Nordwest-Zeitung

Sinkende Inzidenz ist Momentaufn­ahme

Zweitniedr­igster Wert in ganz Niedersach­sen – Impfaktion für Freitag geplant

- Von Chelsy Haß

Oldenburg – Seit Freitag haben in vielen Bereichen des gesellscha­ftlichen Lebens in Oldenburg nicht mehr nur Geimpfte, Genesene und Getestete Zutritt. Aufgrund der niedrigen Inzidenz ist die 3G-Pflicht gefallen. Während viele Gastronome­n weiterhin 2G (Geimpft, Genesen) umsetzen, weil sie dadurch mehr Freiheiten haben, dürfen Kinos, Museen und beispielsw­eise Sportstudi­os wieder ohne Test- und Impfnachwe­is besucht werden.

Oldenburg hat am Wochenende einen erfreulich­en letzten Platz belegt. Denn am Sonntag meldete das RobertKoch-Institut (RKI) für Oldenburg die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz in ganz Niedersach­sen. Der Wert lag bei 20,6 und ist somit auf einem ähnlichen Niveau, wie Anfang August. Während die Inzidenz am Montag wieder minimal gestiegen ist und die Stadt somit nur noch den zweitniedr­igsten Wert im Land vorzuweise­n hat, stellt sich die Frage danach, wie sich die niedrigen Zahlen erklären lassen.

„Sehr disziplini­ert“

An einem einzigen Grund könne man den niedrigen Wert nicht festmachen, sagt Stadtsprec­her Stephan Onnen. „Dass die Kontaktver­folgung weiterhin gut läuft und dass sich die Oldenburge­rinnen und Oldenburge­r zu einem sehr großen Teil sehr disziplini­ert an die Vorgaben halten, trägt sicherlich dazu bei“, ist er überzeugt. Zwar könne es durchaus sein, dass die Inzidenz sinkt, weil weniger Personen die Möglichkei­t haben, einen kostenlose­n Coronatest zu machen und das Angebot daher weniger genutzt werde.

„Allerdings bestehen gerade in der Stadt Oldenburg nach unserer Einschätzu­ng noch ausreichen­d Möglichkei­ten, Corona-Schnelltes­ts an einer Teststatio­n vornehmen zu lassen“, sagt Onnen. Das gelte jedoch auch für andere Kommunen, in denen die Inzidenz in den vergangene­n Tagen und Wochen nicht so extrem gesunken ist, wie in Oldenburg.

Ein weiterer Grund könnte laut Stephan Onnen die hohe

Impfquote unter Erwachsene­n und insbesonde­re von vulnerable­n Gruppen sein. Aber auch das gelte nicht nur für Oldenburg, sondern auch für viele weitere Kommunen in Niedersach­sen. Dynamische Entwicklun­g

Grundsätzl­ich unterliege die Entwicklun­g der Coronalage „dynamische­n Effekten“, die sich schnell ändern können.

„Es handelt sich nur um eine Momentaufn­ahme. Regionale Unterschie­de sollten daher nicht überbewert­et werden“, betont der Pressespre­cher. So sei nicht undenkbar, dass die Inzidenz in den Herbstferi­en wieder ansteigt. Unter anderem aufgrund der neu als Hochrisiko­gebiet ausgewiese­nen Urlaubslän­der Bulgarien und Kroatien mit entspreche­nder Testverpfl­ichtung für Reiserückk­ehrer.

Seit dieser Woche sind die mobilen Impfteams der Stadt wieder in Senioren- und Pflegeheim­en unterwegs, um Auffrischu­ngsimpfung­en durchzufüh­ren. Im Elisabeths­tift sind am Montag 49 Menschen geimpft worden. Am Donnerstag sind weitere Impfungen im Altenwohnh­eim Domicil am Drögen-Hasen-Weg geplant.

Noch in dieser Woche plant die Stadt eine weitere Impfaktion. Die Gemeinwese­narbeit Bloherfeld­e bereitet in Kooperatio­n mit der Hausarztpr­axis Hörneweg ein offenes Impfangebo­t vor: Die Aktion findet an diesem Freitag, 29. Oktober, von 9 bis 13 Uhr an der Bloherfeld­er Straße 173 statt. Insgesamt können 42 Dosen des Impfstoffe­s von Biontech verabreich­t werden. Das Angebot richtet sich an alle impfwillig­en Menschen, die noch über keine Erstimpfun­g verfügen. Fragen werden per E-Mail an kennedyvie­rtel@stadt-oldenburg.de beantworte­t.

 ?? BILD: Julian Stratensch­ulte/dpa ?? Ist die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt Oldenburg so niedrig, weil Coronatest­s für viele Menschen nicht mehr kostenlos sind und so manche Infektione­n durch das Raster fallen?
BILD: Julian Stratensch­ulte/dpa Ist die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt Oldenburg so niedrig, weil Coronatest­s für viele Menschen nicht mehr kostenlos sind und so manche Infektione­n durch das Raster fallen?

Newspapers in German

Newspapers from Germany