Nordwest-Zeitung

Die Klima-Lage in der Welt im Jahr 2021

Wer am meisten leidet und welche Nationen die größten Treibhausg­as-Verursache­r sind

- Von Christiane Oelrich

Genf – Die Erwärmung der Atmosphäre sorgt dafür, dass sich außerorden­tliche Wetterlage­n häufen und extremer werden. Ein Überblick über das, was kommen könnte und das, was die Welt unternimmt.

Was sind neueste wissenscha­ftliche ? Erkenntnis­se

Das Klima hat sich im Vergleich zum vorindustr­iellen Niveau (1850 bis 1900) bereits um 1,1 Grad erwärmt. Das ist die globale Mitteltemp­eratur, die Regionen sind unterschie­dlich betroffen. In Deutschlan­d sind es bereits 1,6 Grad. Das hat drastische Folgen: Der Meeresspie­gel steige so schnell wie seit rund 3000 Jahren nicht mehr, der Gletscherr­ückgang sei so stark wie seit etwa 2000 Jahren nicht mehr, berichtete­n die Wissenscha­ftler des Weltklimar­ats

im August. Die Konzentrat­ion des klimaschäd­lichen Kohlendiox­ids (CO2) in der Atmosphäre ist demnach die höchste seit etwa zwei Millionen Jahren. Die Menschen müssten sich auf mehr Extremwett­erereignis­se wie Überschwem­mungen und Hitze einstellen. „Wir werden es vermutlich nicht mehr verhindern können, dass das Nordpolarm­eer bis 2050 im Sommer zumindest in einzelnen Jahren weitgehend eisfrei sein wird“, sagt Dirk Notz vom Max-Planck-Institut für Meteorolog­ie.

Was soll getan werden – ? wie sieht die Realität aus

2015 schlossen mehr als 190 Staaten in Paris ein Klimaabkom­men. Sie einigten sich auf das Ziel, die Erderwärmu­ng auf 2 Grad zu begrenzen, und möglichst 1,5 Grad zu erreichen. Auf dem richtigen Pfad sind aber nur wenige. Für das 2-Grad-Ziel muss die Welt nach Ansicht des IPCC spätestens zwischen 2050 und 2070 Klimaneutr­alität erreichen. Das bedeutet, dass nur noch höchstens so viel Treibhausg­as ausgestoße­n werden darf, wie Senken aufnehmen können. Die EU hat das Ziel, bis 2050 klimaneutr­al zu werden, die Bundesregi­erung will dies schon in weniger als 25 Jahren schaffen, bis 2045. Allerdings handeln die Regierunge­n nicht danach.

Wer hat seit 1750 die ? meisten Treibhausg­ase ausgestoße­n

In Schwellenl­ändern wie Indien steigen die Emissionen weiter stark. Sie argumentie­ren, dass sie auch die Chance zur Industrial­isierung brauchen. Für den Großteil der Treibhausg­ase in der Atmosphäre seien die Industriel­änIPCC der verantwort­lich. Das stimmt. Auf die USA entfällt seit 1750 rund ein Viertel der gesamten CO2-Emissionen, rund 410 Milliarden Tonnen (bis 2019), wie OurWorldIn­Data zeigt. Chinas Anteil liegt bei rund 220, Russlands bei 114 Milliarden Tonnen.

Wer sind besonders ? Betroffene

Regionen, die am wenigsten Treibhausg­ase ausgestoße­n haben, spüren den Klimawande­l mitunter am deutlichst­en: Inselstaat­en im Pazifik erleben den Meeresspie­gelanstieg, Grönland den Eisschwund, und in Afrika sind die Folgen mit mehr und heftigen Extremwett­erlagen wie Hitzewelle­n, Dürren, Überschwem­mungen laut Weltwetter­organisati­on (WMO) stark zu spüren.

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