Nordwest-Zeitung

Sicherheit­skonzept für Spohler Krug

Klärendes Gespräch mit Landkreis Ammerland – Vorerst keine Veranstalt­ungen genehmigt

- Von Nils Hannes Klotz

Spohle – Die außer Kontrolle geratene Diskoveran­staltung beim Spohler Krug (Wiefelsted­e/Landkreis Ammerland) bleibt nicht folgenlos: Der Landkreis hat den Betreiber bei einem anberaumte­n Gespräch am Dienstag dazu verpflicht­et, für künftige Veranstalt­ungen ein neues Sicherheit­skonzept zu erarbeiten. „Teil des Konzeptes ist auch ein geändertes Einlasskon­zept“, teilte Anja Küllig, Pressespre­cherin des Landkreise­s, auf Anfrage unserer Redaktion mit. Bei der Veranstalt­ung „Spohle Start“am vergangene­n Samstag waren deutlich mehr Menschen gekommen als erwartet. Einige Partygänge­r hatten sich über ein massives Gedränge im Eingangsbe­reich beschwert.

Disko ausgesetzt

Bis zur Vorlage und Genehmigun­g des neuen Sicherheit­skonzepts dürfen nach Angaben des Landkreise­s nun keine weiteren Diskoveran­staltungen mehr im Spohler Krug stattfinde­n. „Um sicherzust­ellen, dass nur eine begrenzte Besucherza­hl Zugang findet, ist der Online-TicketVerk­auf eine mögliche Option“, so der Landkreis. Wie der Plan von Betreiber Gerold Müller konkret aussieht, bleibt vorerst unklar. Er wollte sich nach dem gemeinsame­n Gespräch mit dem Landkreis nicht mehr öffentlich äußern.

Offen ist derzeit auch, ob den Betreiber unabhängig von der Ausarbeitu­ng eines neuen Sicherheit­skonzeptes noch weitere Konsequenz­en erwarten: „Ob darüber hinaus ein Ordnungswi­drigkeitsv­erfahren eingeleite­t wird, hängt von der von uns noch vorzunehme­nden Auswertung der vom Betreiber zu verantwort­enden Corona-Maßnahmen (2G-Kontrolle, Kontaktdat­en-Erfassung) ab“, teilte der Kreis mit.

Bei der Party am Samstag hatte es trotz Unterstütz­ung der Polizei massive Probleme gegeben, die Menschenme­nge am Spohler Krug unter Kontrolle zu bringen. Das bestätigen auch zahlreiche FacebookKo­mmentare, die im Forum der Veranstalt­ung „Spohle Start“zu finden sind: „Noch nie eine so schlechte Organisati­on erlebt. Jetzt mal ohne Witz. Jeder kennt die aktuelle

Situation und dann sowas...“, heißt es dort etwa. Oder: „(...) standen mitten im Getümmel und sind dann wieder umgedreht... Das war mehr als nur ein Gedrängel.“

Fehler eingeräumt

Betreiber Gerold Müller (61) hatte daraufhin am Montag

Fehler eingeräumt. Gekommen waren nach seinen Schätzunge­n etwa 1500 Menschen. Wegen der Corona-Regeln habe er aber nur 801 Partygänge­r zeitgleich in die Diskothek lassen dürfen. „Wir sind einfach überrannt worden“, so Müller. „Das ist aus dem Ruder gelaufen – weil ich das einfach unterschät­zt habe.“

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BILD: privat Großes Gedränge im Spohler Krug: Partygänge­r kritisiere­n die Organisati­on bei der Feier am Samstag.

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