Schlichte Vermählung nach jahrelanger Kontroverse
Japans Prinzessin Mako hat geheiratet – und muss nun den Hof für immer verlassen
Queen Elizabeth II. hat den ersten offiziellen Termin nach ihrer ärztlich verordneten Ruhepause absolviert. Die britische Königin empfing am Dienstag von Schloss Windsor aus den koreanischen Botschafter zu einer virtuellen Audienz. Seit der Pandemie empfängt die Queen regelmäßig per Videoschalte Botschafter und andere Gäste aus aller Welt. In der vergangenen Woche hatte die 95 Jahre alte Monarchin eine Reise nach Nordirland abgesagt und für medizinische Tests eine Nacht im Krankenhaus verbracht. Danach legte sie auf ärztlichen Rat einige Ruhetage ein.
Tokio – In einem schlichten Verwaltungsakt hat die japanische Prinzessin Mako (30) nach jahrelanger leidvoller Kontroverse endlich ihre Studienliebe Kei Komuro (30) geheiratet. Ein Beamter des erzkonservativen Haushofamts reichte am Dienstag für das Paar die notwendigen Unterlagen zur amtlichen Registrierung der Heirat bei den Behörden ein. Weil Komuro ein Bürgerlicher ist, ist Mako damit aus dem Kaiserhaus ausgeschieden. Die Ehe der Nichte von Kaiser Naruhito wurde ohne prunkvolle Feier und ohne die am Hofe sonst üblichen Hochzeitszeremonien vollzogen. Der Grund dafür ist eine Kontroverse um einen Finanzstreit in Komuros Familie.
Abschied von Familie
Mako verbeugte sich mehrmals zum Abschied vor ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester, Prinzessin Kako – bevor sie die Residenz des Kronprinzen für immer verließ, umarmten sich die beiden Schwestern. Ihre Familie sowie einige Beamte des Haushofamtes winkten Mako hinterher, bis sie außer Sicht war. Mako Komuro, wie sie jetzt als Bürgerliche heißt, fuhr in ein Hotel in Tokio, um mit ihrem Mann eine Stellungnahme vor der Presse abzugeben.
„Habe nur ein Leben“
„Ich liebe Mako-san“, sagte Komuro. „Ich habe nur ein Le
zu leben, und ich möchte es zusammen mit der Person leben, die ich liebe.“Beide sprachen mit ernster Miene. Sie wollten eigentlich schon 2018 heiraten, aber die Hochzeit war in Folge von Medienberichten verschoben worden, wonach Komuros Mutter einem Ex-Verlobten Geld unter anderem fürs Studium ihres Sohnes schulde. Seither zerrissen sich Japans Medien über Komuro und stellten seine Familiengeschichte in negativem Licht dar. Manche Japaner stießen sich auch daran, dass Makos Eltern ihrer Tochter erlaubten, an der International Christian University (ICU) in Tokio zu studieren. Dort hatte Mako vor einigen Jahren Komuro kennengelernt. An dieser liberalen Universität war beiden nach Meinung von Experten das „freiben heitliche Denken“vermittelt worden. Mako betonte am Dienstag, sie sei es gewesen, die Komuro gedrängt habe, ein neues Leben für sie beide in den USA aufzubauen. Komuro war 2018 in die USA gegangen, studierte Jura und hat dort eine Stelle bei einer Kanzlei. Damit hat er für sich und Mako die finanzielle Grundlage geschaffen, damit sie fortan in Freiheit leben können. zur Presse: Sie hoffe nun auf eine Gesellschaft, in der Menschen nach Herzenslust leben könnten und aus ihrem Umfeld gegenseitig Unterstützung erfahren.
Respekt für die junge Frau, aus diesem goldenen Käfig auszubrechen – und ein starkes Zeichen an Japans Jugend. @ Die Autorin erreichen Sie unter hysky@infoautor.de