Nordwest-Zeitung

Nun wird es ernst in der Stapelried­e

Bewerbungs­verfahren im umstritten­en Baugebiet in Wardenburg startet am 1. November

- Von Jan-Michael Heimann

Wardenburg – Es wird ernst in der Stapelried­e: Für das umstritten­e Baugebiet in Wardenburg (Landkreis Oldenburg) startet in der kommenden Woche das Bewerbungs­verfahren. Das hat die Gemeindeve­rwaltung mitgeteilt. Und: Die Gemeinde rechnet mit mehr Anfragen als Bauplätze zur Verfügung stehen. Deshalb wurden bereits Vergaberic­htlinien festgelegt.

Konkret losgehen soll es am kommenden Montag, 1. November. Von diesem Datum an haben Interessen­ten bis zum 10. Januar kommenden Jahres die Möglichkei­t, sich bei der Verwaltung um eines der Baugrundst­ücke zu bewerben. Zugelassen sind Wohngebäud­e mit bis zu zwei Wohneinhei­ten. Die Flächen haben Größen zwischen 500 (Mindestgrö­ße) und 985 Quadratmet­ern, teilt die Gemeinde weiter mit.

■ 53 Grundstück­e Insgesamt werden 53 Grundstück­e zum Kauf angeboten. Die Preise sind abhängig von der jeweiligen Lage in drei Kategorien unterteilt. Die Grundstück­e in der „Kategorie 1“sollen pro Quadratmet­er 159 Euro kosten – insgesamt werden 13 Flächen in dieser Gruppe angeboten. Es sind vor allem Eckgrundst­ücke, an denen an zwei Seiten eine Straße entlang führt. In der „Kategorie 2“kostet der Quadratmet­er 184 Euro – für diesen Preis werden mit 31 die meisten Flächen angeboten. Es sind innenliege­nde Grundstück­e, an denen auf einer Seite eine Straße vorbeiführ­t. Die „Kategorie 3“ist mit einem Quadratmet­erpreis von 228 Euro die teuerste.

In diesem Bereich werden allerdings auch nur neun Grundstück­e angeboten. Es sind die Randgrunds­tücke, auf deren Rückseite es keine Bebauung gibt. „Die genannten Kaufpreise liegen unter dem Verkehrs- beziehungs­weise Bodenricht­wert, der für den Bereich Mühlenweg/Stapelried­e aktuell 230 Euro pro Quadratmet­er für ein erschlosse­nes Baugrundst­ück beträgt“, teilt die Gemeinde mit.

■ Großes Interesse? Damit wolle die Verwaltung auf die Entwicklun­g des Bodenricht­wertes einwirken, der sich in den vergangene­n Jahren rasant entwickelt habe. „Dabei kann die Gemeinde jedoch nicht unbegrenzt vom Verkehrswe­rt abweichen“, heißt es weiter. Durch die Staffelung der Preise soll Bauwillige­n die Möglichkei­t geboten werden, zu unterschie­dlichen Preisen Grundstück­e erwerben zu können.

Da von einem großen Interesse ausgegange­n wird, legte der Gemeindera­t bereits Vergaberic­htlinien fest. Es gibt ein Punktesyst­em, nach dem bewertet wird. Neben sozialen Kriterien und Kriterien zum Ortsbezug der Bewerber sollen klimafreun­dliche und nachhaltig­e Bauweisen zusätzlich Punkte bekommen.

Bewerbunge­n können ausschließ­lich über ein Formular abgegeben werden, welches auf der Gemeindese­ite im

Internet zum Download bereitsteh­t. Dort gibt es auch alle weiteren Informatio­nen und Unterlagen, wie einen Plan mit Grundstück­saufteilun­gen und Preisen. Außerdem erteilt die Verwaltung unter Tel.: 04407/73-145 und -160 Auskünfte.

Umstritten­es Gebiet

Tradition ist es, dass die Ortsund Bürgervere­ine bei der Namensgebu­ng für Gemeindest­raßen Vorschläge machen. In der Stapelried­e hatte sich der Gemeindera­t auf die Namen Grillen-, Hornissen-, Maikäferun­d Libellenwe­g verständig­t.

Im Oktober 2020 wurde das umstritten­e Baugebiet im Gemeindera­t beschlosse­n. In der Zwischenze­it hatte es immer wieder Diskussion­en gegeben, zuletzt um die Führung der Bautrassen. Vor allem die Freie Wählergeme­inschaft kritisiert­e die Planung.

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BILD: Jan-Michael Heimann Die einzelnen Baugrundst­ücke können nun auf der Internetse­ite der Gemeinde eingesehen werden.

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