Oldenburger Polizei gelingt Schlag gegen Internet-Kriminelle
Darknet Rund 150 verdächtige Personen in neun Ländern verhaftet
Den Haag/Oldenburg – Ein Schlag gegen die Kriminalität im sogenannten Darknet ist internationalen Ermittlern gelungen. Beteiligt war daran auch die Cybercrime-Einheit der Polizeidirektion (PD) Oldenburg.
Rund 150 Verdächtige sind bei der Aktion, die in insgesamt neun Ländern lief, festgenommen worden – 47 davon in Deutschland, 65 in den USA. Dabei seien auch mehr als 26 Millionen Euro beschlagnahmt worden, teilte die europäische Polizeibehörde Europol am Dienstag in Den Haag mit.
Darüber hinaus seien 45 Schusswaffen sowie 234 Kilogramm Drogen (unter anderem 152 Kilo Amphetamine, 27 Kilo Opiate und mehr als 25 000 Ecstasy-Pillen) sichergestellt
worden. Einige der Verdächtigen werden von Europol als „hochrangige Ziele“eingestuft.
In Deutschland hatte die Zentrale Kriminalinspektion der PD Oldenburg die Koordination der Ermittlungen übernommen, die in mehreren Bundesländern liefen. Es war nicht die erste Aktion gegen Kriminalität im Darknet, an
der die Oldenburger Cybercrime-Einheit beteiligt war. Im Januar 2021 hoben die Ermittler einen der weltweit größten illegalen Marktplätze im Darknet aus – die Plattform „DarkMarket“.
Die von Europol aktuell koordinierte Aktion „Dark HunTOR“steht in direkter Verbindung mit der damaligen Stilllegung des Online-Marktplatsabethstift zes und richtete sich gegen Anbieter und Käufer bei illegalen Geschäften auf DarknetPlattformen.
Oldenburger Ermittler hatten seinerzeit die Betreiber von „DarkMarket“festgenommen und auch die illegale Infrastruktur ausgehoben. Dadurch war nach Angaben von Europol eine Fülle an Beweisen gesammelt und weltweit Ermittlern zur Verfügung gestellt worden. In mehreren Ländern dauerten die Ermittlungen noch an, so Europol.
Der illegale Online-Marktplatz soll im Juni 2019 im sogenannten Cyberbunker in Traben-Trarbach an der Mosel in Rheinland-Pfalz gestartet worden sein. In dem ehemaligen Nato-Bunker soll eine Bande schon vorher jahrelang ein illegales Rechenzentrum für kriminelle Geschäfte im Darknet betrieben haben.
Oldenburg – Es ist noch nicht lange her, dass Oldenburger Ermittlern ein schwerer Schlag gegen die Internet-Kriminalität geglückt ist. Als zum Beginn des Jahres der DarknetMarktplatz „DarkMarket“stillgelegt wurde, war bereits klar, dass sich weitere Ermittlungen anschließen werden. Die Ergebnisse dieser Ermittlungen haben jetzt dazu geführt, dass in Deutschland 47 Personen in mehreren Bundesländern vorläufig festgenommen worden sind und mehr als 260 Kilo illegale Betäubungsmittel beschlagnahmt werden konnten.
Darknet-Geschäfte
Die Cybercrime-Einheit der Polizeidirektion Oldenburg (PD) ist den verdächtigen Personen durch ihre Ermittlungen im Fall des sogenannten „Cyberbunkers“auf die Spur gekommen. In dem ehemaligen Nato-Bunker in TrabenTrarbach (Rheinland-Pfalz) befand sich ein illegales Rechenzentrum für kriminelle Geschäfte im Darknet. Hier fanden die Ermittler auch Hinweise auf den „DarkMarket“, der damals schon auf Servern in der Ukraine und Moldawien verlegt worden war. Von dieser Internet-Plattform wurde vorund
Erfolgreiche Auswertung: Über gespeicherte Daten auf beschlagnahmten Servern konnten Ermittler Personen identifizieren, die in einer Aktion festgenommen worden sind, die durch die Zentrale Kriminalinspektion der PD Oldenburg koordiniert wurde.
nehmlich mit Drogen gehandelt. Käufer konnten aber auch Falschgeld, gestohlene oder gefälschte Kreditkarten, Schadsoftware und vieles mehr kaufen.
Wie die PD mitteilt, habe man durch die Auswertung der Server aus dem Cyberbunker und denen, die später in Moldawien und der Ukraine
sichergestellt wurden, die Personen ermitteln können, die in der aktuellen Aktion „DarkHunTOR“festgenommen worden sind. Die Verfahren richten sich vor allem gegen Verkäufer mit einem hohen Umsatz im Darknet.
„Insgesamt wurden in Deutschland rund eine Million Euro Bargeld oder als
Kryptowährung beschlagnahmt“, teilte die PD weiter mit. Sichergestellt worden seien auch diverse Drogen, unter anderem 113 Kilo Amphetamine, 30 Kilo der Partydroge MDMA, 96 Kilo Marihuana und Haschisch, 4,5 Kilo Kokain sowie mehrere zehntausend Tabletten Ecstasy. Darüber hinaus mehrere Schusswaffen Elektroschocker.
Die Zentrale Kriminalinspektion der PD Oldenburg dabei hat die Koordination der verschiedenen Ermittlungen und Einsatze übernommen, die in neun Bundesländern liefen. Wie umfangreich die Arbeit war, zeigt die Liste der an der Operation beteiligten Organisationen. Mit dabei waren diverse Polizeidienststellen, Zollfahndungsämter und Staatsanwaltschaften. Unterstützung gab es zudem vom Bundeskriminalamt sowie dem Landeskriminalamt Niedersachsen. Die Gesamtkoordination auf internationaler Ebene leitete die Polizeibehörde der Europäischen Union „Europol“im niederländischen Den Haag.
Gute Zusammenarbeit
„Die Ermittlungsarbeit der Zentralen Kriminalinspektion Oldenburg ist eine wesentliche Grundlage dafür, dass nun weitere Kriminalitätsfelder im Darknet aufgehellt wurden“, sagte Johann Kühme, Polizeipräsident der PD Oldenburg. „Ermittlungserfolge wie diese sind nur durch eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Behörden möglich. Dies wird auch in Zukunft dazu beitragen, dass sich Cyberkriminelle nicht sicher fühlen können.“