St. Pauli reist im absoluten Höhenflug nach Bremen
Bei Kiez-Kickern reifen Aufstiegsträume – Spitzenreiter Samstag bei Werder zu Gast
Live am Dienstag Fußball 16 Uhr, ARD, WMQualifikation der Frauen, Deutschland - Israel, 20 Uhr, Sport 1, DFB-Pokal, 2. Runde: Borussia Dortmund - FC Ingolstadt
Hamburg – Heimspielstartrekord, Tabellenführer, punktbester Zweitligist des Jahres: Nach dem 4:0-Feuerwerk gegen Hansa Rostock haben die ersten Fußball-Profis des FC St. Pauli ihre Zurückhaltung aufgegeben. Das Thema Aufstieg ist am Millerntor nicht mehr tabu. Zwar wies Trainer Timo Schultz zurecht darauf hin, „dass erst ein Drittel der Saison“gespielt sei, doch seine Akteure lassen sich mehr und mehr von der Begeisterung um ihre jüngsten Auftritte anstecken.
Das Level halten
„Momentan sind wir auf jeden Fall eine Spitzenmannschaft. Es ist nur die Frage, ob
Paulis Top-Torjäger: Guido Burgstaller
wir das Level halten können. Und dann werden wir sehen, was am Ende rauskommt“, frohlockte Toptorjäger Guido Burgstaller. Und Kapitän Philipp Ziereis antwortete auf die Frage, wer die Kiezkicker denn stoppen könne, sogar grinsend: „Wahrscheinlich nur wir selbst!“
„Wenn wir Woche für Woche solche Spiele abliefern, dann ist klar, dass das Thema Bundesliga immer wieder hochkommt“, fügte Ziereis hinzu. Dennoch hält er es wie sein Coach für zu früh, das AWort offiziell in den Mund zu nehmen: „Wir haben noch einen sehr langen Weg vor uns. Vor der Saison haben nicht viele mit uns gerechnet, deswegen genießen wir das“, sagte der Abwehrchef.
Bestes Team 2021
Gleichzeitig gab er allerdings zu, dass sich sein Team mit fünf Siegen in Serie und als bestes Liga-Team im Kalenderjahr 2021 mit saisonübergreifend 64 Punkten aus 33 Spielen „eine geile Ausgangsposition“erkämpft habe. „Wir arbeiten Woche für Woche hart, geben weiter Gas und wollen das Maximum rausholen“, versprach der 28-Jährige, dessen Team gegen Rostock äußerst effizient war.
Jackson Irvine (12. Minute) und Daniel-Kofi Kyereh (18.) nutzten die ersten beiden Torchancen der Gastgeber zum frühen 2:0. Burgstaller (61.) mit seinem zehnten Saisontor und Simon Makienok (78.) erhöhten vor 22006 begeisterten Zuschauern im MillerntorStadion zum auch in dieser Höhe verdienten sechsten Sieg im sechsten Heimspiel.
In dieser Woche kommt es für Spitzenreiter FC St. Pauli (25 Punkte), der die Tabelle vor Jahn Regensburg, Schalke 04 (beide 22) und dem 1. FC Nürnberg (21) anführt, allerdings zur Nagelprobe. Es geht Schlag auf Schlag weiter: Im DFBPokalspiel an diesem Mittwoch (18.30 Uhr) bei Dynamo Dresden geht es für die Kiezkicker neben dem Prestige um viel Geld. Im Nordderby der 2. Liga am kommenden Samstag (13.30 Uhr) bei Werder Bremen geht es wieder um Punkte und den Ausbau der aktuellen Erfolgsserien. Die Bremer haben schon zehn Punkte weniger als St. Pauli auf dem Konto, stehen bereits nach elf Spieltagen unter Druck, wollen sie oben ein Wörtchen mitreden.
Vergleich als Mutmacher
Trainer Markus Anfang zog nach dem dürftigen 2:2 in Sandhausen schon einmal einen Vergleich zum kommenden Gegner, der Werder Mut machen soll: „St. Pauli hat letzte Saison zu dem Zeitpunkt ganz unten gestanden und stehen jetzt ganz oben. Nürnberg hat vor zwei Jahren in der Relegation gespielt und die spielen jetzt oben mit. So ist die zweite Liga, da kann jeder jeden schlagen.