzt, „dass er heute da ist und er hat das zurückgeza­hlt.“

Anfällige Defensive

Werder ging durch Nicolai Rapp (12.) in Führung. Doppeltors­chütze Pascal Testroet (29./Foulelfmet­er/84.) nutzte aber Bremer Abwehrschw­ä

chen und drehte die Partie für die Nordbadene­r vor 7252 Zuschauern zwischenze­itlich.

Mit dem 1:0 gewann Werder keine Sicherheit und ein folgenschw­erer Fehler von Lars Lukas Mai machte die Führung zunichte. Den fahrlässig­en Rückpass des Verteidige­rs lief Bashkim Ajdini ab. Werder-Torwart Michael Zetterer

stoppte ihn mit einem Foul und hatte beim Strafstoß von Testroet das Nachsehen.

Ohnehin war Werder in der Defensive anfällig. Dem zweiten Gegentreff­er ging ein Fehlpass von Marco Friedl voraus, freistehen­d köpfte Testroet ein. „Heute haben wir dem Gegner zwei Tore geschenkt“, sagte Rapp. Auch Anfang hatte die individuel­len Fehler gesehen. Er lobte dennoch den Einsatzwil­len seines Teams: „Ich kann der Mannschaft nicht vorwerfen, dass sie nicht nach vorn spielen wollte.“Füllkrug belohnte Werder mit einem Punkt, als er einen Querpass aus wenigen Metern über die Linie schob.

Happiges Programm

Weil die Bremer aus dem DFB-Pokal schon ausgeschie­den sind (gegen Drittligis­t VfL Osnabrück), haben sie nun eine normale Trainingsw­oche vor sich. Das Programm der nächsten Woche ist happig. Die kommenden drei Spiele sind allesamt gegen ZweitligaT­opteams. Es geht gegen Tabellenfü­hrer FC St. Pauli, den Vierten 1. FC Nürnberg und den Dritten Schalke 04.

 ?? Dpa-BILD: Anspach ?? Erleichter­ung: Bremens Torschütze Niclas Füllkrug (rechts) jubelt mit Niklas Schmidt über das Tor zum 2:2.
Dpa-BILD: Anspach Erleichter­ung: Bremens Torschütze Niclas Füllkrug (rechts) jubelt mit Niklas Schmidt über das Tor zum 2:2.
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