Spohler Krug sagt Veranstaltung am Samstag ab
Party außer Kontrolle geraten – Betreiber will neues Einlasskonzept erarbeiten
Wiefelstede – Es hatte der Auftakt für die Discosaison im Spohler Krug (Wiefelstede/ Landkreis Ammerland) werden sollen: Doch die Veranstaltung am vergangenen Samstagabend ist offenbar außer Kontrolle geraten.
Auf den sozialen Netzwerken Facebook und Instagram klagten mehrere Partygänger über ein massives Gedränge im Eingangsbereich und eine mangelnde Organisation der Diskothek. Betreiber Gerold Müller hat nun Fehler einräumt: „Das ist aus dem Ruder gelaufen – weil ich das einfach unterschätzt habe.“
Der 61-Jährige bittet die Betroffenen um Entschuldigung und will die Partynacht aufarbeiten. Als erste Konsequenz wurde der nächste geplante Discotermin für Samstag, 30. Oktober, abgesagt. Nun stehen zudem klärende Gespräche mit Landkreis und Polizei an.
„Desolates Chaos“
„Wir sind einfach überrannt worden“, sagte Müller auf Nachfrage unserer Redaktion über die Partynacht am vergangenen Samstag. Es seien viel mehr Menschen gekommen als er erwartet habe: „Ich schätze, das waren so 1500.“Wegen der Corona-Regeln hätten sich aber nur 801 Menschen zur selben Zeit in der Wiefelsteder Diskothek aufhalten dürfen.
„Das haben wir auch eingehalten.“Auf der Tanzfläche sei alles reibungslos abgelaufen, sagte Müller. Ein anderes Bild bot sich allerdings am Einlass des Spohler Kruges: „Am Eingang war ein desolates Chaos.“Trotz Unterstützung der Polizei habe es massive Probleme gegeben, die Menschenmenge unter Kontrolle zu bringen. “
Aber hätte die Diskothek mit einem derartigen Ansturm rechnen können? Das legt zumindest eine schriftliche Stellungnahme des Landkreises nahe: Der Veranstalter habe hinsichtlich der zu erwartenden Personenzahl vor Ort zu wenig Sicherheitskräfte eingesetzt, so der Kreis. „Auf behördliche Anweisung wurden weitere Sicherheitskräfte nachgefordert.“Rund 600 Menschen hatten im Vorfeld bei Facebook zugesagt. Weitere 1300 Menschen hatten sich als „interessiert“gemeldet.
Um die Lage unter Kontrolle zu bringen und einen weiteren Zustrom an Menschen zu verhindern, habe der Landkreis den Veranstalter zudem aufgefordert, einen Einlassstopp in den sozialen Medien zu kommunizieren und entsprechende Taxidienste zu informieren. „Es musste hierbei festgestellt werden, dass die Begrenzung der Besucherzahlen in den sozialen Medien offenbar nicht hinreichend kommuniziert worden ist“, teilte der Landkreis mit.
So geht es weiter
Für diesen Dienstag hat der Landkreis ein Gespräch mit dem Veranstalter anberaumt: Man wolle ein derartiges Chaos zukünftig verhindern. Der Spohler Krug gibt sich kooperativ: Er wolle mehr Ordner engagieren, teilte Betreiber Müller mit. Auch könne er sich eine Kooperation mit der Feuerwehr vorstellen. Denn allein der Anblick einer Uniform sorge unter den Partygästen für geordnetere Verhältnisse, so Müller.
Auch könne er sich ein neues Einlasskonzept mit Trenngittern vorstellen. Ein Vorverkauf über Online-Tickets ist hingegen vorerst nicht geplant. Denn Personalausweis und Impfausweis müssten auch bei Online-Tickets kontrolliert werden, so Müller. „Der Einlass geht nicht schneller dadurch.“