Nordwest-Zeitung

Facebook setzt auf junge Nutzer

Konzern legt Quartalsza­hlen vor und kündigt kräftige Investitio­nen an

- Von Andrej Sokolow

Pfeiffer Vacuum 214,00 Kion Group 93,34 Morphosys 40,70 Siemens Energy N 24,67 TeamViewer AG 13,28 Cancom It Sys AG 59,42 Jenoptik 33,00 MTU AERO ENGINES 186,80 Lufthansa 5,63 ThyssenKru­pp 9,07 13,34 59,16 39,71 43,23 836,80 558,20 69,50 51,54 152,65

37,14 + 9,74% + 6,16% + 4,25% + 4,09% + 3,71% + 3,45% + 3,13% + 3,12% + 2,81% + 2,65%

– 5,15% – 4,43% – 4,08% – 3,46% – 2,11% – 1,69% – 1,14% – 0,69% – 0,68% – 0,54%

Menlo Park – Facebook will unter dem Konkurrenz­druck des chinesisch­en Rivalen Tiktok vor allem für junge Nutzer attraktive­r werden. Alle Facebook-Apps bekämen das Ziel, zu besten Diensten für junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 29 Jahren zu werden, „statt für eine größere Zahl älterer Leute zu optimieren“, sagte Gründer und Chef Mark Zuckerberg. Zugleich steckt Facebook Milliarden in den Aufbau einer virtuellen Welt, die Zuckerberg als nächste Kommunikat­ions-Plattform sieht.

Konkurrenz aus China

Die Ausrichtun­g auf junge Nutzer werde Konsequenz­en haben, sagte Zuckerberg in einer Telefonkon­ferenz mit Analysten am Montag. In anderen Altersgrup­pen werde es dadurch vermutlich weniger Wachstum geben – es sei aber auf lange Sicht der richtige Ansatz. Zugleich werde es „Jahre und nicht Monate dauern, den Wandel ganz umzusetzen“.

Den Videodiens­t Tiktok bezeichnet­e der Facebook-Chef als „einen der effiziente­sten Konkurrent­en, dem wir je gegenübers­tanden“. Konkret scheinen die Pläne unter anderem zu bedeuten, dass bei Facebook und dem Fotodienst Instagram kurze Videos – das Tiktok-Kerngeschä­ft – stärker in den Vordergrun­d rücken werden.

Zuletzt kamen bereits 60 Prozent der Werbeerlös­e im Videoberei­ch von Clips im Hochformat, die weniger als 15 Sekunden lang waren.

Eine Änderung des Konzernnam­ens, über die seit vergangene­r Woche spekuliert wird, gab es zur Vorlage der Quartalsza­hlen nicht.

Aufbau virtueller Welt

Medienberi­chten zufolge sollte ein neuer Name auch die Evolution zum „Metaverse“zu verankern. Unter „Metaverse“versteht Facebook eine Welt, in der physikalis­che Realität mit erweiterte­r (augmented reality, AR) und virtueller Realität (VR) in einer Cyberwelt verschmelz­en. Die „Metaverse“-Aktivitäte­n nehmen immer mehr Gestalt an. So kündigte Facebook an, dass der Bereich rund um virtuelle Realität, die Facebook Reality Labs, künftig separat in der Bilanz ausgewiese­n werde. Es dürfte der Unternehme­nsteil sein, in dem das „Metaverse“vor allem entwickelt wird.

Im Quartalsbe­richt hieß es, dass Investitio­nen in die Sparte den operativen Gewinn von Facebook allein in diesem Jahr um rund zehn Milliarden Dollar drücken würden. Mehr Kosten folgen: In den nächsten ein bis drei Jahren werde der Konzern eine Basis für das „Metaverse“schaffen, sagte Zuckerberg. „Das ist keine Investitio­n, die für uns in absehbarer Zukunft profitabel sein wird.“

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Dpa-BILD: Hildenbran­d Facebook will mit seinen Marken auf eine junge Zielgruppe setzen.

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