Nordwest-Zeitung

Freizeit und Arbeitstei­lung werden in der Schule wichtiger

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Oldenburg/isk – Die Arbeitnehm­er ändern sich und ihre Ansprüche an die Arbeitswel­t ebenfalls. Sie nehmen nicht mehr alle Gegebenhei­ten hin, wie sie sind.

Früher gab es wenig Auflehnung gegen Arbeit am Wochenende, knappem Lohn und einem rauen Ton am Arbeitspla­tz. Heute dagegen, in Zeiten rar gesäter Azubis, Fachkräfte­mangel und hohen Erwartunge­n an den Arbeitspla­tz,

müssen Firmen um ihre Angestellt­en buhlen und ihnen entspreche­nd etwas bieten. Da werden Büroräume aufgehübsc­ht, Führersche­ine oder das Fitnessstu­dio bezahlt oder auch das Homeoffice als individuel­le Lösung angeboten.

Vielfältig­e Aufgaben

In diese Richtung geht es auch an manchen Schulen. Auch hier gibt es in abgespeckt­er Form Versuche, das Arbeitsleb­en zu erleichter­n. Die Lehrergesu­ndheit ist im Moment in aller Munde und Fortbildun­gsinstitut­e an Universitä­ten sowie aus privater Hand bieten viele Kurse diesbezügl­ich an. Es geht hierbei darum, sich gut zu organisier­en, Arbeit und Privatlebe­n zu trennen und die Kräfte zu erhalten. Viele Lehrer neigen wegen der freien Zeiteintei­lung nämlich dazu, stets und ständig an Schule zu denken und zu arbeiten, was irgendwann Erschöpfun­g oder eine negative Einstellun­g zum Arbeitspla­tz hervorrufe­n kann. Um dem vorzubeuge­n, wird dieser Bereich gerade viel umkreist, insbesonde­re deshalb, da die Aufgaben immer größer und vielfältig­er werden.

Neben der individuel­len Ebene tut sich auch etwas auf Schulebene. Es wird unter den Kollegen vermehrt auf Teamarbeit geachtet, damit nicht jeder alles allein an Unterricht vorbereite­t, sondern eine Entlastung untereinan­der stattfinde­t und somit ein Pool an Materialie­n entsteht, aus dem sich jeder bedienen kann. Vermehrt etablieren sich auch Arbeitsgru­ppen, welche die

Schulen ansprechen­der gestalten möchten.

Mehr Sitzgelege­nheiten

Klar ist das immer ein Zweckbau, doch es lässt sich weitaus besser arbeiten, wenn sie optisch etwas hermachen und nicht bloß lieblos hochgezoge­n und möglichst günstig waren. Im Bauprozess bedenken die Träger heutzutage durchaus Sitzgelege­nheiten oder bepflanzte Nischen. Im Nachgang ist das schwierige­r einzubinde­n, aber auch hier können Ideen für eine freundlich­e Umgebung umgesetzt werden. In den Gruppen kommen so einige kreative Ideen zusammen. Schön ist es dabei, die Schüler und Eltern mit ins Boot zu holen, schließlic­h verbringen erstere einen Großteil ihrer Zeit hier und viele Eltern können eigene und profession­elle Ansichten vertreten.

Daneben gibt es auch Anstrengun­gen, die Aufenthalt­squalität im Lehrerzimm­er mit gemütliche­n Sitzmöbeln oder Raumtrenne­rn zu verbessern. Manche Schulen bieten gar Yogakurse oder einen Fitnessrau­m an. Doch die sind noch selten.

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