Hier wird tonnenweise abgefischt
Aktion läuft bis 20. November in Ahlhorn – Besatz für Flüsse und Kanäle
Emstek/Ahlhorn – Zwei Mitarbeiter der Ahlhorner Teichwirtschaft halten das Zugnetz, während die anderen zappelnde Fische in große Wassereimer verladen: In diesen Tagen wird an den Ahlhorner Fischteichen abgefischt. Mit dem Netz werden die Tiere aus dem Abfischgraben nach vorn zur Abfischgrube gezogen.
Allein am Dienstag rechnete Andre Albers am Kirchteich mit etwa drei bis dreieinhalb Tonnen Ertrag an Schuppenkarpfen. Das durchschnittliche Gewicht eines Tieres schätzte der Fischwirtschaftsmeister auf etwas über zwei Kilogramm. Hinzukämen diverse Nebenfische wie Störe, Barsche und Hechte, so Albers.
30 Tonnen
Der Teich ist nur einer von knapp 20, die von Ende September bis voraussichtlich zum 20. November abgefischt werden. So kämen etwa 30 Tonnen an Karpfen zusammen, schätzt Albers, je nachdem, wie viel Verlust es unter anderem durch Vogelfraß gab. Angeln ist hier zwar nicht erlaubt, aber auch das käme immer mal wieder vor. Während die Karpfen aus eigener Vermehrung stammen, gibt es extra Becken für Forellen, deren Eier zugekauft werden.
Die abgefischten Fische werden anschließend verkauft, an Restaurantbetriebe, aber vor allem auch an Fischereivereine, als Besatz für Flüsse, Kanäle und Seen in der Region, erzählte Andre Albers. Ein Teil der jüngeren Fische werde als Besatzfisch für die eigenen Teiche behalten, aus den Winterbecken geht es im Frühjahr wieder zurück.
Die Teichwirtschaft in Ahlhorn an der Grenze der Landkreise Oldenburg und Cloppenburg, die den Landesforsten untergliedert ist, hat eine lange Geschichte und ist die einzige in Niedersachsen in öffentlicher Hand.
Lange Tradition
Der Großteil der Anlage entstand zwischen 1906 und 1929. Ursprünglich wurden 54 Teiche angelegt, heute sind noch zwischen 30 und 40 in der Bewirtschaftung – die übrigen mussten wegen Wassermangels aufgegeben werden. Einige davon seien nun Biotopteiche, erläuterte Andre Albers, die zwar fischereilich nicht mehr relevant seien, aber dem Naturschutz dienen und Amphibien ein Zuhause bieten würden.
Überhaupt sei man in dem Bereich gut aufgestellt: Seit 1993 steht das Gebiet um die Ahlhorner Fischteiche unter Naturschutz. Die Teiche werden regelmäßig angestaut und abgelassen. Neben dem Wassermangel sind die Fischteiche auch von hohen Nitratwerten belastet.