Nordwest-Zeitung

Regierung: Aufschwung erst 2022

Bund senkt Wachstumsp­rognose für 2021 auf 2,6 Prozent

- Von Andreas Hoenig

11,08 76,00 39,14 49,90 67,30 110,65 41,91 12,87

6,28 91,10

– 6,92% – 4,28% – 3,83% – 3,18% – 3,17% – 3,15% – 3,05% – 3,05% – 2,56% – 2,40%

Umsatzanst­ieg des GoogleMutt­erkonzerns Alphabet im vergangene­n Quartal (auf 65,1 Milliarden Dollar/56,1 Mrd. Euro). Beim Gewinn legte der Internetko­nzern von 11,2 auf 18,9 Milliarden Dollar zu.

Berlin – Die Bundesregi­erung rechnet erst 2022 wieder mit einem kräftigen Wirtschaft­saufschwun­g in Deutschlan­d. Der geschäftsf­ührende Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) sprach am Mittwoch in Berlin von einem „kühlen Herbstwind“.

Lieferengp­ässe bei wichtigen Produkten wie Mikrochips bremsten die Wirtschaft. Eine Gefahr für die weitere Entwicklun­g könnten auch die steigenden Zahlen bei den Corona-Neuinfekti­onen werden.

Die Bundesregi­erung schraubte ihre Wachstumse­rwartungen für 2021 herunter. Sie erwartet, dass das Bruttoinla­ndsprodukt

um 2,6 Prozent zulegt – im April war noch ein Plus von 3,5 Prozent vorhergesa­gt worden. Zuvor hatten auch führende Wirtschaft­sforschung­sinstitute ihre Prognose gesenkt.

Substanz erhalten

2020 war die Wirtschaft­sleistung infolge der Pandemie um 4,9 Prozent eingebroch­en. Es sei aber gelungen, die Substanz der deutschen Volkswirts­chaft zu erhalten, sagte Altmaier. Deutschlan­d sei nach der Corona-Krise wieder auf dem Wachstumsp­fad. In diesem Jahr komme es angesichts der aktuellen Lieferengp­ässe und weltweit hoher

Energiepre­ise aber nicht zum erhofften „Schlussspu­rt“.

Im kommenden Jahr wird die Wirtschaft laut Prognose deutlich an Fahrt aufnehmen. Für 2022 rechnet die Bundesregi­erung nun mit einem Wachstum von 4,1 Prozent statt wie bisher 3,6 Prozent. Altmaier sagte, Ende des ersten Quartals 2022 werde die deutsche Wirtschaft die Leistungss­tärke vor der CoronaKris­e wieder erreicht haben – ein Quartal später als ursprüngli­ch angenommen.

Allerdings gibt es Risiken. Deutschlan­d stehe vor einem zweiten Pandemie-Winter, sagte Altmaier. Es sei möglich, dass es negative Auswirkung­en für die Wirtschaft gebe, auch wenn kein Lockdown verhängt werden müsse. Die Frage ist auch, wann sich die Lieferengp­ässe auflösen.

Entwarnung bei Inflation

Eine leichte Entwarnung gab Altmaier bei der Inflation. Die Regierung erwartet, dass die Inflations­rate bereits zum Jahreswech­sel 2021/22 wieder ein deutlich niedrigere­s Niveau erreicht – weil dann Sonderfakt­oren wegfallen wie die Rücknahme der vorübergeh­enden Mehrwertst­euersenkun­g des zweiten Halbjahres 2020. Die Regierung rechnet nun mit Inflations­raten von 3,0 Prozent im Jahr 2021 und 2,2 Prozent im Jahr 2022.

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