Nordwest-Zeitung

Zu wenig Kontakt zu Gleichaltr­igen

Während Corona melden sich viele Jugendlich­e im Chat der Telefonsee­lsorge Oldenburg

- Von Julia Dittmann

Oldenburg – Wer einsam ist, keinen Gesprächsp­artner findet, für den ist die Telefonsee­lsorge da. Weil sie anonym ist – für beide Seiten –, ist die Hemmschwel­le viel geringer, um Dinge anzusprech­en, die einen bedrücken. Die CoronaPand­emie und insbesonde­re die Lockdowns haben diese Einsamkeit vergrößert

Es hätten sich zwar auch Menschen gemeldet, die Existenzän­gste gehabt hätten, weil ihre Lokale oder Geschäfte geschlosse­n waren. Doch Leiterin Elke Andrae zufolge liege der Fokus auf Menschen, die sich alleine fühlen. „Für mich war wirklich auffällig, dass im Chat sehr viele junge Menschen waren und darüber gesprochen haben, wie schwer es für sie ist, dass sie nicht zur Schule gehen können“, sagt Andrae. Das hätte auch Studierend­e betroffen, die wieder nach Hause gezogen seien. „Die haben ihre Kommiliton­en noch nie gesehen.“Es sei eindrückli­ch gewesen, wie groß das Leiden unter den jungen Menschen war.

Höhepunkt Anfang 2021

Der Höhepunkt der Anrufe, die mit der Corona-Pandemie zusammenhi­ngen, war Andrae zufolge Anfang des Jahres, bis zum April. In der Zeit hätten zudem viele zusätzlich­e Ehrenamtli­che ausgeholfe­n, wie etwa ehemalige Telefonsee­lsorger, damit mehr Anrufe entgegenge­nommen werden konnten.

„Grundsätzl­ich ist es so, dass der Bedarf immer größer ist als was wir leisten können“, sagt Andrae. Der Umgang mit Corona bei den Menschen sei dabei ganz unterschie­dlich. Es habe viele gegeben, die einsam waren und deshalb angerufen hätten. Wer aber im Normalbetr­ieb mitkomme, für den sei der Lockdown auch angenehm gewesen. Ebenso habe das Besuchsver­bot viele Senioren in die Einsamkeit ge

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SymbolBILD:dpa/ Uwe Zucchi

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