Regierung: Aufschwung erst 2022
Bund senkt Wachstumsprognose für 2021 auf 2,6 Prozent
11,08 76,00 39,14 49,90 67,30 110,65 41,91 12,87
6,28 91,10
– 6,92% – 4,28% – 3,83% – 3,18% – 3,17% – 3,15% – 3,05% – 3,05% – 2,56% – 2,40%
Umsatzanstieg des GoogleMutterkonzerns Alphabet im vergangenen Quartal (auf 65,1 Milliarden Dollar/56,1 Mrd. Euro). Beim Gewinn legte der Internetkonzern von 11,2 auf 18,9 Milliarden Dollar zu.
Berlin – Die Bundesregierung rechnet erst 2022 wieder mit einem kräftigen Wirtschaftsaufschwung in Deutschland. Der geschäftsführende Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sprach am Mittwoch in Berlin von einem „kühlen Herbstwind“.
Lieferengpässe bei wichtigen Produkten wie Mikrochips bremsten die Wirtschaft. Eine Gefahr für die weitere Entwicklung könnten auch die steigenden Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen werden.
Die Bundesregierung schraubte ihre Wachstumserwartungen für 2021 herunter. Sie erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt
um 2,6 Prozent zulegt – im April war noch ein Plus von 3,5 Prozent vorhergesagt worden. Zuvor hatten auch führende Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognose gesenkt.
Substanz erhalten
2020 war die Wirtschaftsleistung infolge der Pandemie um 4,9 Prozent eingebrochen. Es sei aber gelungen, die Substanz der deutschen Volkswirtschaft zu erhalten, sagte Altmaier. Deutschland sei nach der Corona-Krise wieder auf dem Wachstumspfad. In diesem Jahr komme es angesichts der aktuellen Lieferengpässe und weltweit hoher
Energiepreise aber nicht zum erhofften „Schlussspurt“.
Im kommenden Jahr wird die Wirtschaft laut Prognose deutlich an Fahrt aufnehmen. Für 2022 rechnet die Bundesregierung nun mit einem Wachstum von 4,1 Prozent statt wie bisher 3,6 Prozent. Altmaier sagte, Ende des ersten Quartals 2022 werde die deutsche Wirtschaft die Leistungsstärke vor der CoronaKrise wieder erreicht haben – ein Quartal später als ursprünglich angenommen.
Allerdings gibt es Risiken. Deutschland stehe vor einem zweiten Pandemie-Winter, sagte Altmaier. Es sei möglich, dass es negative Auswirkungen für die Wirtschaft gebe, auch wenn kein Lockdown verhängt werden müsse. Die Frage ist auch, wann sich die Lieferengpässe auflösen.
Entwarnung bei Inflation
Eine leichte Entwarnung gab Altmaier bei der Inflation. Die Regierung erwartet, dass die Inflationsrate bereits zum Jahreswechsel 2021/22 wieder ein deutlich niedrigeres Niveau erreicht – weil dann Sonderfaktoren wegfallen wie die Rücknahme der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung des zweiten Halbjahres 2020. Die Regierung rechnet nun mit Inflationsraten von 3,0 Prozent im Jahr 2021 und 2,2 Prozent im Jahr 2022.