Füllkrug verhindert weiteren Rückschlag
Stürmer rettet Werder Bremen in Nachspielzeit einen Punkt in Sandhausen
Bremen – Werder Bremen bleibt weiterhin im Mittelmaß stecken und hinter seinen eigenen Erwartungen zurück, hat aber immerhin mit einer guten Moral einen Punkt geholt: Ausgerechnet der zuletzt suspendierte Stürmer Niclas Füllkrug hat die Bremer am Sonntagnachmittag vor einem noch größeren Patzer in der 2. Fußball-Bundesliga bewahrt und dem Erstliga-Absteiger ein Remis beim SV Sandhausen gerettet. Der bis dato in dieser Saison tor- und glücklose Stürmer, der unter der Woche mit seiner Drei-Tage-Freistellung auch noch negative Schlagzeilen gemacht hatte, traf in der Nachspielzeit (90+2. Minute) zum 2:2 (1:1) und verhinderte damit am Sonntag die nächste Niederlage der Bremer.
„Für alle eine Erlösung“
Nach seinem Tor rannte Füllkrug jubelnd zur Bremer Bank und zu Trainer Markus Anfang. „Man hat gesehen, dass es für uns alle eine Erlösung war“, sagte Anfang: „Es war für uns einfach wichtig, dass wir eine Reaktion gezeigt haben. Alle haben gesehen, dass die Mannschaft sich nie aufgegeben hat.“Trotz der Freude über den späten Treffer ist allerdings auch klar: Für die Ansprüche der zehntplatzierten Bremer ist das Remis zu wenig. Aus den vergangenen fünf Partien holten die Grün-Weißen nur vier Punkte.
Füllkrug war nach der 0:3Niederlage Werders am vergangenen Sonntag bei Darmstadt 98 in der Kabine mit Bremens Leiter Profifußball Clemens Fritz aneinandergeraten. Danach wurde der 28-Jährige bis einschließlich Mittwoch vom Training freigestellt, zeigte sich jedoch einsichtig und wurde in Sandhausen früh in der zweiten Hälfte eingewechselt. „Ich habe nie ein Problem mit Niclas gehabt, ganz im Gegenteil, ich habe mich riesig für ihn gefreut. Am Ende des Tages war es ein Fehlverhalten und das wurde aufgearbeitet“, kommentierte Anfang. Er habe sich dafür eingesetzt, „dass er heute da ist und er hat das zurückgezahlt.“
Anfällige Defensive
Werder ging durch Nicolai Rapp (12.) in Führung. Doppeltorschütze Pascal Testroet (29./Foulelfmeter/84.) nutzte aber Bremer Abwehrschwä
chen und drehte die Partie für die Nordbadener vor 7252 Zuschauern zwischenzeitlich.
Mit dem 1:0 gewann Werder keine Sicherheit und ein folgenschwerer Fehler von Lars Lukas Mai machte die Führung zunichte. Den fahrlässigen Rückpass des Verteidigers lief Bashkim Ajdini ab. Werder-Torwart Michael Zetterer
stoppte ihn mit einem Foul und hatte beim Strafstoß von Testroet das Nachsehen.
Ohnehin war Werder in der Defensive anfällig. Dem zweiten Gegentreffer ging ein Fehlpass von Marco Friedl voraus, freistehend köpfte Testroet ein. „Heute haben wir dem Gegner zwei Tore geschenkt“, sagte Rapp. Auch Anfang hatte die individuellen Fehler gesehen. Er lobte dennoch den Einsatzwillen seines Teams: „Ich kann der Mannschaft nicht vorwerfen, dass sie nicht nach vorn spielen wollte.“Füllkrug belohnte Werder mit einem Punkt, als er einen Querpass aus wenigen Metern über die Linie schob.
Happiges Programm
Weil die Bremer aus dem DFB-Pokal schon ausgeschieden sind (gegen Drittligist VfL Osnabrück), haben sie nun eine normale Trainingswoche vor sich. Das Programm der nächsten Woche ist happig. Die kommenden drei Spiele sind allesamt gegen ZweitligaTopteams. Es geht gegen Tabellenführer FC St. Pauli, den Vierten 1. FC Nürnberg und den Dritten Schalke 04.