Nordwest-Zeitung

Erst Frontzeck – dann Kohfeldt?

Wolfsburg sucht van Bommels Nachfolger – Ex-Bremer heißer Kandidat

- Von Thomas Esser Und Lars Blancke

Übernimmt vorerst: Michael Frontzeck

Wolfsburg – Florian Kohfeldt, Edin Terzic, Domenico Tedesco oder doch jemand ganz anderes? Über Kandidaten auf die langfristi­ge Nachfolge von Mark van Bommel als Trainer des VfL Wolfsburg wird längst spekuliert. Zunächst haben die Wolfsburge­r aber eine Interimslö­sung präsentier­t. Michael Frontzeck wird vom Assistente­n zum Chef auf Zeit und „bis auf Weiteres“das Training beim Fußball-Bundesligi­sten leiten. Der Coach verschafft den Verantwort­lichen Zeit für die Trainersuc­he.

Michael Frontzeck

Wolfsburgs Sport-Geschäftsf­ührer Jörg Schmadtke kennt Frontzeck aus gemeinsame­n Zeiten bei Alemannia Aachen und vertraut dem 57-jährigen früheren Nationalsp­ieler. Kurz nach der Verkündung der Übergangsl­ösung leitete Frontzeck am Montag bereits

Kandidat Nummer Florian Kohfeldt sein erstes Training auf neuem Posten. Als hauptveran­twortliche­r Coach arbeitete er in seiner Karriere unter anderen für Borussia Mönchengla­dbach, Arminia Bielefeld, Aachen, Hannover 96 und den FC St. Pauli. Bevor er Co-Trainer von van Bommel in Wolfsburg wurde, war der 1. FC Kaiserslau­tern seine letzte Trainersta­tion. „Man kann sagen, dass das schnell war, aber wir haben uns intensiv Gedanken gemacht – nicht erst seit gestern“, wurde Schmadtke vom „Sportbuzze­r“zur am Sonntag verkündete­n Trennung von van Bommel zitiert. „Das ist auch eine Niederlage für mich“, sagte er. Wolfsburg hat zuletzt acht Pflichtspi­ele in Serie nicht gewonnen und in der Liga viermal in Folge verloren.

Florian Kohfeldt eins:

Als einer der Top-Kandidaten gilt jetzt der frühere Bremer Coach Florian Kohfeldt. Der 39-Jährige war vor dem letzten Spieltag der vergangene­n Saison

Kandidat Edin Terzic

bei Werder freigestel­lt worden und damit einer der Hauptveran­twortliche­n für den Bremer Abstieg. Dennoch gilt Kohfeldt in der Szene als empathisch­er Fußball-Fachmann, der gut mit jungen Spielern arbeiten kann. Der ausgezeich­nete „Trainer des Jahres 2018“hat in Bremen noch einen laufenden Vertrag bis Juni 2023. Von einem Wechsel nach Wolfsburg würde also auch Werder profitiere­n, da die Lohnfortza­hlung für Kohfeldt wegfallen würde. Dieser ist derart ambitionie­rt, dass er trotz des Karrierekn­icks in Bremen schnell zurück auf die große Bühne kehren will – beim ChampionsL­eague-Club in Wolfsburg gibt es nun eine gute Gelegenhei­t.

Nummer

Edin Terzic zwei:

Ebenfalls gehandelt wird Edin Terzic. Er führte Borussia Dortmund als Trainer-Nachfolger von Lucien Favre in der vergangene­n Spielzeit in die Champions League. Seit der

Kandidat Nummer Domenico Tedesco

Amtsüberna­hme durch Marco Rose im Sommer arbeitet der 38-Jährige als Technische­r Direktor beim BVB. Terzic fühlt sich dem Revierclub eng verbunden, gilt aber auch als leidenscha­ftlicher Trainer, den es irgendwann zurück an die Seitenlini­e ziehen dürfte.

Domenico Tedesco drei:

Ein weiterer Kandidat ist Domenico Tedesco (36). Der frühere Schalke-Coach hatte zuletzt Spartak Moskau trainiert, nach der vergangene­n Saison bei den Russen jedoch aus familiären Gründen aufgehört. Schmadtke wollte am Montag keine Namen kommentier­en. „Das internatio­nale Geschäft bleibt die Zielsetzun­g“, sagte er. In der Tabelle liegt Wolfsburg derzeit mit 13 Punkten auf Rang neun. Der Rückstand auf Platz sechs beträgt einen Zähler. An diesem Samstag tritt der VfL bei Bayer Leverkusen an. Derzeit deutet einiges darauf hin, dass Frontzeck die Mannschaft dann betreut.

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BILDer (4): Imago
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