Eintauchen in die Malerei von Vincent van Gogh
Multimedia-Ausstellung „The Immersive Experience“im Bremer BLG-Forum zu sehen
Bremen – „Van Gogh – The Immersive Experience“ist eine Multimedia-Schau, die das Werk des weltberühmten Niederländers virtuell erlebbar macht. Das Herzstück ist eine raumgreifende Videoprojektion, die es den Besuchern möglich macht, in van Goghs Bildwelten wortwörtlich einzutauchen.
Mit Musik untermalt überspannen seine Motive alle Wände, während einzelne Bildelemente ein Eigenleben entwickeln. Die „Mandelblütenzweige“wiegen sich im Wind und treiben Knospen aus, um schon bald von leuchtend gelber Farbe verdrängt zu werden. Im „Weizenfeld mit Raben“zieht die Vogelschar über den Ähren ihre Kreise. Die Atmosphäre verdüstert sich, als van Gogh sich in die Heilanstalt von Saint-Rémy begibt. Hohe Mauern und schrumpfende Räume illustrieren seine Furcht, den Verstand zu verlieren. So begegnen sich am Ende Wahnsinn und Genie eines Künstlers, der zu Lebzeiten erfolglos blieb.
Vorspiel zum Lebenswerk
Vorspiel dieser 35-minütigen Schau im Bremer BLGForum ist eine Ausstellung, die mit zahlreichen, durchaus gut ausgeleuchteten Reproduktionen seiner Gemälde einen breiten Überblick seines Schaffens gibt. Ebenso wird van Goghs Biografie vorgestellt, ein Video berichtet über die These seiner Farbenblindheit und schließlich wird noch ein Blick auf den Markt geworfen. Zu den teuersten Werken zählt sein letztes Konterfei, das „Selbstbildnis ohne Bart“, das 1998 für 71 Millionen Dollar versteigert wurde.
Interaktiv mit VR-Brille
Noch näher kommt man dem Wegbereiter der Moderne, setzt man sich die VirtualReality-Brille auf den Kopf. Hier nimmt van Gogh selbst, erzählt von einer fiktiven Stimme, sein Publikum mit nach Arles. Als der Maler im Frühjahr 1888 dort ankam, war er begeistert von Licht und Landschaft. Die 360-Grad-Zeitreise beginnt in seinem Domizil, dem „gelben Haus“, von wo aus der Spaziergang an den Feldern vorbei durch das Dorf bis zum Hafen führt. Grillen zirpen, roter Mohn leuchtet und bei Mondschein tanzen Motten um die Laternen.
Mit dem Museumsbesuch ist diese Schau nicht vergleichbar – und das ist von den Machern auch nicht beabsichtigt.
„Es geht darum, Kunst zum Erlebnis zu machen, ohne den Anspruch, museale Vermittlungsarbeit zu leisten. Dennoch gelingt es uns, dem pädagogischen Anspruch gerecht zu werden“, erläutert Co-Produzent Oliver Forster.