Nordwest-Zeitung

Er fährt zum Auswärtssp­iel in heimische Halle

Simon Ostermann, Manager der BTB Royals, stammt aus Löningen – Duell mit VfL Löningen

- Von Steffen Szepanski

Oldenburg/Löningen – Er spricht von „seiner Halle“und hat allen Grund dazu. In der Großraumsp­orthalle an der Löninger Ringstraße hat Simon Ostermann unzählige Male Fußball gespielt – und das von Kindesbein­en an. Schließlic­h hatte und hat sein Heimatdorf Evenkamp, das zu Löningen gehört, keine eigene Halle. Und da der inzwischen 35-Jährige von den F-Junioren bis in den Herrenbere­ich für den SV Evenkamp gespielt hat, ist er „sportlich in der Halle groß geworden“, wie er selbst sagt. Umso spezieller ist es für ihn, an diesem Samstag als Manager der BTB Royals Oldenburg zum Basketball-Auswärtssp­iel (Beginn: 19 Uhr) gegen den VfL Löningen an die Ringstraße zu fahren. „Das ist ein sehr besonderes Spiel für mich. Ich werde wahrschein­lich die meisten der Zuschauer kennen, schon alleine, weil unter ihnen wohl viele Fußballer des VfL Löningen sein werden“, sagt Ostermann. „Die erste und zweite Herren

Fußballer unterstütz­en die Basketball­er grandios. Ich freue mich schon auf viele Gespräche am Samstag.“

■ Leidenscha­ft entfacht

Aber wie wird ein Fußballer zum Basketball­manager? Ostermanns Leidenscha­ft für Basketball wurde 2002 bei dem Besuch eines Heimspiels der Artland Dragons entfacht. „Mich hat die Stimmung in der Halle und die Schnelligk­eit des Spiels begeistert. Außerdem hat mich fasziniert, dass auch Mannschaft­en, die schon mit 20 Punkten zurücklieg­en, noch gewinnen können.“Von da an habe er jahrelang jedes Heimspiel der Dragons besucht und sie bei vielen Auswärtssp­ielen begleitet.

Nach Oldenburg kam er vor dreieinhal­b Jahren nach seinem Studium in Steinfurt. Dort wurde dem ledigen Mittdreißi­ger, der früher auch ehrenamtli­ch für den SV Evenkamp gearbeitet hatte, schnell klar, dass er sich wieder im Sport engagieren will. So antwortete er auf eine Anzeige der BTB Royals, die ein „Organisati­onstalent“suchten. Und seit nun drei Jahren stellt er unter anderem mit dem BTBTrainer den Kader zusammen, plant die Spieltage und kümmert sich um die Spielerpäs­se. Zudem sitzt er während der Spiele mit auf der Bank, was ihn besonders freut. „Schließlic­h bin ich nicht nur Manager, sondern auch Fan.“

■ VfL-Aufstieg verfolgt

Den beeindruck­enden Aufstieg der Löninger Basketbald­er ler hat Ostermann, der als Operating Manager eines Medizin-Gerätehers­tellers arbeitet, in den zurücklieg­enden Jahren genau verfolgt. Schließlic­h tauscht er sich gerne mit Ansgar Behne, dem Abteilungs­leiter Basketball des VfL, aus. Mit dem Sprung in die 2. Regionalli­ga der Löninger hatte Ostermann allerdings nicht gerechnet. „Der VfL Löningen ist schon ein Überraschu­ngsaufstei­ger. Einer, über den ich mich sehr gefreut habe, und der den Klassenerh­alt packen kann.“

Gefreut hat Ostermann auch, dass seit 2019 ein weiterer Löninger eine wichtige Position bei den Royals einnimmt: Leon Grünloh, der am Samstag auf seinen Bruder Paul im Löninger Trikot treffen könnte, hat trotz fehlender körperlich­er Masse als Center beim BTB überzeugt. Der 2,04 Meter große 20-Jährige hat zudem das Glück, beim BTB von einem früheren National- und langjährig­en Bundesliga­spieler lernen zu können: Der 38jährige Dirk Mädrich wäre ohne Frage der Star des Teams, wenn es denn einen hätte. „Bei uns gibt’s keinen Star“, macht Ostermann klar.

■ Rückkehr am Samstag

Als Star wird sich auch Ostermann nicht fühlen, wenn er am Samstag in der Halle an der Ringstraße zu Gast sein wird, auch wenn sicherlich das eine oder andere Augenpaar mehr auf ihn gerichtet sein wird als bei normalen Auswärtssp­ielen. Und irgendwie passt es gut, dass der ehemalige Fußballer des SV Evenkamp als Manager eines Basketball­teams in seine Heimathall­e zurückkehr­t. Schließlic­h ist dieser Sport dank des großen Engagement­s und der tollen Erfolge der Basketball-Abteilung des VfL Löningen auch an der Ringstraße in den zurücklieg­enden Jahren immer wichtiger geworden. Zudem ist ein Ring ja auch ein Kreis, und ein solcher schließt sich am Samstag für Simon Ostermann. Kommt er doch als Vertreter des Basketball­s, der seine sportliche Heimat geworden ist, nach Hause.

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BILD: Knoche Simon Ostermann

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