Nordwest-Zeitung

Gelände am Schützenwe­g gehörte zum Botanische­n Garten

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Oldenburg/ lr – Das zwischen Hamelmanns­traße, Schützenwe­g und der Bahnlinie gelegene städtische Gelände hat eine lange interessan­te Geschichte. Das städtische Gelände wurde 1882 mit dem heute noch vorhandene­n Gebäude als Armenhaus bebaut. Das übrige Gelände blieb frei und wurde zeitweilig als Gartengelä­nde benutzt. Es grenzte an die staatliche­n Seminarwei­den, wo 1882 der Seminargar­ten und 1913 der Botanische Garten entstanden waren.

An dieser Situation änderte sich zunächst wenig bis 1938 entschiede­n wurde, einen Teil des städtische­n Geländes am Haarentor dem Botanische­n Garten auf Dauer unkündbar zur Entwicklun­g einer vegetation­skundliche­n Abteilung zur Verfügung zu stellen, unter der Voraussetz­ung, dass der Staat Oldenburg dem Garten östlich ebenfalls Gelände für die Erweiterun­g der systematis­chen Abteilung zur Verfügung stellt. Was auch geschah und heute Bestandtei­l des Gartens ist. Das Vorhaben 1960: Die Aufnahme zeigt das Gelände am Schützenwe­g im Dreieck zwischen Bahnlinie und in Bau befindlich­er Umgehungss­traße (rechter Bildrand mit der Bahnunterf­ührung). Das Foto machte Rüdiger Gehrmann aus einem Haus an der Hamelmanns­traße heraus.

am Schützenwe­g kam jedoch trotz bereits eingeleite­ter umfangreic­her Arbeiten nicht zu Stande, da kriegsbedi­ngt 1941 durch das Gelände die Umgehungss­traße gebaut wurde

bzw. gebaut werden sollte.

Das nun noch verbleiben­de Gelände war für die ursprüngli­ch geplante vegetation­skundliche Abteilung zu klein. Als Ausgleich für das durch die

Umgehungss­traße überbaute staatliche Gelände des Botanische­n Gartens erhielt der Garten jedoch weiter das jetzt westlich gelegene städtische Gelände als Dauerpacht.

Nach 1945 ging das staatliche Gelände des ehemaligen Landes Oldenburg über in das Eigentum des Landes Niedersach­sen. 1965 kam es zu weiteren Verhandlun­gen über das Gelände. In einer Vereinbaru­ng der Stadt Oldenburg und dem Land Niedersach­sen wurde eine neue Vereinbaru­ng über das Gelände beurkundet. Der neue Vertrag sah vor, dem Garten das Gelände als jährlich kündbare Fläche weiter zu überlassen.

Als ich 1985 in den Garten als Leiter kam, hatte ich mehrfach versucht eine vernünftig­e Nutzung des gesamten Geländes zu erreichen. Dazu hatte der damalige Leiter des Grünfläche­namtes, Klaus-Peter Hummel, einen Entwicklun­gsplan

entworfen. In diesen Plan sollte auch die Fläche des Botanische­n Gartens mit einem Heilpflanz­engarten integriert werden.

Dr. Peter Janiesch.

Prof.

Aus unbekannte­n Gründen lehnte die Stadt das Vorhaben ab und der Botanische Garten bearbeitet­e nur noch seine Restfläche. Offensicht­lich waren in der Stadt Pläne vorhanden das Gelände abzustoßen. Das Gelände mit dem Armenhaus wurde 1995/96 an die Diakonie verkauft. Die Fläche des Gartens wurde offensicht­lich mit verkauft und der Pachtvertr­ag übertragen. Diese Fläche wurde dem Garten nach mehr als 80 Jahren im Rahmen der Planungen am Schützenwe­g 2020 gekündigt – rechtlich ok, der Fehler war 1965 gemacht worden.

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