Stadt drängt Bahn zur Öffnung der Elsässer Straße
Verkehr wird jetzt höher bewertet als Wunsch nach paralleler Arbeit
Oldenburg – Die Stadt macht bei der Doppelsperrung der Straßen Melkbrink und Elsässer Straße Druck auf die Deutsche Bahn und dringt auf Verbesserungen. Man werde „die erteilte verkehrsbehördliche Anordnung zurücknehmen und so modifizieren, dass noch vor dem Wochenende eine Veränderung der nicht hinnehmbaren Situation herbeigeführt wird“, teilte Stadtsprecher Stephan Onnen am Donnerstagnachmittag mit. Die neue Fassung der Anordnung verpflichtet die Bahn beziehungsweise die von ihr beauftragte Firma nun, „eine
Unglückliche Sperrung: Unmittelbar nach dem Abbiegen in den Melkbrink versperrt eine Bake den Weg. Ein Ausweichen auf die Linksabbiegespur ist unausweichlich.
Nutzung der Elsässer Straße mit eingeschränktem Verkehrsraum zu ermöglichen“. Nach Auffassung der Stadt können die Bauarbeiten dort nämlich halbseitig ausgeführt werden.
Zuvor habe sich die Bahn zwar entschuldigt und Kommunikationsversäumnisse gegenüber Anliegern und der Stadt eingeräumt (beide Parteien wurden nicht oder spät und unvollständig über die parallele Sperrung informiert). Eine Öffnung der von der Stadt eingeforderten Elsässer Straße habe das Unternehmen allerdings abgelehnt.
Die bisher erteilte verkehrsbehördliche Anordnung für die Vollsperrung sei eine Ermessensentscheidung, betonte Onnen. Getroffen wurde diese aufgrund einer Abwägung zwischen dem Bedarf zur Aufrechterhaltung des Straßenverkehrs und dem Interesse des Bauunternehmers, Bauarbeiten durchzuführen. Weil aus Sicht der Stadt die Bauarbeiten an der Elsässer Straße auch in mehreren Teilschritten ausgeführt werden können, sei die Aufrechterhaltung des Straßenverkehrs als höherwertig zu bewerten.
Für neuen Unmut sorgte indes am Donnerstag eine Absperrbake im Melkbrink. Unmittelbar nachdem unsere Redaktion über eine unzureichende Ausschilderung der Sperrung am Ende der Straße berichtet hatte, wurde an deren Anfang die Bake platziert. Das geschah allerdings so ungünstig, dass abbiegende Fahrzeuge unmittelbar vor der Sperrung standen und diese nur über die Linksabbiegespur des Melkbrink umfahren konnten – wenn diese frei war. Durch die Platzierung kam es immer wieder auch zu Rückstaus in die Alexanderstraße.