Retro-Charme, Technik und Platzmangel
So sehen der Alltag und die Arbeit auf der ISS aus – Entworfen in den 80er Jahren
Model Heidi Klum (48) stimmt sich mit Zombie-Videos und Gruseleffekten schon seit Wochen auf Halloween ein, doch wegen der Corona-Pandemie fällt wohl auch in diesem Jahr ihre traditionelle Kostümfeier aus. Derzeit plane sie keine Halloween-Party, teilte ihr Management mit. Schon 2020 war die Feier mit Promi-Gästen in aufwendigen Kostümen ausgefallen, stattdessen hatte Klum am 31. Oktober ein Grusel-Video auf Instagram veröffentlicht, für das sie auch ihre als Mumien verkleideten Kinder sowie Ehemann Tom Kaulitz (32) einspannte. Die Deutsche aus dem karnevalsverrückten Rheinland hat in ihrer US-Wahlheimat zurecht den Ruf als „Queen of Halloween“.
Der Berliner Spitzenkoch Tim Raue (47) bekommt eine neue Fernsehshow und geht auf Reisen. Dabei stellt er Fragen wie: Schmeckt ein Döner in Kreuzberg wie in Istanbul? Wie ist richtiges Thai-Essen? In „Herr Raue reist! So schmeckt die Welt“(Magenta TV) geht der Meister auf Entdeckungstour, in Straßenküchen, bei Landwirten und in Spitzenrestaurants. Er wolle zeigen, dass die Küchen dieser Länder mehr und besser seien als die Klischees. Die ersten Folge an diesem Donnerstag widmet sich Istanbul. Weitere Stationen sind zum Beispiel Madrid und New Orleans.
Queen Elizabeth (95) hat ihren geplanten Besuch bei der Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow in der kommenden Woche abgesagt. „Ihre Majestät hat mit Bedauern entschieden, dass sie doch nicht nach Glasgow reisen wird, um am Montag an einem Empfang bei der COP26 teilzunehmen“, teilte der Buckingham-Palast mit. Die Königin sei enttäuscht, werde aber eine Videobotschaft senden. Nach einer ärztlich verordneten Pause hatte die Queen am Dienstag wieder erste virtuelle Termine auf Schloss Windsor absolviert. In der vergangenen Woche hatte die Monarchin eine Reise nach Nordirland abgesagt.
Köln – Wenn der deutsche Astronaut Matthias Maurer an diesem Sonntag zur ISS aufbricht, erwartet ihn rund 400 Kilometer über der Erde keine futuristische Science Fiction. Zwar ist die internationale Raumstation voller Technik, nicht alles aber wirkt hochmodern. Manches hat nach mehr als 20 Jahren einen gewissen Retro-Charme. Zumal der Blick ins Innere hin und wieder an eine Messiewohnung erinnert. „Das ist schon voll da oben“, räumt Volker Schmid ein, der beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Maurers Mission „Cosmic Kiss“leitet. „Etwas zu suchen und zu finden ist manchmal nicht so leicht bei der Menge.“
Mehrere Länder beteiligt
Entworfen wurde die ISS in den 80er Jahren. Die europäische Beteiligung ist bis 2024 gesichert. Im nächsten Jahr bei der Ministerkonferenz wird sie nach aller Wahrscheinlichkeit verlängert. „Das ist eine Rieseninvestition von Steuermitteln gewesen. Die will man nutzen, solange es geht“, sagt Schmid. An der ISS beteiligt sind zudem die USA, Russland, Kanada und Japan.
Die Konstruktion sei sicher, sagt der Experte, der den Ingenieuren Respekt zollt. Entdeckte Lecks sprächen nicht für schlechte Qualität. Als älteste Teile der ISS hätten die russischen mehr als 20 Jahre auf dem Buckel und seien hoch beansprucht: minus 150 Grad im Erdschatten, plus 150 auf der Sonnenseite. Das im Wechsel alle 45 Minuten.
Schmid vergleicht das mit einem Auto: Mit den Jahren steige da auch die Wahrscheinlichkeit, dass mal etwas ausfällt. „Dann muss man schauen, dass man das reparieren kann.“Immer wieder würden etwa Wasserpumpen und Wärmetauscher ausgetauscht, Ersatzteile eingebaut. Derzeit würden zum Beispiel die großen Solarpanels ausgewechselt, weil sie nach 20 Jahren nicht mehr die beste Leistung bringen.
Für alle lebenserhaltenden Systeme, Sauerstoff, Strom gebe es Ersatz. Sollte ein Modul undicht und unbenutzbar werde, könne man es abschotten. Die Astronauten trainierten auch für solche Fälle oder für Feuer. „Und zur Not könnte man auch jederzeit zurück, denn die Sojus- und Dragonkapseln fungieren auch als Rettungssysteme“, so Schmid.
Platz wie im Jumbojet
Weil die ISS weder Keller und Dachboden noch Garten oder Parkplatz hat, müssen schon mal Experimentschränke
hin und her geschoben werden. Zu Gersts Zeiten sei es manchmal recht eng geworden, erinnert sich Schmid. „Die haben so viel Platz wie in einem leeren Jumbojet.“
Allein für Maurer seien mit der jüngsten Space-Ex-Rakete acht Experimente nach oben befördert worden. Darunter eine Speziallinse für Netzhautscans, um so Schwellungen des Sehnervs durch höheren
Kopfdruck diagnostizieren zu können, den die Schwerelosigkeit auslöst. Um Platz zu schaffen, werden immer wieder Geräte und Proben zur Analyse zurück zur Erde geschickt. Ausgediente Experimente, Hardware und Astronautenunterwäsche verglühen dagegen als Müll mit Versorgungsraumschiffen beim Wiedereintritt in der Atmosphäre.