Eine eigene Blüte im bunten Strauß des Indierock
Oldenburger Formation „o.k.kuper“präsentiert neues Album „Alleinsein im Chor“
Oldenburg – Die Liste der Bands, die eigentlich viel bekannter sein sollten, ist lang. Hinzugezählt werden muss dazu die Oldenburger Formation „o.k.kuper“, die kürzlich ihr zweites Album vorgelegt hat: „Alleinsein im Chor“. Was die vier Musiker hier auf 13 Songs zelebrieren, hätte ein größeres Publikum verdient. Aber das kann ja noch werden.
Der Entstehungsprozess des Albums, das bei den einschlägigen Streamingdiensten zur Verfügung steht, war durchaus knifflig. Ideen für neue Songs gab es, bis Anfang 2020 wurde munter an der Umsetzung im Probenraum in
Huntlosen (Landkreis Oldenburg) gefeilt. Dann kam Corona und mit dem Virus die erste längere Unterbrechung. Im Herbst folgten Aufnahmen, aber eben auch der nächste Lockdown. „Gut acht Monate lang konnten wir nicht mehr zusammen spielen“, sagt Bassist Andreas Dobberkau.
Dass die Zwangspause sich letztlich nicht auf die Qualität des Albums auswirkte, ist ein Glücksfall für die Hörerinnen und Hörer. „Alleinsein im Chor“bietet eine gelungene Mischung aus deutschen Texten, rockigen Klängen und vielen feinen Ideen. Die musikalischen Einflüsse, die in der Hamburger Schule rund um Blumfeld und Tocotronic, aber auch Formationen wie Sport und vielen mehr liegen, klingen dabei durchaus durch, doch verkommen „o.k.kuper“beileibe nicht zur Kopie der großen Namen. Die Texte in diesem Indierock-Blumenstrauß, vornehmlich von Sänger Hendrik Felsch erdacht, gefallen durch Wortwitz und laden zur vergnüglichen Interpretation ein.
„o.k.kuper“gibt es seit zehn Jahren. Als Andreas Dobberkau, der Schauspieler ist und unter anderem eine Hauptrolle in der ZDF-Produktion „Küstenwache“bekleidete, nach Oldenburg kam, machte er sich auf Bandsuche. So kam er in Kontakt mit Hendrik Felsch und Schlagzeuger Olav Bruns. „Bei Ebay haben wir dann unseren Gitarristen Klaus Wagner gefunden“, meint Dobberkau schmunzelnd. Musikalische Vorlieben wurden abgeglichen, schnell war eine gemeinsame Schnittmenge gefunden. „Alleinsein im Chor“spiegelt eben diese eindrucksvoll wider.