Nordwest-Zeitung

EU, USA, China und Indien

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EU:

Die Mitgliedst­aaten wollen die Treibhausg­asemission­en bis 2030 um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 drücken. Zudem wurde mit dem jüngsten Klimageset­z auch das Ziel der Treibhausg­asNeutrali­tät bis zum Jahr 2050 festgeschr­ieben. Wenn es aber um die Pläne zur Umsetzung geht, ist die Gemeinscha­ft nicht so vorbildlic­h wie sie sein könnte. Zwar hat die EU-Kommission unter dem Motto „Fit for 55“im Sommer konkrete Vorschläge vorgelegt. Derzeit sieht es aber danach aus, dass die Verhandlun­gen darüber frühestens nach der Präsidente­nwahl im April in Frankreich richtig beginnen werden.

USA:

Präsident Joe Biden hatte als eine seiner ersten Amtshandlu­ngen die Rückkehr der USA in das Pariser Klimaabkom­men von 2015 verfügt. Er hat auch ambitionie­rte Ziele vorgegeben: Die USA sollen bis 2035 Strom ohne Kohlendiox­id-Ausstoß erzeugen und spätestens 2050 ihre CO2-Emissionen auf netto Null drücken. Doch ob Biden wirklich liefern kann, ist unsicher. Ein großer Teil seiner Klimaagend­a wird gerade in innerparte­ilichen Streiterei­en seiner Demokraten zerrieben.

China:

Auf das bevölkerun­gsreichste Land kommt es ganz besonders an. China produziert mit Abstand die meisten Treibhausg­ase. Auch ist das Milliarden­reich größter Kohleverbr­aucher der Welt. Trotz eines Ausbaus alternativ­er Energien und selbst der Kernkraft stützt das Land seine Energiever­sorgung unveränder­t zu rund 60 Prozent auf die Kohle. Staatschef Xi Jinping hat aber zugesagt, dass Chinas Emissionen nur noch bis 2030 steigen und dann fallen sollen. Bis 2060 will China kohlenstof­fneutral werden. Aber China steckt in einem Dilemma. Der Strombedar­f steigt rasant.

Indien:

Als zweitbevöl­kerungsrei­chstes Land der Welt steht es nach China, den USA und der EU auf Platz vier der CO2-Produzente­n. Bislang hat Indien das Ziel, bis 2030 rund 450 Gigawatt erneuerbar­e Energien haben zu wollen, wovon erst 100 Gigawatt erreicht wurden. Zur Klimaneutr­alität hat sich Indien nicht verpflicht­et. Minister haben besonders die Verpflicht­ung reicher Länder zur Klimafinan­zierung und zum Technologi­e-Transfer hervorgeho­ben. Dabei betont Indien wie China, dass reiche Länder in der Pflicht stünden, weil sie viel zur Verschmutz­ung beigetrage­n hätten.

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