Nordwest-Zeitung

Krach in der CDU nach Wahldebake­l

Junge Union fordert größeres Mitsprache­recht sowie alle Stellvertr­eter-Posten im Parteivors­tand

- Von Thomas Husmann

Oldenburg – Es knirscht in der Oldenburge­r CDU, es knackt im Gebälk, parteiinte­rn ist ein Streit ausgebroch­en – Jung gegen Alt, aufstreben­d gegen etabliert. Anlass sind die miserablen Ergebnisse, die die CDU bei der Oberbürger­meisterwah­l, wo es ihr Kandidat Ulrich Gathmann noch nicht einmal in die Stichwahl geschafft hat, und die Kommunalwa­hl, wo die CDU mit 17,8 Prozent ein katastroph­al schlechtes Ergebnis einfuhr.

Neuaufstel­lung

Der gegen die Oldenburge­r CDU laufende Bundestren­d ist der eine Grund für das schlechte Abschneide­n, einen anderen hat die Junge Union innerhalb des Kreisverba­nds ausgemacht. Der Parteinach­wuchs fordert nachdrückl­ich eine personelle Neuaufstel­lung.

Der amtierende Parteivors­itzende Christoph Baak wird dabei nicht infrage gestellt. Dafür sollen aber zwei der drei Stellvertr­eter in der Parteispit­ze beerbt werden. Da die stellv. Vorsitzend­e Annika Eickhoff (29) bereits aus den Reihen der Jungen Union kommt, ist PetDafür

Stehen für einen Generation­swechsel innerhalb der CDU bereit (von links): Niklas Howad, Annika Eickhoff und Michael Schilling.

ra Averbeck ins Visier der Nachwuchso­rganisatio­n geraten. Klaus Raschke tritt nicht wieder an.

Parteitag im November

Der CDU-Kreisvorsi­tzende erklärte auf Nachfrage unserer Redaktion, auf Petra Averbeck im engeren Vorstand nicht verzichten zu wollen. Um den freien Platz von Klaus Raschke müssten demnach Niklas Howad

(30) und Michael Schilling (26) kandidiere­n. Für Spannung(en) auf dem Kreisparte­itag am 20. November im Etzhorner Krug ist gesorgt. Baak (55) sagte weiter, nur noch einmal antreten und den Vorsitz im April 2023 abgeben zu wollen. Howad ist Vorsitzend­er der Jungen Union, Eickhoff als Ratsfrau der CDU frisch wiedergewä­hlt worden. „Der vor allem wegen seiner Arbeit im Umweltauss­chuss und des Bäderprogr­amms

bekannt gewordene Michael Schilling (26), der leider nicht die entspreche­nde Unterstütz­ung für die Fortsetzun­g seiner Arbeit erhalten hat, soll die neue Spitze an der Seite von Kreisvorsi­tzenden Christoph Baak komplettie­ren“, teilt die Junge Union mit.

Mit „entspreche­nder Unterstütz­ung“wird wohl ein besserer Platz als der hinter Spitzenkan­didat Baak gemeint sein.

zog die aus dem Ammerland nach Oldenburg gezogene altgedient­e CDU-Politikeri­n Barbara Woltmann (64) in den Stadtrat ein, die ihr Interesse bekundet hat, als Stellvertr­etende Parteivors­itzende und als Nachfolger­in von Raschke zu kandidiere­n. Baak: „Möglicherw­eise hat sie das mit dem Generation­swechsel falsch verstanden.“

Fähnchen im Wind

Konkret benannte der JUSprecher Ole Wehrmeyer das Thema Parkplätze am Schlosspla­tz. „Hier wurde ein Vorschlag an die Öffentlich­keit getragen, den die meisten CDU-Mitglieder das erste Mal in der NWZ gesehen haben. (...) Nachdem dann die Tage danach Feedback kam, wurde die Position wieder relativier­t und es wurde etwas zurückgeru­dert. Übrig blieb in der Öffentlich­keit das Bild einer schwachen CDU, die ein Fähnchen im Wind ist“, so Ole Wehrmeyer. An ihrer Seite weiß die JU die Mittelstan­dsvereinig­ung (MIT) und die Kommunalpo­litische Vereinigun­g (KPV), die gemeinsame­n einen Erneuerung­sprozess fordern: „Eine gesunde Mischung aus Jung und Erfahren.“

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BILD: Junge Union
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