Er fährt zum Auswärtsspiel in heimische Halle
Simon Ostermann, Manager der BTB Royals, stammt aus Löningen – Duell mit VfL Löningen
Oldenburg/Löningen – Er spricht von „seiner Halle“und hat allen Grund dazu. In der Großraumsporthalle an der Löninger Ringstraße hat Simon Ostermann unzählige Male Fußball gespielt – und das von Kindesbeinen an. Schließlich hatte und hat sein Heimatdorf Evenkamp, das zu Löningen gehört, keine eigene Halle. Und da der inzwischen 35-Jährige von den F-Junioren bis in den Herrenbereich für den SV Evenkamp gespielt hat, ist er „sportlich in der Halle groß geworden“, wie er selbst sagt. Umso spezieller ist es für ihn, an diesem Samstag als Manager der BTB Royals Oldenburg zum Basketball-Auswärtsspiel (Beginn: 19 Uhr) gegen den VfL Löningen an die Ringstraße zu fahren. „Das ist ein sehr besonderes Spiel für mich. Ich werde wahrscheinlich die meisten der Zuschauer kennen, schon alleine, weil unter ihnen wohl viele Fußballer des VfL Löningen sein werden“, sagt Ostermann. „Die erste und zweite Herren
Fußballer unterstützen die Basketballer grandios. Ich freue mich schon auf viele Gespräche am Samstag.“
■ Leidenschaft entfacht
Aber wie wird ein Fußballer zum Basketballmanager? Ostermanns Leidenschaft für Basketball wurde 2002 bei dem Besuch eines Heimspiels der Artland Dragons entfacht. „Mich hat die Stimmung in der Halle und die Schnelligkeit des Spiels begeistert. Außerdem hat mich fasziniert, dass auch Mannschaften, die schon mit 20 Punkten zurückliegen, noch gewinnen können.“Von da an habe er jahrelang jedes Heimspiel der Dragons besucht und sie bei vielen Auswärtsspielen begleitet.
Nach Oldenburg kam er vor dreieinhalb Jahren nach seinem Studium in Steinfurt. Dort wurde dem ledigen Mittdreißiger, der früher auch ehrenamtlich für den SV Evenkamp gearbeitet hatte, schnell klar, dass er sich wieder im Sport engagieren will. So antwortete er auf eine Anzeige der BTB Royals, die ein „Organisationstalent“suchten. Und seit nun drei Jahren stellt er unter anderem mit dem BTBTrainer den Kader zusammen, plant die Spieltage und kümmert sich um die Spielerpässe. Zudem sitzt er während der Spiele mit auf der Bank, was ihn besonders freut. „Schließlich bin ich nicht nur Manager, sondern auch Fan.“
■ VfL-Aufstieg verfolgt
Den beeindruckenden Aufstieg der Löninger Basketbalder ler hat Ostermann, der als Operating Manager eines Medizin-Geräteherstellers arbeitet, in den zurückliegenden Jahren genau verfolgt. Schließlich tauscht er sich gerne mit Ansgar Behne, dem Abteilungsleiter Basketball des VfL, aus. Mit dem Sprung in die 2. Regionalliga der Löninger hatte Ostermann allerdings nicht gerechnet. „Der VfL Löningen ist schon ein Überraschungsaufsteiger. Einer, über den ich mich sehr gefreut habe, und der den Klassenerhalt packen kann.“
Gefreut hat Ostermann auch, dass seit 2019 ein weiterer Löninger eine wichtige Position bei den Royals einnimmt: Leon Grünloh, der am Samstag auf seinen Bruder Paul im Löninger Trikot treffen könnte, hat trotz fehlender körperlicher Masse als Center beim BTB überzeugt. Der 2,04 Meter große 20-Jährige hat zudem das Glück, beim BTB von einem früheren National- und langjährigen Bundesligaspieler lernen zu können: Der 38jährige Dirk Mädrich wäre ohne Frage der Star des Teams, wenn es denn einen hätte. „Bei uns gibt’s keinen Star“, macht Ostermann klar.
■ Rückkehr am Samstag
Als Star wird sich auch Ostermann nicht fühlen, wenn er am Samstag in der Halle an der Ringstraße zu Gast sein wird, auch wenn sicherlich das eine oder andere Augenpaar mehr auf ihn gerichtet sein wird als bei normalen Auswärtsspielen. Und irgendwie passt es gut, dass der ehemalige Fußballer des SV Evenkamp als Manager eines Basketballteams in seine Heimathalle zurückkehrt. Schließlich ist dieser Sport dank des großen Engagements und der tollen Erfolge der Basketball-Abteilung des VfL Löningen auch an der Ringstraße in den zurückliegenden Jahren immer wichtiger geworden. Zudem ist ein Ring ja auch ein Kreis, und ein solcher schließt sich am Samstag für Simon Ostermann. Kommt er doch als Vertreter des Basketballs, der seine sportliche Heimat geworden ist, nach Hause.