Zaubertore gegen den Ajax-Frust
Effektive Dortmunder siegen in Bielefeld auch ohne Torjäger Haaland
Bielefeld – Ein Kunstschuss von Mats Hummels ebnete den Weg, ein Zaubersolo von Jude Bellingham vertrieb die letzten Zweifel. Zwei sehenswerte Treffer zum ansonsten tristen 3:1 (2:0) in Bielefeld minderten den Dortmunder Frust. Vier Tage nach dem desaströsen Auftritt von Amsterdam (0:4) verspürten alle Beteiligten große Erleichterung. Mit dem Sieg kehrte der Mut zurück. Auf die Frage, ob er eine Chance sieht, in dieser Saison die Bayern zu attackieren, antwortete Bellingham: „Ich wäre ein Idiot, wenn ich es nicht versuchen würde.“
Dank der Tore von Emre Can (31./Foulelfmeter), Hummels (45.) und Bellingham (72.) festigte der BVB den zweiten Tabellenplatz. Deshalb konnte Marco Rose die spielerischen Unzulänglichkeiten seiner Profis locker verschmerzen. „Zwischendurch war es etwas holprig, aber insgesamt eine gute Reaktion gegen einen unangenehmen Gegner“, kommentierte der BVB-Trainer.
Weder die Verunsicherung aus dem Ajax-Spiel noch die Verletzungsmisere mit dem Ausfall von Erling Haaland und weiterer sieben Profis mit Startelfpotenzial brachten die Dortmunder ins Wanken. Für Anschauungsunterricht, wie man Spiele entscheidet, sorgten Hummels und Bellingham. Der noch in Amsterdam kritisierte Hummels sorgte mit einem sehenswerten Volleyschuss von der Strafraumgrenze für das 2:0. „Das war auf jeden Fall eines meiner schöneren Tore“, meinte der Abwehrchef. Damit erzielte der 32-Jährige seit 2008/09 in jeder seiner 14 BundesligaSpielzeiten mindestens ein Tor. Der letzte Profi, dem das gelang, war Torsten Frings in den Jahren 1997 bis 2011.
Auch der Treffer von Bellingham ließ das Herz aller Fußball-Liebhaber höher schlagen. Gleich drei Gegenspieler versetzte der erst 18 Jahre alte Engländer im Strafraum, ehe er Schlussmann Stefan Ortega mit einem gefühlvollen Heber überlistete. „Solch ein Tor ist mir nicht mehr gelungen, seit ich elf war“, scherzte Bellingham.