Neues Kapitel in TvdH-Erfolgsgeschichte
Wie sich der TvdH zur Oldenburger Nr. 1 entwickelte – Heute in EWE-Arena gegen Altjührden
Oldenburg – Vor 40 Jahren waren sie sportlich noch meilenweit voneinander entfernt – an diesem Freitag (20 Uhr) treffen die erste Männermannschaft des Tvd Haarentor und die SG VTB/Altjührden im Oberliga-Derby in der kleinen EWE-Arena aufeinander.
■ Die Teams
Das Team aus Altjührden stand eine sehr lange Zeit in der Region für Spitzenhandball der Extraklasse, die ausverkauften Heimspiele im Hexenkessel der aus allen Nähten platzenden Sporthalle im Vareler Vorort waren an Dramatik oft kaum zu überbieten. Dagegen spielten die Protagonisten des Turnvereins vor dem Haarentor lange Zeit höchstens die dritte Geige im Ensemble des Oldenburger Handballsports, weit vor ihnen lagen die Spieler vom OTB und vom VfL. In der Saison 1979/1980 mussten sich die Haarentorer mit der dritten Mannschaft von Altjührden in der Bezirksklasse auseinandersetzen. Gegner wie Tura oder die dritte Mannschaft vom OTB konnten in diesen Jahren auswärts mit dem Fahrrad besucht werden, sogar der VfB Oldenburg stellte Anfang der 1980er Jahren noch eine Handballmannschaft.
■ TvdH als Ausrichter
Zu dieser Zeit befand sich der TvdH nur einmal im Jahr auf der großen Handballkarte in der Region. Teams von Aurich bis Wilhelmshaven und von Jever bis Cloppenburg kamen mit vielen Bussen nach Oldenwachsenenhandball
burg, um kurz vor oder nach den Sommerferien an dem großen Kleinfeldturnier teilzunehmen. Der Haareneschplatz
hinter der OTB-Halle war an jenen Sonntagen das Mekka des Jugendhandballsports. Auf 16 Feldern spielten weit über tausend Kinder und Jugendliche. Hier haben viele
große Oldenburger Spielerpersönlichkeiten wie Hansi Pinkenburg, Uwe Struthoff, Oliver Mävers, Holger Niekamp, Thomas Schreich, Fabian Goltz, Maik Stolle oder auch Frank Carstens, die später in der Regionalliga für den OTB und den VfL, in der 2. Bundesliga für die SG VTB/Altjührden oder sogar in der Bundesliga an den Start gegangen sind, ihre ersten Fallwürfe auf dem Rasen zelebriert.
■ Handball-Hochburg
Handball war Anfang der 1970er Jahre neben dem Fußball ein wahrer Volkssport. In jeder Klasse von E- bis C-Jugend gab es oft sieben bis acht verschiedene Oldenburger Vereine (OTB, VfL, SG BTB/ SWO, TvdH, SG Bloherfelde/ Eversten, Tura, DSC, PSV, VfB, HTV) die um die Kreismeisterschaft kämpften.
■ TvdH als dritte Geige
Im sportlichen Wettkampf der Vereine hatte der TvdH im männlichen Jugend- und Er
viele Jahre das Nachsehen. Erst im Laufe der Zeit, als nächste Generationen heranwuchsen, das Sportangebot breiter und vielfältiger wurde, Handballpersönlichkeiten sich zurückzogen oder sich außerhalb von Oldenburg etablieren wollten, blieb aus der Vorherrschaft von OTB und VfL im männlichen Bereich so gut wie nichts übrig.
■ TvdH als Top-Adresse
2021 ist das alles Vergangenheit. Der TvdH ist der große Leuchtturm im männlichen Handballbereich der Stadt geworden. Die Jugendarbeit ist seit Jahren vorbildlich und eifert dem VfL Oldenburg mit seiner weiblichen Jugend in vielen Bereichen großartig nach. Talente aus der eigenen Jugend finden ein Ziel im Heimatverein, Talente aus der Region binden sich an diesen kleinen, aber feinen Stadtteilverein, der in den letzten Jahren seiner Linie immer treu geblieben ist: ein Verein zu sein, in dem neben dem sportlichen Erfolg die Freundschaften und vertrauensvollen Verbindungen ein fester Bestandteil des Miteinanders sind.
■ Neues Handball-Kapitel
Der Handball in Deutschland ist schon seit drei Jahrzehnten kein Volkssport mehr. Aber wenn wir die Gelegenheit bekommen, ein kleines Spektakel und ein neues Kapitel in der Handballgeschichte Oldenburgs erleben zu dürfen, wenn der TvdH erstmals in der kleinen Arena spielt, sollten wir dieses Angebot dankend annehmen.